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25 Prozent auf Importe
USA „kein verlässlicher Partner mehr“ – Kanadas Premier watscht Trumps Zollpolitik ab
Trump straft Auto-Importe in die USA mit hohen Zöllen ab. Wie reagiert die Autoindustrie? Reaktionen aus Deutschland und der Welt.
Update vom 28. März, 11.07 Uhr: Kanadas neuer Premierminister Mark Carney sieht durch die aggressive Zollpolitik von Donald Trump eine Zeitenwende im Verhältnis zu den USA. Die alte Beziehung Kanadas zu den USA sei vorbei, sagte Carney vor der Presse in Ottawa. Trump habe mit seinem Verhalten die Beziehung zwischen den Nachbarstaaten nachhaltig verändert. „Es gibt kein Zurück“, sagte Carney, die USA seien „kein verlässlicher Partner mehr“.
Grünen-Politiker Audretsch warnt vor einem Handelskrieg mit den USA
Update, 14.41 Uhr: Der Grünen-Politiker Andreas Audretsch hat mit Blick auf die von Donald Trump angekündigten Strafzölle gegen die Autoindustrie vor einem Handelskrieg mit den USA gewarnt. „Wir müssen in Europa alles daran setzen, das zu verhindern und die Arbeitsplätze in der Automobilindustrie schützen. Einen Handelskrieg zu verhindern heißt, auf europäische Stärke zu setzen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag der dpa. Trump versuche, die Europäische Union zu spalten. „Das dürfen wir nicht zulassen“, sagte Audretsch weiter.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Update, 13.34 Uhr: Deutliche Reaktionen auf die von Trump angekündigten Strafzölle gegen die Autoindustrie kommen am Donnerstag vor allem auch aus Kanada. „Wir werden unsere Arbeiter verteidigen, wir werden unsere Unternehmen verteidigen, wir werden unser Land verteidigen, und wir werden es gemeinsam verteidigen“, sagte der kanadische Ministerpräsident Mark Carney vor Reportern in Ontario. Deutlich drastischer formulierte es Doug Ford, der Premierminister der Provinz Ontario. „Eines kann ich Ihnen versichern, wir werden den Bürgern der USA so viel Schmerz wie möglich zufügen“, sagte Ford am Donnerstag. Dafür solle in Kürze ein Ministertreffen einberaumt werden, um sich wegen möglichen Vergeltungsmaßnahmen abzustimmen.
Update, 13.01 Uhr: Eine große Mehrheit in Deutschland hat sich für eine entschlossene Reaktion auf die von den USA angekündigten Strafzöllen ausgesprochen und fordert Gegenmaßnahmen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Eine Antwort mit Zöllen auf in die EU eingeführte amerikanische Waren befürworten demnach 68 Prozent. 17 Prozent der Befragten gaben an, einen solchen Schritt abzulehnen. YouGov hatte gut 2.000 Wahlberechtigte in der Zeit vom 21. bis 24. März befragt.
Wegen Trumps Autozöllen: Ministerin Lemke warnt vor Rückwärtsrolle beim Verbrenner-Aus
Update, 11.37 Uhr: Die geschäftsführende Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat mit Blick auf die Zollpolitik von Donald Trump davor gewarnt, das geplante Verbrenner-Aus zu kippen. „Eine Rückwärtsrolle bei den Entscheidungen zum Umstieg auf Elektromobilität wäre schädlich für die Märkte, wäre schädlich für die Preise und schädlich für die Verbraucher“, so Lemke in Richtung Union und SPD am Donnerstag in Brüssel.
„Gerade in dieser schwierigen Situation nach der Ankündigung der Zölle durch Donald Trump“ dürfe man die Automärkte nicht weiter verunsichern. Sie forderte weiter, dass „Entscheidungen, die bereits vor mehreren Jahren getroffen worden sind, jetzt auch nicht grundsätzlich infrage gestellt werden“.
Update, 9.57 Uhr: Der scheidende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine entschlossene Antwort aus Europa auf die von Trump verhängten Strafzölle gegen die Autoindustrie gefordert. „Es kommt jetzt darauf an, dass die EU eine entschlossene Antwort auf die Zölle gibt – es muss klar sein, dass wir gegenüber den USA nicht klein beigeben werden“, teilte Habeck auf dem Kurznachrichtendienst X mit. Von Seiten der EU seien nun Stärke und Selbstbewusstsein gefordert.
„Und gleichzeitig werden wir die Europäische Kommission dabei unterstützen, durch Verhandlungen weiter eine Lösung mit den USA zu finden, die eine Zollspirale abwendet“, schrieb Habeck weiter. Die von der Trump-Regierung angekündigten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent würden am Ende auch den USA und dem globalen Handeln insgesamt schaden, führte der Grünen-Politiker weiter aus.
Update, 9.40 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die EU und Kanada vor einer koordinierten Reaktion auf die von ihm verhängten Strafzölle gewarnt. „Wenn die Europäische Union mit Kanada zusammenarbeitet, um den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, werden sowohl sie als auch Kanada mit weitaus höheren Zöllen belegt als derzeit geplant“, schrieb Trump am Donnerstag auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Trump bezeichnete die USA in seinem Beitrag als den „besten Freund“, den EU und Kanada je hatten.
Erstmeldung vom 27. März: Berlin/Washington D.C. – Nach der Ankündigung von Strafzöllen von 25 Prozent auf Autoimporte forder Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und europäischen Politik eine harte Reaktion auf Donald Trump und die US-Politik.
„Die Antwort kann nur europäisch sein, da Außenhandel in EU-Zuständigkeit liegt“, sagte der CDU-Politiker Armin Laschet am Mittwoch (26. März) dem ZDF. Reagiert werden müsse „mit voller Wucht“ für den großen europäischen Binnenmarkt insgesamt. Dabei solle wie schon während Donald Trumps erster Amtszeit zweigleisig vorgegangen werden: „Gegenzölle androhen, die treffen und Angebot zu Gesprächen machen.“
Ähnlich reagierte auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Trump und seine Autozölle. Sie drückte ihr tiefes Bedauern aus und nannte Zölle „schlecht für Unternehmen und für Verbraucher“.
Röttgen fordert „souveräne“ Reaktion auf Trumps Autozölle
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen sagte beim ZDF, Trump habe mit dem Vorziehen der Zölle-Ankündigung „ganz sicher ein Ablenkungsmanöver“ gestartet, um von dem Chat-Skandal seines Verteidigungsministers Pete Hegseth mit weiteren wichtigen Kabinettsmitgliedern abzulenken. Diese Reaktion Trumps zeige, „wie sehr er und seine Regierung unter Druck“ seien.
Röttgen forderte eine „souveräne“ Reaktion der geschäftsführenden Bundesregierung auf Trumps Zölle gegen Autos: „Cool-unaufgeregt, europäisch und im Kontakt mit dem künftigen Kanzler“. Die EU sei vorbereitet und „Geschlossenheit wichtig“, betonte Röttgen. Er erwarte „gezielte und maßvolle Gegensanktionen, die demonstrieren, dass wir auch Instrumente haben, aber nicht eskalieren“.
Auch aus der Autobranche selbst hagelt es Kritik. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bezeichnet Trumps Entscheidung als fatales Signal für freien und regelbasierten Handel. „Die Zölle, die ab dem 2. April in Kraft treten sollen, stellen eine erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar – mit negativen Folgen vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher – auch in Nordamerika“, sagte Müller in einer Mitteilung des VDA.
Zudem würden zusätzliche Zölle erhebliche negative Auswirkungen auf die Exporte aus der EU in die USA haben, sagte die VDA-Präsidentin. Die deutsche Automobilindustrie fordere deshalb umgehende Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen.
Weitere Reaktionen auf Trumps Strafzölle auf Auto-Importe aus Japan und Kanada
Und nicht nur aus Deutschland gibt es nach Trumps neuester Ankündigung schockierte Reaktionen. Auch der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba erklärt, Tokio werde bald auf die neuen Autozölle der USA reagieren. „Wir müssen abwägen, was das Beste für Japans nationale Interessen ist. Wir legen alle Optionen auf den Tisch, um die effektivste Antwort zu finden“, sagte Ishiba im Parlament.
Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney bezeichnet Trumps neue Pläne als direkten Angriff auf die kanadischen Arbeitnehmer. Vor der Presse in Kitchener, Ontario, sagte Carney, er werde am Donnerstag ein hochrangiges Treffen der Kabinettsminister einberufen, um Handelsoptionen zu diskutieren. „Wir werden unsere Arbeiter verteidigen, wir werden unsere Unternehmen verteidigen, wir werden unser Land verteidigen, und wir werden es gemeinsam verteidigen“, sagte er. Kanada erwäge durchaus Vergeltungsmaßnahmen gegen die Vereinigten Staaten, so Carney weiter.
US-Automobilindustrie reagiert positiv auf Trumps Zollpläne
Aus den USA dagegen gibt es Lob: „Wir applaudieren der Trump-Regierung, dass sie sich dafür einsetzt, das Freihandelsdesaster zu beenden, das jahrzehntelang die Arbeiterklasse belastet hat. Diese Zölle sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für die Automobilarbeiter und die Arbeitergemeinschaften im ganzen Land“, so Shawn Fain, der Präsident der Gewerkschaft für die Automobilindustrie in den USA - United Auto Workers Union (UAW). Es läge jetzt an den Autoherstellern, von den Big Three bis Volkswagen und darüber hinaus, gute gewerkschaftliche Arbeitsplätze in die USA zurückzubringen, sagte Fain.
Zum Hintergrund: Die Zölle gelten für alle importierten Autos - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen. Der Importzoll wird auch bei zentralen Autoteilen fällig. Die hohen Zölle sollen am 3. April in Kraft treten, wie es aus dem Weißen Haus hieß. Trump hatte zuvor vom 2. April gesprochen, aber auch gesagt, dass die USA erst ab dem 3. April kassieren würden. Die Zölle werden außerdem zusätzlich zu bereits bestehenden Zölle erhoben. Importeure aus Kanada und Mexiko können nachweisen, dass ihre Produkte US-Anteile enthalten, sodass der Zoll nur auf den nicht-US-Anteil angewendet wird. (bg mit Agenturen)