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PVV-Chef

Das ist Geert Wilders: Kurzporträt eines Rechtspopulisten

Geert Wilders hat die niederländische Parlamentswahl aller Voraussicht nach gewonnen. Wer ist der Rechtspopulist, der seit Jahren Den Haag aufmischt?

Den Haag – Seit rund 20 Jahren mischt der Rechtspopulist Geert Wilders die niederländische Politik auf. Unermüdlich wütet er gegen Islam, Migranten, Klimaschutz oder Europa. Erstmals hat er nun nach den ersten Prognosen vom Mittwochabend einen großen Sieg bei der Niederlande-Wahl errungen. Er könnte sogar Ministerpräsident der Niederlande werden. Sein Ergebnis von 2021 hat er nach den Prognosen mehr als verdoppelt und seine Partei für die Freiheit PVV ist stärkste Kraft in der Zweiten Kammer des Parlaments.

Vor gut 25 Jahren kam der 60-Jährige ins Parlament. Nach dem Bruch mit der rechtsliberalen VVD gründete er seine eigene Partei für die Freiheit (PVV). Die Partei, deren einziges Mitglied er ist, führt Wilders straff.

Wahl in den Niederlanden: Islam-Hasser Geert Wilders könnte regieren

Das Parlament ist für den langen Politiker mit der charakteristischen platinblond gefärbten Haartolle eine ideale Arena. Seine Attacken gegen Migranten, Europa oder andere Abgeordnete lösen regelmäßig Empörung aus. Zum Beispiel als er die Zweite Kammer als „Nep-Parlament“ beschimpfte – ein Fake-Parlament. Der Mann aus der Karnevalshochburg Venlo an der deutschen Grenze ist ein Meister der Slogans – so forderte er einmal eine Steuer für Muslima, die ein Kopftuch tragen – eine „Kopflumpen-Steuer“.

Geert Wilders, Parteichef der PVV.

Kennzeichnend ist sein Hass auf den Islam. Er will Moscheen verbieten, verglich den Koran mit Hitlers „Mein Kampf“ und nannte den Islam eine faschistische Ideologie. Nach einer beispiellosen verbalen Attacke auf Marokkaner wurde er wegen Beleidigung einer Bevölkerungsgruppe schuldig gesprochen. Er aber sah in dem Verfahren einen politischen Versuch, ihn mundtot zu machen.

Wahl in den Niederlanden: Wilders gab sich im Wahlkampf versöhnlich

Seit gut 20 Jahren steht Wilders auch im Fadenkreuz radikaler Islamisten und wird mit dem Tod bedroht. Daher muss er rund um die Uhr bewacht werden. Auch das ist ein Grund, dass er am liebsten über soziale Medien mit seinen Wählern kommuniziert.

Nun aber im Wahlkampf, der dominiert wurde vom Thema Migration, zeigte sich der Rechtsaußen ungewohnt charmant und versöhnlich. „Geert Milders“ wurde er schon genannt. Und er war sogar bereit, seinen Kampf gegen den Islam auf Eis zu legen. „Der Islam wird nie aus unserer DNA verschwinden“, sagte er in einem seiner seltenen TV-Interviews, „aber die Priorität liegt nun deutlich bei anderen Themen.“

Denn Wilders will nun Premier werden. So nahe der Macht war er bisher noch nie. 2010 hatte er eine Minderheitsregierung unter Premier Mark Rutte toleriert. Doch die Zusammenarbeit war 2012 gescheitert. (lrg/dpa)

Rubriklistenbild: © Ramon van Flymen/Imago

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