Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Erneuerbare Energien

Habeck will gigantische Wasserstoff-Pipeline zwischen Großbritannien und Deutschland

Für die Energiewende sollen große Mengen Wasserstoff aus britischen Offshore-Windparks gewonnen und nach Deutschland transportiert werden.

Berlin/London – Beim Versuch, auf erneuerbare Energien umzustellen, will Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) neben in Deutschland gewonnenem Wasserstoff auch auf Importe aus anderen europäischen Staaten setzen. Im Gespräch ist neben einer möglichen Pipeline zwischen Deutschland und Norwegen auch eine Nordseeleitung zwischen Deutschland und Großbritannien. Das berichtet die US-Zeitung Politico.

Zusätzlich zur bereits laufenden Machbarkeitsstudie hinsichtlich der Pipeline aus Norwegen könnte nun auch geprüft werden, ob eine rund 650 Kilometer lange Verbindung nach Großbritannien umsetzbar ist. Den Vorschlag dazu soll Habeck laut den Quellen von Politico Anfang November in einem Gespräch mit der britischen Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch geäußert haben. Neben dem Wirtschaftsressort ist Badenoch im Kabinett von Premierminister Rishi Sunak auch für internationale Handelsbeziehungen zuständig.

Aus der in schottischen Offshore-Windparks gewonnenen Energie soll Wasserstoff werden, der per Pipeline nach Deutschland gelangt. (Symbolfoto)

Absichtserklärung: Deutschland setzt bei Energiewende auf Importe aus Großbritannien

Bereits im September hatten Großbritannien und Deutschland laut dem Politico-Bericht eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben, die Gewinnung von Wasserstoff und den Handel damit voranzutreiben. Davon würde vor allem auch Schottland profitieren, wo in riesigen Offshore-Windparks Energie gewonnen und in Wasserstoff umgewandelt wird. Aus dieser Zusammenarbeit erhoffen sich Fachleute und Politik einen wichtigen Schritt in Richtung Umstieg auf erneuerbare Energien.

Einen weiteren geplanten Baustein bei der Versorgung mit Wasserstoff stellte Habeck außerdem am vergangenen Dienstag in Berlin vor. Demnach ist für die Versorgung mit Wasserstoff ein 9700 Kilometer umfassendes Kernnetz-System geplant, das nach aktuellen Plänen rund 19,8 Milliarden Euro kosten und von der Privatwirtschaft finanziert werden soll, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.

Energiewende: Pipeline-Projekte für Wasserstoff ab 2030 realistisch?

Die Kosten einer möglichen britischen Pipeline bezifferte ein schottisches Technologie-Zentrum für erneuerbare Energien laut Politico kürzlich auf 2,7 Milliarden britische Pfund (rund 3,1 Milliarden Euro). Einer ersten Einschätzung zufolge könnte das Projekt demnach bis Mitte der 2030er-Jahre in Betrieb gehen. Eine weitere Pipeline zwischen Norwegen und Deutschland ist für das Jahr 2030 geplant und könnte als Vorbild für die Direktverbindung nach Großbritannien dienen.

In der geplanten Energiewende gilt Wasserstoff derzeit als wichtiger Hoffnungsträger, der künftig helfen soll, den Ausstoß an Treibhausgasen unter anderem in der Industrie zu drücken. Laut einer aktuellen Einschätzung von Habecks Wirtschaftsministerium soll Deutschland langfristig zwischen 30 und 50 Prozent seines Bedarfs an Wasserstoff selbst produzieren können, der Rest müsse per Schiff oder Pipeline importiert werden. Wie die aktuellen Haushaltsprobleme der Ampel, die vor allem Projekte der Klimapolitik betreffen, sich auf die geplanten Projekte zur Wasserstoff-Infrastruktur auswirken, ist unklar. (saka mit dpa)

Rubriklistenbild: © Andy Buchanan/AFP

Kommentare