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Vorgezogene Parlamentswahl

Brennende Barrikaden nach Linksbündnis-Sieg: Polizei in Frankreich im Großeinsatz

Nach dem Wahlsieg des Linksbündnisses in Frankreich feiern tausende Menschen auf den Straßen. Dabei kommt es in Paris und anderen Städten zu Unruhen, brennenden Barrikaden und Tränengas-Einsatz.

Paris – Die Erleichterung über den Sieg des Linksbündnisses bei der Parlamentswahl hat in Frankreich tausende Menschen auf die Straßen getrieben. Dabei kam es in Paris und anderen französischen Großstädten zu Ausschreitungen, bei denen Demonstrierende Barrikaden anzündeten und mit Feuerwerk warfen. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Tränengas.

Das überraschende Wahlergebnis der vorgezogenen Wahl lässt die Linken in Frankreich zur stärksten Kraft werden. Der befürchtete Rechtsruck fällt damit deutlich schwächer aus als zunächst angenommen. Während die Nouveau Front Populaire aus Linken, Kommunisten, Sozialisten und Grünen auf bis zu 192 der 577 Mandate im Parlament kommen könnte, dürfte der Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen und seine Verbündeten ersten Ergebnissen zufolge mit rund 138 Sitzen nur auf dem dritten Platz landen.

In Paris feierten tausende Menschen den unerwarteten Sieg der Linken bei der vorgezogenen Parlamentswahl am Platz der Republik.

Krawalle: Polizei in Paris setzt nach Frankreich-Wahl Tränengas gegen linke Demonstranten ein

Die ersten offiziellen Hochrechnungen sorgten in der Nacht auf den Montag im ganzen Land für Kundgebungen, die teils in Ausschreitungen endeten. Im Zentrum der französischen Hauptstadt versammelten sich tausende Menschen auf dem Place de la République, um den Sieg der Linken zu feiern. Medienberichten zufolge geriet dabei ein Teil der Demonstrierenden mit der Polizei aneinander, Holzbarrikaden sollen in Brand gesetzt worden sein. Die Polizei setzte aufgrund der eskalierenden Situation Tränengas ein.

Im Zentrum von Paris hatten viele Geschäfte und Banken Ausschreitungen, die in Frankreich nicht selten eskalieren, bereits antizipiert und deshalb ihre Fenster am Wahltag mit Holzplatten gesichert. Auch Innenminister Gérald Darmanin hatte zuvor Unruhen auf den Straßen befürchtet und deshalb für den Tag der Parlamentswahl 30.000 Beamte mobilisiert, 5000 davon allein für Paris und den Vororten der Hauptstadt.

Nicht nur Barrikaden: Auch Fahrräder brannten am Platz der Republik in Paris bei den Ausschreitungen.

Nach Sieg der Linken in Frankreich: Mehrere Festnahmen, Polizist durch Molotowcocktail verletzt

Auch in Nord- und Westfrankreich kam es zu Ausschreitungen. In der Universitätsstadt Lille ging die Polizei ebenfalls mit Tränengas gegen die linken Demonstrantinnen und Demonstranten vor. Im westfranzösischen Rennes soll es zu 25 Festnahmen gekommen sein. Auch dort ging die Bereitschaftspolizei mit Tränengas gegen Antifaschisten vor, die unter anderem „Alle hassen die Polizei“ skandiert hatten. In der rund 113 Kilometer entfernten Stadt Nantes soll ein Polizist durch den Wurf eines Molotowcocktails verletzt worden sein. Demonstranten warfen Feuerwerk auf die Sicherheitskräfte, die ihrerseits Tränengas einsetzen.

In Marseille, der zweitgrößten Stadt in Frankreich, versammelten sich ebenfalls viele Menschen auf den Straßen und riefen Slogans gegen rechtslastige Medien. Die Polizei hielt sich dort zunächst zurück.

Bei Zusammenstößen mit Demonstranten hat die Polizei in mehreren französischen Städten Tränengas eingesetzt. Tausende Menschen versammelten sich auf den Straßen um den Sieg der Linken bei den Parlamentswahlen zu feiern.

Überraschender Ausgang der Parlamentswahl in Frankreich sorgt für politisches Beben

Der überraschende Ausgang der Parlamentswahl in Frankreich sorgte nicht nur für Unruhen auf den Straßen, sondern auch für ein politisches Beben. Premierminister Gabriel Attal zog erste Konsequenzen und kündigte seinen Rücktritt an. Unklar ist noch, ob Macron den Rücktritt annehmen und einen Linken zum Premier ernennen wird. In einer solchen Konstellation würde der Staatschef an Macht verlieren. Der Premierminister, der die Regierungsgeschäfte leitet, würde wichtiger.

Da noch keine regierungsfähige Mehrheit in Sicht ist, ist noch unklar, wie es nach der Wahl in Frankreich weitergeht. Außerdem fehlt es der gespaltenen Linken, die sich erst vor wenigen Wochen für die Wahl zum Nouveau Front Populaire (Neue Volksfront) zusammengeschlossen hat, an einer gemeinsamen Führung oder einem gemeinsamen Programm. (nbe/dpa)

Rubriklistenbild: © Aurelien Morissard/dpa

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