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Unmut über von der Leyen

EU-Abgeordnete: Trump-EU-Zoll-Deal „gleicht einer Unterwerfung“ – Sorge vor weiteren Verhandlungen

Das Zoll-Abkommen mit Trump lässt den EU-Abgeordneten Lange um die EU-Wirtschaft fürchten. McAllister betont bezüglich weiterer US-Forderungen eine „reale Gefahr“.

Brüssel/Washington, D.C. – Zahlreiche EU-Abgeordnete kritisieren das Zoll-Abkommen zwischen US-Präsident Donald Trump und der EU-Kommission unter ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen scharf. „Die Zoll-Einigung gleicht einer Unterwerfung“, sagte Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, der Frankfurter Rundschau von IPPEN.MEDIA.

„Ich kann in dem Zoll-Abkommen nirgends finden, dass EU-Interessen durchgesetzt wurden“, so Lange (SPD) weiter. Der Deal schade der EU-Wirtschaft und koste viele Arbeitsplätze. Der einzige Hoffnungsschimmer sei, dass eine weitere Eskalation des Handelskriegs verhindert wurde, sowie vermeintliche Stabilität. Aber: „Mit Trump gibt es keine Sicherheit“, sagte der gebürtige Oldenburger.

Zoll-Deal: EU-Abgeordnete trauen Trump nicht

In früheren Zoll-Verhandlungen habe die EU versucht, eine Klausel in den Vertrag zu schreiben, dass die USA nach einem Abkommen keine Details ändern dürfen, bis Trumps Amtszeit endet. Aber darauf hätten sich die Amerikaner nicht eingelassen. „Und selbst wenn wir es schriftlich festgehalten hätten: Trump hat in der Vergangenheit immer wieder Verträge gebrochen“, wirft Lange dem Republikaner vor.

Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, sieht im Trump-Zoll-Deal eine Unterwerfung der EU.

Das Zoll-Abkommen schade nicht nur der EU-Wirtschaft, sondern habe auch eine verheerende Wirkung auf die Partnerländer der Europäischen Union. Die Union stehe für eine regelbasierte Handelspolitik, aber dieser Deal schwäche die handelsbasierte Ordnung enorm, so Lange.

Auch die EU-Abgeordnete Svenja Hahn sieht in dem Papier keine langfristige Lösung, sondern „eher eine Atempause“, wie die FDP-Politikerin unserer Redaktion sagte. „Der konkrete Text und Details sollen noch ausgearbeitet werden, bisher gibt es nur politische Willenserklärungen, die von der EU-Kommission und der US-Regierung aber sehr unterschiedlich interpretiert werden. Die Gefahr neuer Zoll-Drohungen ist nicht gebannt, vor allem wenn Trump die europäische Interpretation nicht gefallen sollte“, sagte das Mitglied des Ausschusses für internationalen Handel.

Nach Trump-Abkommen: Wie sich die EU unabhängiger machen könnte

Auch das Ausschussmitglied Udo Bullmann blickt gegenüber unserer Redaktion skeptisch in die Zukunft. Trump wolle mit den US-Zöllen den US-Haushalt stärken, nachdem der Präsident diesen selbst mit enormen Steuererleichterungen geschwächt habe: „Im Moment sammelt Trump vorwiegend Geld für seine waghalsigen Steuerpläne ein. Aber auch dahinter gibt es keinen Grund zur Entwarnung.“

Mit Blick auf den US-Präsidenten urteilt der Sozialdemokrat: „Trump ist jemand, der die Verwundbarkeit und die Angst auf Seiten seiner Kontrahenten riecht und genau an diesen Punkt spielt. Nein, Frau von der Leyens Deal der Schwäche ist kein Ruhmesblatt.“

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Von der Leyens Zoll-Verhandlungen zeigen laut Hahn: Die EU spielt weder politisch noch wirtschaftlich in der Liga einer Weltmacht. „Das werden wir auch nur, wenn wir wirtschaftlich stärker und unabhängiger werden.“ Dafür müsse die Europäische Union Bürokratie und Hürden im Binnenmarkt „radikal abbauen“. Gleichzeitig benötige Europa neue ambitionierte Freihandelsabkommen – „allen voran das Mercosur-Abkommen“, so Hahn.

Wegen Trumps USA: McAllister hofft auf neue EU-Freihandelsabkommen

Um sich von Trumps USA unabhängiger zu machen, müsse die EU „ihre eigene Erpressbarkeit“ überwinden, sagte Udo Bullmann. Die Union benötige internationale Partner, die Recht und Gesetz in der Weltpolitik stärken wollen. Dies seien Grundpfeiler der multilateralen Ordnung.

„Trumps erratische und egomane Politik ist Europas Chance, seine Rolle in den Augen der Welt neu und selbstbewusst zu definieren“, sagte Bullmann. Innenpolitisch müsse der Euro gestärkt werden – beispielsweise, indem die EU aus eigener Kraft attraktive gemeinsame Kapital- und Anleihemärkte schaffe. Außenpolitisch müsse Europa faire Partnerschaften für nachhaltige Entwicklungen mit einem „Win-win-Charakter“ aufbauen.

Das denkt auch David McAllister (CDU): „In einer Welt, in der wirtschaftliche Abhängigkeiten zunehmend als geopolitisches Druckmittel genutzt werden, ist die Diversifizierung unserer Handelsbeziehungen nicht nur ökonomisch geboten, sondern auch strategisch notwendig“, sagte der Ausschussvorsitzende für auswärtige Angelegenheiten der Frankfurter Rundschau von IPPEN.MEDIA.

EU-Abgeordnete macht Merz-Regierung für schlechten Trump-Zoll-Deal mitverantwortlich

Die EU benötige weitere Freihandelsabkommen, unter anderem mit Indien, Australien und Indonesien. Zudem müsse die Union mit kluger Standortpolitik und gezielter Förderung von Schlüsselindustrien gegensteuern, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze langfristig in Europa zu halten. McAllister meint: „Auch wenn die Einigung einen wichtigen Beitrag zur Deeskalation geleistet hat, kann von einer grundsätzlichen Entwarnung keine Rede sein.“ Das transatlantische Verhältnis bleibe handelspolitisch anfällig. Die widersprüchlichen Aussagen auf beiden Seiten – etwa zu Pharma-Zöllen und zur Stahl-Regelung – machten deutlich, wie volatil die Lage sei. Es bestehe die reale Gefahr, dass Trump künftig weitere Forderungen stellen könnte.

Das vermutet auch die EU-Parlamentarierin Anna Cavazzini: „Es ist nicht unmöglich, dass Trump auch in Zukunft Extra-Zölle nutzt, um seine Ziele durchzusetzen oder wenn die angekündigten Investitionen nicht fließen“, sagte die Ausschussvorsitzende für Binnenmarkt und Verbraucherschutz unserer Redaktion.

Die Grünenpolitikerin bezeichnet die EU-Mitgliedsstaaten wie Deutschland unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) mitverantwortlich für das Zoll-Abkommen. Denn: Nationale Regierungen hätten „bei den Verhandlungen auf eine schnelle Einigung mit Trump gedrängt – koste es, was es wolle“, sagte Cavazzini.

Rubriklistenbild: © Andrew Harnik/dpa

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