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Ukraine-Krieg Hauptthema

Scholz‘ „Doppel-Wumms“ lässt EU brodeln: Sanna Marin warnt vor „Kettenreaktion“

Der EU-Gründungsgipfel in Prag soll die EU und ihre Nachbarschaft im Hintergrund des Ukraine-Krieges näher zusammenbringen. Allerdings sind zentrale Fragen noch ungeklärt.

Update vom 7. Oktober, 19.28 Uhr: Deutschland steht wegen seiner Gaspreisbremse bei den EU-Partnern weiter massiv in der Kritik. Die Staats- und Regierungschefs einer Reihe von Ländern warnten am Freitag beim informellen Gipfel in Prag, der deutsche „Abwehrschirm“ könne die Gaspreise weiter in die Höhe treiben. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wies die Vorwürfe zurück: „Was Deutschland macht, ist richtig“, sagte er zum Abschluss der Beratungen. „Wir sind ein wirtschaftlich starkes Land und können das auch.“

Die Gaspreisbremse ist wesentlicher Teil des vergangene Woche von der Bundesregierung angekündigten 200 Milliarden Euro schweren „Abwehrschirms“ in der Energiekrise. Auf Unmut stößt in der EU, dass Deutschland als größte europäische Volkswirtschaft zwar national ein Milliardenpaket zur Entlastung von Verbrauchern und Wirtschaft auflegt, eine europäische Gaspreisbremse aber bisher nicht mitträgt.

Ein Gipfelteilnehmer sagte dazu, Deutschland sei in dieser Frage zunehmend isoliert. Selbst die skeptischen Niederlande hätten sich inzwischen offen für eine EU-Lösung gezeigt.

Update vom 7. Oktober, 13.35 Uhr: Beim EU-Gipfel in Prag ist erneut Kritik an Deutschlands Plänen in der Energiekrise laut geworden. Kleinere Mitgliedsländer wie Estland und Finnland warfen der Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) mangelnde Solidarität beim Kampf gegen die massiv gestiegenen Gaspreise vor.

„Dieses sehr große deutsche 200-Milliarden-Euro-Paket wird uns andere ohne Zweifel betreffen“, sagte die finnische Regierungschefin Sanna Marin. Sie warnte vor einer Kettenreaktion und steigenden Gaspreisen, wenn die großen Länder ein Paket nach dem anderen auflegten. „Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden“, forderte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas. „Sonst werden die Länder mit mehr Haushaltsspielraum die anderen ausstechen.“

Olaf Scholz (hinten Mitte) und Sanna Marin bei einem Gruppen-Foto zum EU-Gipfel in Prag.

Der lettische Ministerpräsident Krisjanis Karins sagte, „ein Preisdeckel wäre großartig“, um die Preise für Haushalte und Unternehmen zu senken. Die Obergrenze dürfe aber nicht so niedrig sein, dass die Lieferanten ihr Gas nicht mehr nach Europa verkauften. Diese Sorge hat die Bundesregierung mit Blick auf Lieferländer wie Norwegen, die USA oder Algerien.

Von der Leyen warnt beim EU-Gipfel vor Scholz‘ „Doppel-Wumms“ – Österreich springt Kanzler bei

Update vom 7. Oktober, 10.55 Uhr: Der deutsche „Doppel-Wumms“ gegen hohe Energiepreise sorgt auch beim EU-Gipfel für Streit. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnt vor einer Verzerrung des gemeinsamen Binnenmarkts. Es sei wichtig, dass alle Unternehmen die gleichen Chancen hätten, am Binnenmarkt teilzunehmen, sagte die deutsche Politikerin am Rande des EU-Treffens. Wettbewerb dürfe es nur über die Qualität geben, nicht über Subventionen.

Österreichs Kanzler Karl Nehammer bezeichnete das deutsche Paket am Freitag dagegen als „Weckruf an die Europäische Kommission“ und forderte eine europäische Lösung. „Wenn die Kommission nicht in die Gänge kommt, dann fangen die Nationalstaaten an, sich selbst zu helfen. Und das sehen wir jetzt gerade.“

Europa-Gipfel: Weber übt Kritik – und sieht Macron „entzaubert“

Update vom 7. Oktober, 10.40 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der EU beraten zur Stunde in Prag über die Energiekrise und Rezessionsängste. Ein Streit über Wege der Begrenzung für die massiv gestiegenen Gaspreise überschattet das Treffen. Forderungen einer Mehrheit der Mitgliedsländer nach einem Preisdeckel für Gasimporte steht die Bundesregierung skeptisch gegenüber.

Weiteres Thema des eintägigen Treffens sind neue EU-Hilfen für die Ukraine im russischen Angriffskrieg. Er werde den EU-Gipfel um Unterstützung für den Vorschlag einer weiteren Auszahlung aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität bitten, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.

CSU-Vize und EVP-Fraktionschef Manfred Weber kritisierte unterdessen den gestrigen „Europa-Gipfel“. „Es liegt in der Luft, man gründet eine neue Plattform, damit man möglichst nicht Verantwortung übernimmt für die, die Mitglied der Europäischen Union werden wollen“, sagte er dem TV-Sender Welt. Auch für Emmanuel Macron hatte Weber eine Rüge parat: Frankreichs Präsident „entzaubere“ sich mit seiner Skepsis beim Bau einer Gaspipeline über die Pyrenäen selbst. Trotz großer Worte zur Stärkung der EU stehe letztlich doch nationaler Egoismus im Fokus.

Der Münchner Merkur bewertet indes den „Europa-Gipfel“ in einem Kommentar als hilfreich – wenn miteinander geredet und nicht „gelabert“ werde.

Europa-Gipfel in Prag: Scholz lobt neues Format

Update vom 6. Oktober, 15.00 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat das erste Treffen der politischen Gemeinschaft von mehr als 40 europäischen Staats- und Regierungschefs als „große Innovation“ bezeichnet. Man könne „einen ganzen Tag lang in verschiedenen Formaten und einfach frei von einer Tagesordnung und von der Notwendigkeit, Beschlüsse zu fassen, über die gemeinsamen Anliegen“ sprechen, sagte der SPD-Politiker. „Das ist gut für den Frieden, für die Sicherheitsordnung. Das ist gut für die ökonomische Entwicklung und für die Prosperität.“ Zudem könne die EU die Beziehungen zu ihren Nachbarn verbessern, von denen viele Mitglied der EU werden wollten.

Mit Blick auf den russischen Krieg gegen die Ukraine betonte Scholz: „Es ist schon sehr sichtbar, dass alle, die hier zusammenkommen, wissen: Dieser russische Angriff auf die Ukraine ist eine brutale Verletzung der Sicherheits- und Friedensordnung, die wir in den letzten Jahrzehnten in Europa hatten.“ Es sei wichtig, „dass wir diesen Angriff zurückweisen, dass wir nicht akzeptieren, dass ein Teil des Nachbarlandes annektiert wird“.

EU-Gipfel in Prag: Paschinyan und Aliyev an einem Tisch - Erdogan scherzt im Gespräch mit Macron

Update vom 6. Oktober, 14.45 Uhr: Der Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft hat es offenbar schon zu Beginn geschafft, verfeindete Staaten an einen Tisch zu bringen. So zeigen Fotos, wie der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev gemeinsam mit Armeniens Premierminister Nikol Paschinyan sitzt. Auch der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan ist dabei. Weitere Fotos aus dem Treffen in aserbaidschanischen und armenischen Quellen zeigen, wie Aliyev und Paschinyan miteinander sprechen. Noch vor wenigen Wochen lieferten sich Aserbaidschan und Armenien schwere Gefechte in Karabach. Auf beiden Seiten starben je dutzende Soldaten. Die Türkei unterstützt Aserbaidschan. Aktuell bemühen sich die Türkei und Armenien um eine diplomatische Annäherung.

In einer weiteren Aufnahme sind auch der französische Präsident Emmanuel Macron und Ungarns Regierungschef Viktor Orban zusammen mit Erdogan, Aliyev und Pashinyan zu sehen. In dem Video unterhalten sich die Staats- und Regierungschefs offenbar über die Organisation der Turkstaaten, an der Ungarn als Beobachter beteiligt ist. Daraufhin scherzt Erdogan in Richtung Macron auf Türkisch: „Dann lass uns dich auch in die Organisation der Turkstaaten aufnehmen.“

Ziele des EU-Gipfels - Michel hofft auf „mehr Stabilität, mehr Sicherheit, mehr Frieden“

Update vom 6. Oktober, 14.30 Uhr: In Prag sind die Staats- und Regierungschefs von mehr als 40 europäischen Ländern zu einem Gipfeltreffen im neuen Format zusammengekommen. Die Ziele der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft seien „mehr Stabilität, mehr Sicherheit, mehr Frieden“, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel unter Verweis auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Gleichgesinnte europäische Demokratien bildeten mit dem neuen Forum eine „geschlossene Front gegen Putins Brutalität“, erklärten die britische Premierministerin Liz Truss und der tschechische Gastgeber und Regierungschef Petr Fiala nach britischen Angaben. Der französische Präsident Emmanuel Macron äußerte die Hoffnung auf ein Zeichen der „Einheit“ und eine „strategische Diskussion, wie es sie bisher noch nicht gab“. Er hatte das neue Gesprächsforum angestoßen.

EU und Nachbarn treffen sich - Gipfel in Prag im Hintergrund des Ukraine-Krieges

Erstmeldung vom 6. Oktober: München/Prag - Der Ukraine-Krieg stellt Europa sowohl politisch als auch wirtschaftlich vor große Herausforderungen. Nun wollen europäische Länder angesichts des Angriffskriegs von Wladimir Putin näher zusammenrücken und dabei auch gleich ihre Nachbarschaft mitnehmen. So versammelt sich die auf Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron geschaffene „Europäische Politische Gemeinschaft“ am Donnerstag (6. Oktober) in der tschechischen Hauptstadt Prag.

EU-Gründungsgipfel: Europäische Union und Nachbarn treffen sich in Prag - „Ordnung ohne Russland“

Zu dem Gipfel wurden die Staats- und Regierungschefs von insgesamt 44 Staaten eingeladen. Neben den 27 EU-Ländern sind das die Ukraine, die Türkei, Großbritannien und die Schweiz. Zudem wurden Norwegen, Island, Liechtenstein, Moldau, Georgien, Armenien, Aserbaidschan sowie die sechs Westbalkanstaaten Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina und das Kosovo eingeladen.

Bei seiner Europa-Rede am 9. Mai erklärte Macron, mit dem Gründungsgipfel man wolle „eine Plattform für die politische Koordinierung“ zwischen EU-Ländern und ihren Nachbarn schaffen. Dies könne „unsere Nachbarschaft stabilisieren“. Gegenüber der Welt betonte ein Sprecher der tschechischen Regierung, die Gemeinschaft solle ein Angebot an Europas Partner sein, bei einigen Themen enger eingebunden zu werden.

Bei dem ersten Treffen soll es unter anderem um Russlands Krieg gegen die Ukraine sowie die Energiekrise und die Wirtschaftslage gehen. „Das Treffen strebt nach einer neuen Ordnung ohne Russland“, zitierte die Washington Post den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell im Vorfeld des Gipfels. Das heißt nicht, dass wir Russland für immer ausschließen wollen, aber dieses Russland - Putins Russland - hat hier keinen Platz“.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

EU-Gründungsgipfel: Scholz unterstützt mit Bedingung - Experte zweifelt an Mehrwert des Formats

Der Gipfel ist vor allem auch für Beitrittskandidaten unter den Teilnehmern wichtig, da er ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln könnte. Deutschland unterstützt zwar die Initiative des französischen Staatschefs. Allerdings stellte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei einer Rede in Prag Ende August eine klare Bedingung: „Solch ein Zusammenschluss – das ist mir ganz wichtig – ist keine Alternative zur anstehenden EU-Erweiterung.“

Hinzu kommt, dass noch ungeklärte Fragezeichen im Raum schweben. So zweifelt Janis Emmanouilidis vom EPC, einer Denkfabrik für europäische Politik in Brüssel, am Mehrwert des Formats. Für ihn ist laut der „Tagesschau“ unklar, womit sich die Runde genau beschäftigen wird und was das Ergebnis sein könnte. Die gemeinsame Teilnahme verfeindeter Nationen wie Armenien und Aserbaidschan sowie die Türkei und Griechenland erschweren es zusätzlich, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Ein konkretes Ergebnis aus dem Gipfel scheint unwahrscheinlich, zumal der Deutschen Presse-Agentur zufolge kein gemeinsames Abschlussdokument geplant ist. Sicherlich kein optimales Zeichen schon im ersten Treffen. Dennoch sehen Experten auch Hoffnung für die Zukunft des Formats. „Als informeller politischer Club hat sie eine reelle Chance“, unterstrich Nicolai von Ondarza, vom Thinktank Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) im Gespräch mit der Welt. (bb)

Rubriklistenbild: © Kay Nietfeld/dpa

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