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Nach Trump Amtseinführung

Ende des Ukraine-Kriegs: Trumps Zugeständnisse an Putin?

Vier denkbare Szenarien für die Ukraine mit Donald Trump als Staatsoberhaupt. So könnte der Verlauf des Ukraine-Kriegs nach dem 20. Januar aussehen.

Washington, D.C./Kiew – In einem Monat ist es so weit. Am 20. Januar wird der designierte Präsident Donald Trump ins Oval Office schreiten. Zuvor hatte Trump immer wieder betont, er werde den Ukraine-Krieg innerhalb weniger Stunden beenden, sobald er US-Präsident ist. In Kiew hatte man einen Sieg Trumps aus guten Gründen gefürchtet. Nun muss man sich arrangieren, könnten doch die US-Waffenlieferungen in Zukunft ausbleiben. Für die Ukraine ist die Lage an der Front aktuell ohnehin brenzlig. Die Truppen Wladimir Putins sind auf dem Vormarsch.

Für die Ukraine bieten sich einige Szenarien nach der Amtseinführung Donald Trumps – einige gut, andere weniger gut. Allzu viel Spielraum bleibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wohl nicht. Im Donezk sind die Russen weiter auf dem Vormarsch und auch in Kursk kann Putin die ukrainischen Stellungen – mithilfe der Nordkoreaner – langsam überwältigen. Der Kyiv Independent analysiert: vier Szenarien bleiben der Ukraine.

Horror-Szenario für Kiew im Ukraine-Krieg: Keine US-Unterstützung gegen Russland

Ein Szenario wäre wohl denkbar schlecht für die Regierung in Kiew und für die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine: Der Krieg geht weiter. Das Szenario liefe so ab: Donald Trump schafft es nicht, zwischen den beiden Kriegsparteien eine Waffenruhe auszuhandeln – und Putin setzt seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine fort. Zwar erleidet die russische Armee aktuell Rekordverluste, für Putin wäre das jedoch verkraftbar. Zahlenmäßig ist Russland der ukrainischen Armee haushoch überlegen. Zusätzlich kann er auf die 10.000 bis 12.000 Soldaten des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un setzten.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

Dieses Szenario wäre besonders brenzlig, sollte die Ukraine-Hilfen der USA nach Donald Trumps Amtseinführung tatsächlich ausbleiben. Aktuell ist die US-Regierung mit Abstand der größte Unterstützer der Ukraine. Insgesamt hat die Biden-Regierung bisher um die 170 Milliarden Euro an Zahlungen für Kiew veranschlagt, wie das Portal „Ukraine Oversight“ auflistet.

Ob die europäischen Länder die US-Hilfen ausgleichen könnten, ist fraglich. In Europa fehlt es vor allem an den Kapazitäten zur Produktion von Militärgerät wie beispielsweise Munition und anderen Dingen, wie das Magazin Internationale Politik bemängelt. Ein Flüchtlingsstrom von Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern würde sich dann wohl in Richtung Europa aufmachen, wie der Kyiv Independent spekuliert.

Frieden im Ukraine-Krieg ohne Sicherheiten: ein denkbar schlechtes Szenario für die Ukraine

Ein anderes Szenario könnte ein Friedensplan sein, in dem Kiew schlecht wegkommt: ein Friedensplan ohne Sicherheitsgarantien – und großen Gebietsverlusten. Weniger US-Hilfe und nicht genügend Unterstützung durch Europa würden Wladimir Putin mehr Handlungsspielraum bei Friedensgesprächen geben. Sollte das eintreten, wäre es auch denkbar, dass Moskau als Voraussetzung für einen Frieden die ukrainische Armeegröße beschränken könnte. Sollte die Ukraine jegliches Druckmittel verlieren, würde es wohl auch zu großen Gebietsabtretungen kommen. Grade die Regionen Cherson und Saporischschja könnten in die russischen Hände fallen, wie der Kyiv Independent weiter ausführt.

In zwei Szenarien hofft die Ukraine auf vorerst eingefrorene Frontlinien. Einmal mit Sicherheiten gegen eine erneute russische Invasion und einmal ohne. Optimal wäre für die Ukraine natürlich eine Waffenruhe mit eingefrorenen Frontlinien und der Sicherheit, dass Russland nicht Monate oder Jahre nach den Verhandlungen erneut angreift, um das Land doch noch zu annektieren.

Nato-Beitritt der Ukraine nach Waffenstillstand im Krieg mit Russland

Am einfachsten wäre das möglich, wenn die Ukraine der Nato beitritt. Außerdem müssten europäische Friedenstruppen in der Ukraine stationiert werden. Wie es etwa Außenministerin Annalena Baerbock (die Grünen) beim Nato-Außenministertreffen in Brüssel vorgeschlagen hatte. Diese Friedenstruppen sollen dabei, wie der Name schon sagt, den Frieden wahren und ausdrücklich nicht an aktiven Kampfhandlungen teilnehmen.

Wladimir Putin (r.) will mit Donald Trump wohl über einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg sprechen.

Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) schloss einen Einsatz deutscher Friedenstruppen in der Ukraine nicht aus. Im Deutschlandfunk äußerte sich der Minister: „Wir bereiten uns vor, wir spielen die Szenarien durch, aber das machen wir vertraulich.“ Der Zeitpunkt sei aktuell noch nicht reif, öffentlich über die möglichen Szenarien zu diskutieren, so der SPD-Politiker.

Unterstützung aus den USA für die Ukraine? „Hätte gerne Trumps Hilfe, um Krieg zu beenden“

Über eine mögliche Waffenruhe äußerte sich Selenskyj selbst: „Ich hätte sehr gerne Trumps Hilfe, um diesen Krieg zu beenden.“ Er betonte jedoch: „Ich bin aber gegen das Wort Waffenruhe.“ Sollte Putin nämlich erneut angreifen, werde „jeder verlieren“. „Deshalb brauchen wir einen echten Plan.“ Ein Frieden mit Putin könne nur dann gelingen, wenn die Ukraine ausreichend Sicherheitsgarantien – auch von Seiten der USA – habe. Denn Putin sei „verrückt“ und er „liebt es zu töten“, äußert sich Selenskyj weiter über den russischen Diktator beim Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel.

Wie es letztlich mit der Ukraine weitergeht, ist ungewiss. Doch schon jetzt ist klar: mit Donald Trump als neuem US-Präsident wird sich auch für die Ukraine einiges ändern. In den Wochen nach seinem Sieg bei der US-Wahl hatte Trump zumindest seine vorherige Rhetorik, der Ukraine keine US-Hilfe mehr zukommen zu lassen, relativiert. Trumps erste Amtshandlung bezüglich der Ukraine-Außenpolitik könnte jedoch sein, die ATACMS-Erlaubnis zurückzunehmen. (sischr)

Rubriklistenbild: © Mikhail Klimentyev/Bernd von Jutrczenka/dpa (Montage)

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