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Parlamentswahl
BSW ist vor der Europawahl im Aufwind: Wagenknecht spricht viele Menschen an
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) findet in Ostdeutschland starken Anklang. Das hat simple Gründe, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Berlin – Von der AfD zum BSW: Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) überzeugt vor allem in Ostdeutschland die Wahlberechtigten. Laut einer am 5. Juni veröffentlichten Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung würde jeder vierte Ostdeutsche (27 Prozent) das Kreuz bei der Partei der ehemaligen Linken-Politikerin setzen. Der Grund: Das Programm des Bündnisses überzeugt vor allem Menschen mit geringem Einkommen, keinen finanziellen Rücklagen, große Sorgen und geringem Vertrauen in Institutionen.
Damit zieht Wagenknecht vor allem diejenigen an, die bisher die Linke oder die AfD wählten. Nach aktuellen Umfragen würde das BSW nicht nur ins Europaparlament einziehen, sondern es hat auch Chancen, bei den anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen.
Die Sozialwissenschaftler werteten Daten aus einer Befragung von rund von 4000 Erwerbstätigen und Arbeitssuchenden im vergangenen November aus. Danach ist das BSW vor allem bei Erwerbspersonen beliebt, die bei der Bundestagswahl 2021 der Linken und der AfD ihre Stimme gaben.
AfD gegen BSW: Studie zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Wählerschaft
Verglichen wurden auch potenziellen Wähler von BSW und AfD. Dabei zeigten sich tendenziell Gemeinsamkeiten im Hinblick auf Wohnort, Bildungsniveau, Einkommen, Belastungen und Sorgen sowie Vertrauen in Institutionen.
Es gibt aber auch einige deutliche Unterschiede: Im Gegensatz zur AfD ist die potenzielle Wählerschaft des BSW alters- und geschlechtsspezifisch ausgewogen zusammengesetzt. Das BSW scheint Frauen stärker anzusprechen als die AfD. Außerdem ist der Anteil der Befragten mit Migrationshintergrund höher. Hinzu kommt, dass die Personen, die das BSW bevorzugen, ökonomisch weiter links und gesellschaftspolitisch etwas liberaler eingestellt sind als diejenigen, die AfD wählen. Obendrein sei der Anteil der Befragten mit Migrationshintergrund höher.
„Unsere Befunde deuten darauf hin, dass das BSW der AfD gerade in ihren Hochburgen in Ostdeutschland Konkurrenz machen könnte und ihr hier vor allem die neu Hinzugekommenen und die Frauen in der Wählerschaft streitig machen könnte“, schreiben die Studienautoren. Gerade diejenigen, die sich erst kürzlich der AfD zugewandt hätten, könnten nun zum BSW wechseln. So geben beispielsweise rund 60 Prozent der seit der Bundestagswahl 2021 neu hinzugekommenen ostdeutschen AfD-Anhängerinnen und -Anhänger an, das BSW auf jeden Fall oder wahrscheinlich wählen zu wollen.
Untersuchung bestätigt: Etablierte Parteien verlieren Zustimmung wegen Unzufriedenheit
Die zahlenmäßig größte Gruppe potenzieller BSW-Unterstützer kommt zwar von Erwerbspersonen, die bei der vorigen Bundestagswahl SPD wählten. Das liegt der Studie zufolge aber vor allem daran, dass damals vergleichsweise viele Menschen der SPD ihre Stimme gaben. Das Interesse am BSW ist insgesamt dort eher durchschnittlich.
Die Teilnehmenden wurden gefragt, ob sie sich allgemein vorstellen können, die Wagenknecht-Partei zu wählen. Die Frage bezog sich nicht auf eine konkrete Wahl. Zudem ist die Stichprobe demnach nicht repräsentativ für die Wahlbevölkerung, weil beispielsweise Rentner fehlen.
Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ will die deutsche Politik prägen
„Die Gründung des Bündnisses Sahra Wagenknecht ist Teil der massiven Umwälzungen der Parteienlandschaften, die sich in den letzten Jahren überall in Europa vollzogen haben, nicht zuletzt auch in Deutschland“, konstatieren die Wissenschaftler. Die Ergebnisse bestätigten frühere Analysen des WSI, aber auch andere internationale Vergleichsstudien: Ein entscheidender Grund, warum sich Menschen von etablierten Parteien abwenden, sei wirtschaftliche Benachteiligung. (bg/dpa)