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 25 Prozent auf Importe

USA „kein verlässlicher Partner mehr“ – Kanadas Premier watscht Trumps Zollpolitik ab

Trump straft Auto-Importe in die USA mit hohen Zöllen ab. Wie reagiert die Autoindustrie? Reaktionen aus Deutschland und der Welt.

Update vom 28. März, 11.07 Uhr: Kanadas neuer Premierminister Mark Carney sieht durch die aggressive Zollpolitik von Donald Trump eine Zeitenwende im Verhältnis zu den USA. Die alte Beziehung Kanadas zu den USA sei vorbei, sagte Carney vor der Presse in Ottawa. Trump habe mit seinem Verhalten die Beziehung zwischen den Nachbarstaaten nachhaltig verändert. „Es gibt kein Zurück“, sagte Carney, die USA seien „kein verlässlicher Partner mehr“.

Grünen-Politiker Audretsch warnt vor einem Handelskrieg mit den USA

Update, 14.41 Uhr: Der Grünen-Politiker Andreas Audretsch hat mit Blick auf die von Donald Trump angekündigten Strafzölle gegen die Autoindustrie vor einem Handelskrieg mit den USA gewarnt. „Wir müssen in Europa alles daran setzen, das zu verhindern und die Arbeitsplätze in der Automobilindustrie schützen. Einen Handelskrieg zu verhindern heißt, auf europäische Stärke zu setzen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag der dpa. Trump versuche, die Europäische Union zu spalten. „Das dürfen wir nicht zulassen“, sagte Audretsch weiter.  

Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen

Donald Trump im Weißen Haus
Donald Trump ist am 20. Januar 2025 als neuer Präsident ins Weiße Haus zurückgekehrt. Die Posten in seinem Kabinett sind alle verteilt. Wir stellen vor, wer Trump in die Regierung folgt. © Evan Vucci/dpa
 J.D. Vance wird Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus folgen.
J.D. Vance ist Donald Trump als Vizepräsident ins Weiße Haus gefolgt. Der 40 Jahre alte ehemalige Senator aus Ohio ist einer der jüngsten US-Vizepräsidenten aller Zeiten. Nach Washington DC hat Vance seine Ehefrau Usha Vance begleitet. Die 38 Jahre alte Anwältin ist die erste „Second Lady“ der USA mit indischen Wurzeln. Das Paar hat die für den Vizepräsidenten vorgesehenen Räumlichkeiten im „United States Naval Observatory“ nahe dem Weißen Haus bezogen. © Alex Brandon/dpa
Marco Rubio soll laut US-Medien in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernehmen.
Marco Rubio hat in der Regierung von Donald Trump das Amt des Außenministers übernommen. Der 53 Jahre alte Senator aus Florida ist der erste US-Außenminister mit lateinamerikanischen Wurzeln. Rubio trat 2016 gegen Trump bei den Vorwahlen der Republikaner an und musste sich von dem späteren US-Präsidenten als „totaler Witz“ mit einem Schweißproblem beschimpfen lassen. Doch statt sich zu wehren, schluckte der langjährige Senator die Beleidigungen und präsentierte sich als loyaler Anhänger Trumps. In der US-Außenpolitik stellte sich Rubio in der Vergangenheit an die Seite der Ukraine. © IMAGO/Michael Brochstein / SOPA Images
Scott Bessent soll unter Donald Trump den Job des Finanzministers übernehmen
Donald Trumps Nominierung für den Posten des Finanzministers wirkte geradezu langweilig. Scott Bessent übernahm den Job – gegen den Wunsch Elon Musks. Der hatte sich mehrfach gegen die Ernennung des Wall-Street-Experten ausgesprochen. Bessent gilt als international erfahrener Finanzexperte und soll Donald Trump bereits 2016 mehrere Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet haben. In seiner neuen Funktion wird Bessent zahlreiche Wahlversprechen Trumps umsetzen müssen, darunter unter anderem Steuersenkungen, neue Zölle gegen China und die Finanzierung von Projekten wie den geplanten Massenabschiebungen. © DREW ANGERER/AFP
Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden
Eine überraschende Wahl Donald Trumps war die Personalie des Verteidigungsministers. Pete Hegseth war acht Jahre lang als Moderator für Fox News tätig. Als Soldat diente Hegseth im Irak und in Afghanistan. Erfahrung in Regierungsarbeit bringt er aber nicht mit. Doch Hegseth dürfte sich die Nominierung durch Trump mit seiner langjährigen Loyalität verdient haben: Der zweifache Familienvater hält schon seit 2016 zu Trump, als viele den Milliardär noch als politische Witzfigur belächelten. © TERRY WYATT(AFP
Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen
Statt dem ursprünglich von Trump nominierten Matt Gaetz hat Pamela Jo Bondi, genannt Pam Bondi, den Job im Justizministerium bekommen. Die 59 Jahre alte Juristin war in ähnlicher Funktion auf bundesstaatlicher Ebene bereits in Florida tätig. 2013 stellte sie dort in dieser Funktion einen Betrugsprozess gegen die Trump University ein. 2016 unterstützte sie Trump im Vorwahlkampf der Republikaner. Er holte die Juristin drei Jahre später in sein Anwaltsteam, das ihn im ersten Amtsenthebungsverfahren vertrat.  © MANDEL NGAN/AFP
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner
Douglas James „Doug“ Burgum ist Mitglied der Republikaner und hat im Kabinett von Donald Trump den Posten des Innenministers übernommen. Von 2016 an war der ehemalige Unternehmer Gouverneur des Bundesstaates North Dakota.  © IMAGO/Ricky Fitchett
Brooke Rollins soll im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernehmen
Brooke Rollins hat im zweiten Kabinett Donald Trumps das Amt der Landwirtschaftsministerin übernommen. Die Anwältin stammt aus Texas und war bereits in der ersten Regierung Trumps tätig. Sie gilt als loyale Anhängerin des künftigen Präsidenten und als politische Vordenkerin konservativer Strategien. © MANDEL NGAN/AFP
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala
Howard Lutnick, hier im Jahr 2010 mit seiner Ehefrau bei einer Gala, ist Donald Trump als Handelsminister ins Weiße Haus gefolgt. Der Milliardär war stellvertretender Vorsitzender im Übergangsteam Trumps und regelmäßiger Gast in dessen Luxus-Resort Mar-a-Lago. Laut der New York Times war Lutnick lange Zeit als Mitglied der Demokraten registriert, lief nach der Machtübernahme Trumps im Jahr 2016 zu den Republikanern über. © IMAGO
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus
Lori Chavez-DeRemer war Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus und ist unter Donald Trump Arbeitsministerin geworden. Die Personalie war innerhalb der Republikanischen Partei umstritten. Chavez-DeRemer unterhält enge Beziehungen zu mehreren Gewerkschaften in den USA und unterstützte während ihrer Amtszeit mehrere Gesetzentwürfe der Demokraten, darunter auch eine Amnestie für illegal Eingewanderte, die auf dem Arbeitsmarkt integriert sind. © IMAGO/Michael Brochstein
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy
Robert F. Kennedy Jr., Neffe des einstigen Präsidenten John F. Kennedy, hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Impf-Leugner und Verschwörungstheoretiker hervorgetan. Bei der US-Wahl 2024 trat RFK zunächst als unabhängiger Kandidat an, zog sich dann aber aus dem Rennen zurück und unterstützte die Kampagne Donald Trumps. Der versprach dem 70 Jahre alten Kennedy dafür eine herausragende Rolle bei der Gestaltung der Gesundheitspolitik – und nominierte ihn schließlich als US-Gesundheitsminister. © IMAGO/Robin Rayne
Scott Turner, ehemaliger NFL-Profi, soll unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden.
Scott Turner ist unter Donald Trump Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung geworden. Der ehemalige Profi der American Football League gehörte bereits der ersten Administration Trumps an. Scott ist die erste Schwarze Person im Team des künftigen Präsidenten. Zu Scotts Aufgaben werden unter anderem Programme zur Förderung von erschwinglichem Wohnraum gehören, außerdem zur Unterstützung von Amerikanern mit geringem Einkommen, zur Verhinderung von Diskriminierung auf dem Markt und zur Förderung der Stadtentwicklung. © ANNA MONEYMAKER/AFP
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy
Sean Duffy, hier mit seiner Ehefrau Rachel Duffy, ist der neue Verkehrsminister in der Trump-Regierung. Duffy bringt politische Erfahrung als ehemaliger Kongressabgeordneter mit. Seine Nominierung durch Trump dürfte er aber vor allem seiner Präsenz bei Fox News verdanken. Neben zahlreichen Gastauftritten moderierte Duffy gut ein Jahr seine eigene Show namens „The Bottom Line“ auf dem Spartensender Fox Business Network. © IMAGO/Robert Deutsch
Chris Wright
Neuer Energieminister ist Chris Wright. Er soll Trump dabei helfen, Regulierungen abzubauen und so die Ausbeutung der Rohstoffe in den USA voranzutreiben. Trump hat es eigenen Aussagen zufolge vor allem auf Ölfelder in Alaska abgesehen. Burgums Aufgabe ist, als Energierminister Öl-Förderungen in dortigen Naturschutzgebieten zu ermöglichen. © Ting Shen/AFP
Linda McMahon. Die 76 Jahre alte Managerin ist die Ehefrau von Vince McMahon
Eine weitere Fernsehpersönlichkeit, die Donald Trump mit nach Washington DC gebracht hat, ist Linda McMahon. Die neue Bildungsministerin ist die Ehefrau von Vince McMahon. Gemeinsam mit ihrem Mann führte McMahon die Wrestling-Show WWE zu internationalem Erfolg. Das Vermögen des Ehepaars wird laut Forbes auf fast drei Milliarden Dollar geschätzt. Die McMahons gelten als spendenfreudige Unterstützer der Republikaner im Allgemeinen und Donald Trump im Speziellen. Was genau ihre Aufgaben sind, ist nicht ganz klar. Im Wahlkampf hatte Trump immer wieder angekündigt, das Bildungsministerium abschaffen zu wollen. © imago stock&people
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins
Der ehemalige Kongressabgeordnete Doug Collins hat unter Donald Trump den Posten des Ministers für Kriegsveteranen übernommen – ein wichtiger Posten in den USA, wo die Rolle der Umgang mit den eigenen Veteranen ein konstanter Streitpunkt ist. Collins gilt als loyaler Unterstützer Trumps und verteidigte auch dessen Behauptungen zum angeblichen Wahlbetrug in Georgia bei der US-Wahl 2020.  © IMAGO/Robin Rayne
Kristi Noem vor der US-Wahl
Kristi Noem berichtete vor der US-Wahl in einer Autobiografie davon, wie sie ihren Hund wegen Ungehorsams erschossen hatte. Damit löste die 52 Jahre alte Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota eine Welle der Empörung aus – und hinderte Donald Trump wohl daran, sie zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Dafür ist die Republikanerin nun als Ministerin für innere Sicherheit Teil des Trump-Kabinetts. © IMAGO/Samantha Laurey / Argus Leader
Der 44 Jahre alte Lee Zeldin
Lee Zeldin ist neuer Direktor der Umweltschutzbehörde. Trump selbst glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel. Zeldins Aufgabe soll also weniger der Schutz der Umwelt sein. Stattdessen soll der Ex-Abgeordnete laut Trump „für faire und rasche Deregulierung sorgen“. Zeldin bedankte sich für den Posten bei seinem neuen Chef via X und kündigte an, „amerikanische Arbeitsplätze zurückzubringen“. © IMAGO/Matt Bishop/imageSPACE
Russel Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“.
Russell Vought nennt sich selbst einen „christlichen Nationalisten“. Erfahrungen hat er bereits als Regierungsbeamter in der ersten Administration von Donald Trump sammeln können. Vought war einer der Autoren des „Project 2025“ und gilt als Hardliner in Sachen Grenz- und Einwanderungspolitik. In der neuen Administration von Donald Trump hat er die Leitung des Büros für Management und Haushalt übernommen. © Michael Brochstein/imago
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten
Tulsi Gabbard war einst Abgeordnete der Demokraten und vertrat den Bundesstaat Hawaii von 2013 bis 2022 im Repräsentantenhaus. 2020 kandidierte sie bei den Vorwahlen der Demokrate. 2022 brach sie mit ihrer Partei und erklärte sich für unabhängig. In den Folgejahren näherte sie sich immer mehr den Republikanern an, bis sie sich vor der US-Wahl 2024 öffentlich für Donald Trump aussprach. Der dankte es der 43 Jahre alte Politikerin jetzt mit einem Amt in seinem Kabinett. Gabbard ist neue Direktorin der Geheimdienste. „Seit über zwei Jahrzehnten kämpft Tulsi Gabbard für unser Land und die Freiheiten aller Amerikaner“, sagte Donald Trump in einem Statement. © Marco Garcia/dpa
John ratcliffe
John Ratcliffe führt seit Ende Januar den Auslandsgeheimdienst der USA. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas gilt als enger Vertrauter von Trump. Ratcliffe war zuvor Co-Vorsitzender einer konservativen Denkfabrik. In der ersten Amtszeit des Republikaners war der neue CIA-Direktor als Geheimdienstkoordinator tätig. Die Demokraten warfen Ratcliffe damals unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. © Jemal Countess/AFP
Jamieson Greer
Jamieson Greer ist der neue US-Handelsbeauftragte – eine Schlüsselrolle angesichts von Trumps Vorliebe, hohe Zölle auf ausländische Produkte zu verhängen. Historisch habe der US-Handelsbeauftragte nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit gestanden, schreibt die „New York Times“. Unter Trump habe die Rolle aber erheblich an Bedeutung gewonnen.  © Imago
Kelly loeffler
Neue Direktorin der Mittelstandsbehörde ist Kelly Loeffler. Die frühere Senatorin verlor im Januar 2021 die Stichwahl um den Sitz im US-Senat – trotz massiver Unterstützung von Donald Trump. Loeffler ist seit 2004 mit Jeffrey Sprecher, dem Vorsitzenden der New York Stock Exchange, verheiratet. © Imago
Susie Wiles, Spitzname „Ice Lady“, wird unter Donald Trump Stabschefin im Weißen Haus
Ebenfalls dabei ist Susie Wiles. Die sogenannte „Ice Lady“ ist Donald Trumps Stabschefin im Weißen Haus und damit die erste Frau auf dieser Position. Die 67 Jahre alte Politikberaterin leitete den Wahlkampf Trumps bei der US-Wahl 2024. In ihrer neuen Funktion wird sie vor allem dafür zuständig sein, zu regeln, wer Zugang zum künftigen Präsidenten erhält. Doch Wiles hat auf einem wahren Schleudersitz Platz genommen. In seinen ersten vier Jahren Regierungszeit benötigte Trump ganze vier Stabschefs. © Alex Brandon/dpa
Elise Stefanik wird die Vereinigten Staaten von Amerika unter der zweiten Regierung von Donald Trump als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten
Elise Stefanik sollte die USA eigentlich als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten. Doch Donald Trump hat seine Nominierung Ende März überraschend zurückgezogen. Zur Begründung erklärte er, er wolle nicht riskieren, dass Stefaniks Mandat im Kongress bei einer Nachwahl an die Demokraten falle. Stefanik ist eine loyale Verbündete Trumps. 2014 war sie mit damals 30 Jahren die jüngste Frau, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde. Einst zählte sie zu den eher moderateren Mitgliedern der Partei. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.  © Annabelle Gordon/Imago

Update, 13.34 Uhr: Deutliche Reaktionen auf die von Trump angekündigten Strafzölle gegen die Autoindustrie kommen am Donnerstag vor allem auch aus Kanada. „Wir werden unsere Arbeiter verteidigen, wir werden unsere Unternehmen verteidigen, wir werden unser Land verteidigen, und wir werden es gemeinsam verteidigen“, sagte der kanadische Ministerpräsident Mark Carney vor Reportern in Ontario. Deutlich drastischer formulierte es Doug Ford, der Premierminister der Provinz Ontario. „Eines kann ich Ihnen versichern, wir werden den Bürgern der USA so viel Schmerz wie möglich zufügen“, sagte Ford am Donnerstag. Dafür solle in Kürze ein Ministertreffen einberaumt werden, um sich wegen möglichen Vergeltungsmaßnahmen abzustimmen.

Update, 13.01 Uhr: Eine große Mehrheit in Deutschland hat sich für eine entschlossene Reaktion auf die von den USA angekündigten Strafzöllen ausgesprochen und fordert Gegenmaßnahmen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Eine Antwort mit Zöllen auf in die EU eingeführte amerikanische Waren befürworten demnach 68 Prozent. 17 Prozent der Befragten gaben an, einen solchen Schritt abzulehnen. YouGov hatte gut 2.000 Wahlberechtigte in der Zeit vom 21. bis 24. März befragt. 

Wegen Trumps Autozöllen: Ministerin Lemke warnt vor Rückwärtsrolle beim Verbrenner-Aus

Update, 11.37 Uhr: Die geschäftsführende Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat mit Blick auf die Zollpolitik von Donald Trump davor gewarnt, das geplante Verbrenner-Aus zu kippen. „Eine Rückwärtsrolle bei den Entscheidungen zum Umstieg auf Elektromobilität wäre schädlich für die Märkte, wäre schädlich für die Preise und schädlich für die Verbraucher“, so Lemke in Richtung Union und SPD am Donnerstag in Brüssel.

„Gerade in dieser schwierigen Situation nach der Ankündigung der Zölle durch Donald Trump“ dürfe man die Automärkte nicht weiter verunsichern. Sie forderte weiter, dass „Entscheidungen, die bereits vor mehreren Jahren getroffen worden sind, jetzt auch nicht grundsätzlich infrage gestellt werden“.

Update, 9.57 Uhr: Der scheidende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine entschlossene Antwort aus Europa auf die von Trump verhängten Strafzölle gegen die Autoindustrie gefordert. „Es kommt jetzt darauf an, dass die EU eine entschlossene Antwort auf die Zölle gibt – es muss klar sein, dass wir gegenüber den USA nicht klein beigeben werden“, teilte Habeck auf dem Kurznachrichtendienst X mit. Von Seiten der EU seien nun Stärke und Selbstbewusstsein gefordert.

Donald Trumps Zollpolitik könnte sich gegen die USA wenden.

„Und gleichzeitig werden wir die Europäische Kommission dabei unterstützen, durch Verhandlungen weiter eine Lösung mit den USA zu finden, die eine Zollspirale abwendet“, schrieb Habeck weiter. Die von der Trump-Regierung angekündigten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent würden am Ende auch den USA und dem globalen Handeln insgesamt schaden, führte der Grünen-Politiker weiter aus.

Update, 9.40 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die EU und Kanada vor einer koordinierten Reaktion auf die von ihm verhängten Strafzölle gewarnt. „Wenn die Europäische Union mit Kanada zusammenarbeitet, um den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, werden sowohl sie als auch Kanada mit weitaus höheren Zöllen belegt als derzeit geplant“, schrieb Trump am Donnerstag auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Trump bezeichnete die USA in seinem Beitrag als den „besten Freund“, den EU und Kanada je hatten.

Erstmeldung vom 27. März: Berlin/Washington D.C. – Nach der Ankündigung von Strafzöllen von 25 Prozent auf Autoimporte forder Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und europäischen Politik eine harte Reaktion auf Donald Trump und die US-Politik.

„Die Antwort kann nur europäisch sein, da Außenhandel in EU-Zuständigkeit liegt“, sagte der CDU-Politiker Armin Laschet am Mittwoch (26. März) dem ZDF. Reagiert werden müsse „mit voller Wucht“ für den großen europäischen Binnenmarkt insgesamt. Dabei solle wie schon während Donald Trumps erster Amtszeit zweigleisig vorgegangen werden: „Gegenzölle androhen, die treffen und Angebot zu Gesprächen machen.“

Ähnlich reagierte auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Trump und seine Autozölle. Sie drückte ihr tiefes Bedauern aus und nannte Zölle „schlecht für Unternehmen und für Verbraucher“.

Röttgen fordert „souveräne“ Reaktion auf Trumps Autozölle

Der CDU-Politiker Norbert Röttgen sagte beim ZDF, Trump habe mit dem Vorziehen der Zölle-Ankündigung „ganz sicher ein Ablenkungsmanöver“ gestartet, um von dem Chat-Skandal seines Verteidigungsministers Pete Hegseth mit weiteren wichtigen Kabinettsmitgliedern abzulenken. Diese Reaktion Trumps zeige, „wie sehr er und seine Regierung unter Druck“ seien.

Röttgen forderte eine „souveräne“ Reaktion der geschäftsführenden Bundesregierung auf Trumps Zölle gegen Autos: „Cool-unaufgeregt, europäisch und im Kontakt mit dem künftigen Kanzler“. Die EU sei vorbereitet und „Geschlossenheit wichtig“, betonte Röttgen. Er erwarte „gezielte und maßvolle Gegensanktionen, die demonstrieren, dass wir auch Instrumente haben, aber nicht eskalieren“.

Armin Laschet fordert Antwort mit „voller Wucht“ auf Trumps Autozölle.

Auch aus der Autobranche selbst hagelt es Kritik. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bezeichnet Trumps Entscheidung als fatales Signal für freien und regelbasierten Handel. „Die Zölle, die ab dem 2. April in Kraft treten sollen, stellen eine erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie dar – mit negativen Folgen vor allem für die Verbraucherinnen und Verbraucher – auch in Nordamerika“, sagte Müller in einer Mitteilung des VDA.

Zudem würden zusätzliche Zölle erhebliche negative Auswirkungen auf die Exporte aus der EU in die USA haben, sagte die VDA-Präsidentin. Die deutsche Automobilindustrie fordere deshalb umgehende Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen.

Weitere Reaktionen auf Trumps Strafzölle auf Auto-Importe aus Japan und Kanada

Und nicht nur aus Deutschland gibt es nach Trumps neuester Ankündigung schockierte Reaktionen. Auch der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba erklärt, Tokio werde bald auf die neuen Autozölle der USA reagieren. „Wir müssen abwägen, was das Beste für Japans nationale Interessen ist. Wir legen alle Optionen auf den Tisch, um die effektivste Antwort zu finden“, sagte Ishiba im Parlament.

Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney bezeichnet Trumps neue Pläne als direkten Angriff auf die kanadischen Arbeitnehmer. Vor der Presse in Kitchener, Ontario, sagte Carney, er werde am Donnerstag ein hochrangiges Treffen der Kabinettsminister einberufen, um Handelsoptionen zu diskutieren. „Wir werden unsere Arbeiter verteidigen, wir werden unsere Unternehmen verteidigen, wir werden unser Land verteidigen, und wir werden es gemeinsam verteidigen“, sagte er. Kanada erwäge durchaus Vergeltungsmaßnahmen gegen die Vereinigten Staaten, so Carney weiter.

US-Automobilindustrie reagiert positiv auf Trumps Zollpläne

Aus den USA dagegen gibt es Lob: „Wir applaudieren der Trump-Regierung, dass sie sich dafür einsetzt, das Freihandelsdesaster zu beenden, das jahrzehntelang die Arbeiterklasse belastet hat. Diese Zölle sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für die Automobilarbeiter und die Arbeitergemeinschaften im ganzen Land“, so Shawn Fain, der Präsident der Gewerkschaft für die Automobilindustrie in den USA - United Auto Workers Union (UAW). Es läge jetzt an den Autoherstellern, von den Big Three bis Volkswagen und darüber hinaus, gute gewerkschaftliche Arbeitsplätze in die USA zurückzubringen, sagte Fain.

Zum Hintergrund: Die Zölle gelten für alle importierten Autos - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen. Der Importzoll wird auch bei zentralen Autoteilen fällig. Die hohen Zölle sollen am 3. April in Kraft treten, wie es aus dem Weißen Haus hieß. Trump hatte zuvor vom 2. April gesprochen, aber auch gesagt, dass die USA erst ab dem 3. April kassieren würden. Die Zölle werden außerdem zusätzlich zu bereits bestehenden Zölle erhoben. Importeure aus Kanada und Mexiko können nachweisen, dass ihre Produkte US-Anteile enthalten, sodass der Zoll nur auf den nicht-US-Anteil angewendet wird. (bg mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Uncredited/dpa

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