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Naher Osten

Erdogan bekämpft Kurden in Nordsyrien: USA versuchen, ihn zu stoppen

Recep Tayyip Erdogan, der Präsident der Türkei, betont ständig, dass er gegen die Kurden in Nordsyrien vorgehen will. Ein Konflikt mit den USA scheint unausweichlich.

Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat es auf X ganz deutlich gesagt.  „Wir wehren uns gegen jeden Angriff auf die Freiheit des syrischen Volkes, die Stabilität der neuen syrischen Regierung und die Integrität des uralten Syrien.“ Die Türkei könne keinesfalls zustimmen, dass Syrien wieder zu einem Konfliktgebiet wird, das „erneut mit Blut und Feuer bedeckt wird. Wir können nicht mehr zulassen, dass Syrien erneut geteilt wird“.

Die Worte richten sich vor allem an die Kurden im Norden des Nachbarlandes. Das Gebiet, dass die Kurden „Rojava“ nennen, wird von der autonomen Selbstverwaltung regiert und der SDF (Syrian Democratic Forces) verteidigt. Darin vertreten sind neben Kurden auch Araber, christliche und andere Minderheiten. Die Politik in der Türkei allerdings setzt diese mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gleich und fliegt seit Jahren Luftangriffe auf die Gegend. Vom Boden aus lässt Erdogan verbündete Milizen der dschihadistischen Syrischen Nationalarmee (SNA) die Gegend angreifen.

Erdogan schickt Geheimdienstchef Kalin nach Damaskus

Nach dem Sturz des Assad-Regimes haben sich die Angriffe auf die „PKK-Terroristen“, so bezeichnet Erdogan die Kurden und ihre Selbstverwaltung in Nordsyrien, dramatisch zugenommen. Und Ankara will offenbar auch die größte Rebellengruppe, die ebenfalls dschihadistische HTS - „Hai’at Tahrir al-Sham“ (Komitee zur Befreiung der Levante) auf gemeinsame Linie gegen die Kurden bringen. Am Donnerstag war sein Geheimdienstchef Ibrahim Kalin in Damaskus aufgetaucht.

Videos zeigten, wie der Chef des gefürchteten MIT in Begleitung von schwer bewaffneten Leibwächtern aus der Umayyaden-Moschee in der syrischen Hauptstadt hinausging. Das Auto, in das Kalin einstieg, wurde von HTS-Führer Abu Mohammed al-Dscholani gefahren – offenbar eine symbolische Geste, die eine enge Zusammenarbeit zwischen der Türkei und dem neuen Machthaber in Syrien demonstrieren soll.

Zwischen der Türkei und den USA bahnt sich erneut Streit an.

Gleichzeitig hatte US-Außenminister Anthony Blinken die Türkei besucht, offenbar um Erdogan bei seinem Vorgehen gegen die Kurden im Norden des Krisenlandes zu bremsen. Erdogan hatte auch bei diesem Treffen betont, dass die Türkei „präventive Maßnahmen“ für ihre nationale Sicherheit gegen „alle terroristischen Organisationen wie die PKK/PYD/YPG und Daesh/ISIS, die in Syrien operieren“, ergreifen werde, teilt das Kommunikationsdirektor des türkischen Präsidenten mit.

Trump warnte Erdogan 2019 kein „Dummkopf“ zu sein

Und genau da liegt auch das Problem zwischen der Türkei und der US-Politik. Washington unterstützt die Kurden sowie die SDF, die Erdogan mit der PKK gleichsetzt. Allerdings hatte Donald Trump in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident Erdogan schon 2019 in einem Brief mit einer Zerstörung der türkischen Wirtschaft gedroht, wenn die Türkei gegen die Kurden in Nordsyrien vorgeht. „Du willst nicht für das Abschlachten tausender Menschen verantwortlich sein und ich will nicht für die Zerstörung der türkischen Wirtschaft sein – und ich werde es“, schreibt er darin unmissverständlich. „General Mazlum ist bereit, mit dir zu verhandeln“. Gemeint ist der Oberkommandierende der SDF, Mazlum Abdi. „Sei kein Dummkopf“, warnte Trump damals den türkischen Präsidenten.

Syrien-Rebellen stürzen Assad: Die Bilder des Machtwechsels

Machthaber Baschar al-Assad ist gestürzt. In ganz Syrien versammeln sich Menschen, um den Sturz der syrischen Regierung zu feiern.
Machthaber Baschar al-Assad ist gestürzt und hat das Land verlassen. Der Bürgerkrieg in Syrien ist beendet. Im ganzen Land versammeln sich Menschen wie hier in der Hauptstadt Damaskus auf den Straßen. Sie feiern den Sturz der syrischen Regierung und das Ende der über 50 Jahre andauernden Herrschaft der Assad-Dynastie.  © dpa/DIA Photo/AP | Ugur Yildirim
Ein zerbrochenes Porträt des syrischen Ex-Präsidenten Hafez Assad liegt auf dem Boden. Menschen durchwühlten die Privatwohnung des geflohenen Machthabers Baschar al-Assad.
Ein zerbrochenes Porträt des syrischen Ex-Präsidenten Hafez Assad liegt auf dem Boden. Der im Jahr 2000 verstorbene Hafez Assad war der Vater Baschar al-Assads und herrschte von 1970 bis zu seinem Tod über das Land. Bürgerinnen und Bürger strömten auch in den Präsidentenpalast und in eine Privatwohnung des geflohenen Machthabers. © dpa/AP | Hussein Malla
Menschen gehen durch die Hallen des Präsidentenpalastes des syrischen Präsidenten, nach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers al-Assad.
Der Präsidentenpalast wird nach dem Sturz Baschar al-Assads in Syrien zu einem Publikumsmagenten. Hunderte Menschen strömten in den Protzbau des Ex-Präsidenten und wandelten durch die Hallen. © Hussein Malla / dpa
Eine Gruppe von Menschen macht ein Familienfoto, während sie auf einer Couch in einem Saal des Präsidentenpalastes, nach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers al-Assad.
Eine Gruppe von Menschen macht ein Familienfoto, während sie auf einer Couch in einem Saal des Präsidentenpalastes, nach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers al-Assad. © dpa/AP | Hussein Malla
Syrische Oppositionskämpfer stehen vor dem beschädigten Eingang der iranischen Botschaft, nach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers al-Assad.
Syrische Oppositionskämpfer stehen vor dem beschädigten Eingang der iranischen Botschaft, nach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers al-Assad. © dpa/AP | Hussein Malla
Syrische Oppositionskämpfer entfernen eine syrische Regierungsflagge von einem offiziellen Gebäude in Salamiyah, östlich von Hama.
Syrische Oppositionskämpfer entfernen eine syrische Regierungsflagge von einem offiziellen Gebäude in Salamiyah, östlich von Hama. © dpa/AP | Ghaith Alsayed
Überall auf den Straßen feiern Menschen den Sturz Assads.
Überall auf den Straßen feiern Menschen den Sturz Assads. © dpa/AP | Emrah Gurel
Ein Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt eine riesige Menschenansammlung in Aleppo.
Ein von Maxar zur Verfügung gestelltes Satellitenbild zeigt feiernde Menschen auf den Straßen Aleppos. © dpa/Maxar Technologies/AP | Uncredited
Rauchschwaden im Hintergrund, während Einwohner und Oppositionskämpfer auf einem zentralen Platz in Damaskus feiern.
Rauchschwaden im Hintergrund, während Einwohner und Oppositionskämpfer auf einem zentralen Platz in Damaskus feiern. © dpa/AP | Ghaith Alsayed
Menschen versammeln sich zur Feier des Sturzes der syrischen Regierung in einer Glaubensmoschee.
Menschen versammeln sich zur Feier des Sturzes der syrischen Regierung in einer Glaubensmoschee. © dpa/AP | Emrah Gurel
Rebellen-Anführer Abu Mohammed al-Dschulani spricht in der Umayyaden-Moschee nach der Machtübernahme in Syrien.
Rebellen-Anführer Abu Mohammed al-Dschulani spricht in der Umayyaden-Moschee nach der Machtübernahme in Syrien. © dpa/AP | Omar Albam
Ein Bild von Baschar al-Assad in der Stadt Hama ist durchlöchert von Kugeln.
496721846.jpg © Omar Albam / dpa
Überläufer stellen sich in einer Reihe auf, um ihre Daten bei den syrischen Aufständischen in Aleppo, Syrien, zu registrieren.
Überläufer stellen sich in einer Reihe auf, um ihre Daten bei den syrischen Aufständischen in Aleppo, Syrien, zu registrieren. © dpa/AP | Omar Albam
Nachdem syrische Rebellen Hama erob ert haben, fliehen Menschen aus der Stadt.
Nachdem syrische Rebellen Hama erobert haben, fliehen Menschen aus der Stadt. © dpa/AP | Ghaith Alsayed
Oppositionskämpfer fahren an Panzern der Regierungstruppen vorbei, die auf einer Autobahn zurückgelassen wurden, nach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers al-Assad.
Oppositionskämpfer fahren an Panzern der Regierungstruppen vorbei, die auf einer Autobahn zurückgelassen wurden, nach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers al-Assad. © Hussein Malla / dpa
Eine zerstörte Straße nach einem Angriff der syrischen Armee in Aleppo.
Eine zerstörte Straße nach einem Angriff der syrischen Armee in Aleppo. © Anas Alkharboutli / dpa
Ein syrischer Oppositionskämpfer hält einen Raketenwerfer vor dem Büro der Provinzregierung, an dessen Fassade ein Bild des syrischen Präsidenten Baschar Assad von Kugeln durchlöchert ist.
Ein syrischer Oppositionskämpfer hält einen Raketenwerfer vor dem Büro der Provinzregierung, an dessen Fassade ein Bild des syrischen Präsidenten Baschar Assad von Kugeln durchlöchert ist. © dpa/AP | Ghaith Alsayed
Ein Kind erklimmt eine abgerissene Statue des ehemaligen Präsidenten Hafis al-Assad. In ganz Syrien wurden derartige Statuen gestürzt.
Ein Kind erklimmt eine abgerissene Statue des ehemaligen Präsidenten Hafis al-Assad. In ganz Syrien wurden derartige Statuen gestürzt. © dpa/IMAGESLIVE via ZUMA Press Wire | Juma Mohammad
Ein im Bürgerkrieg zerstörtes Fahrzeug der syrischen Armee.
Ein im Bürgerkrieg zerstörtes Fahrzeug der syrischen Armee. © IMAGO/Rami Alsayed
Ein syrischer Oppositionskämpfer zerreißt am internationalen Flughafen von Aleppo ein großes Bild, das den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seinen verstorbenen Vater Hafis al-Assad zeigt.
Ein syrischer Oppositionskämpfer zerreißt am internationalen Flughafen von Aleppo ein großes Bild, das den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seinen verstorbenen Vater Hafis al-Assad zeigt. © dpa/AP | Omar Albam
Eine zerbrochene Büste des alten syrischen Präsidenten Hafez Assad
Eine zerbrochene Büste des alten syrischen Präsidenten Hafez Assad, Vater des jetzigen Präsidenten Baschar al-Assad, liegt auf einem von Oppositionskämpfern zerstörten Fliesenboden in Aleppo. © dpa/AP | Omar Albam
Syrische Oppositionskämpfer stehen auf einem beschlagnahmten Kampfjet auf einem Militärflughafen nahe der Stadt Hama.
Syrische Oppositionskämpfer stehen auf einem beschlagnahmten Kampfjet auf einem Militärflughafen nahe der Stadt Hama. © dpa/AP | Ghaith Alsayed
Syrer feiern die Ankunft der Rebellen in Damaskus auf einem Panzerfahrzeug.
Syrer feiern die Ankunft der Rebellen in Damaskus auf einem Panzerfahrzeug. © dpa/AP | Omar Sanadiki
Noch im Morgengrauen feierten Menschen die Ankunft der Rebellen in Damaskus. Immer wieder feuerten Syrer mit Gewehren in die Luft.
Noch im Morgengrauen feierten Menschen die Ankunft der Rebellen in Damaskus. Immer wieder feuerten Syrer mit Gewehren in die Luft. © dpa/AP | Omar Sanadiki
Auch in Deutschland feierten die Exil-Syrer die Flucht von Assad. Hier etwa in Mainz.
Auch in Deutschland feierten die Exil-Syrer die Flucht von Assad. Hier etwa in Mainz. © dpa | Andreas Arnold

Exiljournalist erstaunt über Vorgehensweise der Türkei

Der Exiljournalisten Can Dündar versteht angesichts der jüngsten Ereignisse die Welt nicht mehr. „Der Chef des Geheimdienstes MIT sitzt im Auto des Führers der HTS, die der Staat als „terroristische Organisation“ einstuft. Der Vorsitzende der (rechtsradikalen, Anm. d. Redaktion) MHP versucht, den Anführer der PKK, die der Staat als „terroristische Organisation“ betrachtet, freizulassen.
Als Journalist, der mit der Meldung „MIT bewaffnet Dschihadisten“ wegen „Unterstützung einer terroristischen Organisation“ zu 27,5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, beobachte ich dies mit Ehrfurcht“., schreibt Dündar auf X.

Rubriklistenbild: © dpa/Evan Vucci

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