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Foreign Policy

Eine neue Ära bei den Kampfjets – die USA könnten in Schwierigkeiten geraten

Ein Kampfflugzeug vom Typ F-35 der US Air Force startet von der US-Air Base Spangdahlem während der Luftwaffenübung „Air Defender“.
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Ein Kampfflugzeug vom Typ F-35 der US Air Force startet von der US-Air Base Spangdahlem während der Luftwaffenübung „Air Defender“.

Kann die F-35 - und die Vereinigten Staaten - mit der neuen Konkurrenz mithalten?

Es ist selten, dass Düsentriebwerke bei Treffen zwischen Staatsoberhäuptern eine wichtige Rolle spielen. Doch im Juni, als US-Präsident Joe Biden den indischen Premierminister Narendra Modi im Weißen Haus empfing, gaben beide eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie neben anderen Partnerschaften eine „bahnbrechende Initiative“ begrüßten, bei der der US-Mischkonzern General Electric gemeinsam mit einem indischen Staatsunternehmen Düsentriebwerke für das nationale Kampfjetprogramm Neu-Delhis herstellen wird.

Die Renaissance nationaler Kampfflugzeugprogramme

Obwohl Düsentriebwerke im Vergleich zu den großen Verkäufen von Kampfjets oder Panzern unbedeutend erscheinen mögen, weist die Ankündigung auf einen wichtigen globalen Trend hin: Nationale Kampfflugzeuge erleben ein Comeback. Kleinere Mächte haben in der Vergangenheit versucht, nationale Kampfjets zu entwickeln, aber jetzt sind immer mehr von ihnen erfolgreich – genau in dem Moment, in dem Washington sich vom Export von Kampfflugzeugen verabschiedet. Die Vereinigten Staaten haben begonnen, der Entwicklung leistungsfähigerer und spezialisierterer Jets Vorrang vor exportorientierten Allround-Jets zu geben, damit ihr Militär besser für den Aufstieg von Supermächten wie China gerüstet ist. Die unbeabsichtigte Folge der Politik Washingtons wird jedoch eine geringere Präsenz auf dem Markt für Exportjets sein.

In den späten 2030er Jahren wird der globale Markt für Kampfflugzeuge – und der Verteidigungsmarkt im Allgemeinen – viel stärker fragmentiert und weniger von den USA dominiert sein als heute. Die Länder werden sich nicht ewig auf in den USA produzierte Kampfjets verlassen, und wenn Washington sich nicht anpasst, indem es dem Verkauf der Systeme und Technologien, die die Jets anderer Länder antreiben, Vorrang einräumt, werden die Vereinigten Staaten auf dem globalen Verteidigungsmarkt ins Hintertreffen geraten.

Es gab eine Zeit, in der fast jede größere (und kleinere) Macht einen eigenen Kampfjet bauen wollte. In den 1980er Jahren hatten unter anderem Südafrika, Taiwan, Jugoslawien, Brasilien, Rumänien, Israel, Japan und Indien nationale Kampfjet-Programme. Einige dieser selbst entwickelten Jets wurden in relativ geringen Stückzahlen gebaut, aber die meisten verschwanden in den 1990er Jahren einfach.

Der Zusammenbruch der Kampfflugzeugindustrie

Für den Zusammenbruch dieser nationalen Programme gab es viele Gründe. Als die Verteidigungshaushalte nach dem Kalten Krieg schrumpften, schrumpfte auch der Markt für Kampfflugzeuge. Die Wirtschaft wurde liberalisiert, Handelsschranken fielen, und die Industriepolitik kam aus der Mode. Die Vereinigten Staaten verkauften in der Zwischenzeit sehr erfolgreich Standardjets. Die F-16 von Lockheed Martin beherrschte den Markt und bot ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, ohne dass Entwicklungskosten anfielen. Zwischen 1991 und 1995 bauten westliche Hersteller 1.667 Kampfflugzeuge; 727 davon waren F-16 und 597 waren andere US-Typen, so die Daten von AeroDynamic Advisory.

Als Folgeprodukt entwickelten die Vereinigten Staaten den F-35 Joint Strike Fighter, der 2015 in Dienst gestellt wurde. Die F-35 zementierte die Exportdominanz Washingtons auf dem globalen Kampfjetmarkt. Mit bisher mehr als 20 Exportkunden von Norwegen bis Südkorea war die F-35, wie auch ihr Vorgänger, ein großer Erfolg. Doch die F-35 ist ein Produkt der Ära nach dem Kalten Krieg, als sich die Staaten damit begnügten, Produkte von der Stange zu kaufen. Da neue Wettbewerber auf den Markt drängen, wird die F-35 nicht ausreichen, um die US-Industrie in die Zukunft zu führen.

Was aus den nationalen Kampfflugzeugprogrammen geworden ist

Japan ist ein gutes Beispiel dafür, was aus den nationalen Kampfflugzeugprogrammen geworden ist – und wohin sie sich entwickeln könnten. In den 1990er Jahren gab Japan Milliarden von Dollar für die Entwicklung der Mitsubishi F-2 aus und wurde in Washington mit dem vorhersehbaren Zähneknirschen konfrontiert, dass ein Technologietransfer dazu führen würde, dass die Vereinigten Staaten ihre Führungsrolle bei Kampfflugzeugen und Rüstungsexporten aufgeben würden. Als Japan jedoch erkannte, dass es Geld verschwendet hatte, um die F-16 quasi neu zu erfinden, baute es weniger als 100 F-2. Jetzt plant das Land den Kauf von 147 F-35, die von der Stange kommen. Trotz seiner Abhängigkeit von US-Kampfflugzeugen hat sich Japan kürzlich mit dem Vereinigten Königreich zusammengetan, um gemeinsam einen neuen Jet zu entwickeln, der in beiden Ländern gebaut werden soll. Ab den späten 2030er Jahren werden London und Tokio die Beschaffung von F-35 beenden und mit dem Bau ihres gemeinsamen Flugzeugs beginnen.

Südkorea, der einzige nationale Hersteller von Kampfflugzeugen, der seit dem Kalten Krieg mit der Entwicklung neuer Flugzeuge begonnen hat, ist das Land, das diesen Trend mit der KF-21 Boramae wirklich eingeleitet (oder wieder aufgenommen) hat. Jetzt hat sich die Türkei mit ihrem Kaan TF-Kampfflugzeug angeschlossen. Auch Taiwan ist wieder mit von der Partie, und zwar mit einem wiederbelebten Ching-Kuo-Trainer und einer leichten Angriffsversion sowie einem Jagdflugzeug der nächsten Generation. Die Vereinigten Arabischen Emirate, ein wichtiger Markt für Kampfflugzeuge, haben Anfang des Jahres ihre Ambitionen zur Entwicklung eines eigenen Flugzeugs bekannt gegeben.

Indiens Status ist ein wenig widersprüchlich – es ist ein aufstrebender Hersteller. Neu-Delhi versucht bereits seit den 1950er Jahren, ein eigenes Kampfflugzeug zu bauen. Das Programm für das leichte Kampfflugzeug Tejas – Gegenstand der Ankündigung des Weißen Hauses – läuft seit Anfang der 1980er Jahre und kam 2015 in kleinen Stückzahlen auf den Markt. Doch nun könnte das Tejas bereit sein, auf eine zweistellige Produktionsrate hochgefahren zu werden, insbesondere mit Hilfe von General Electric.

Indien möchte dem Tejas ein größeres, weniger veraltetes, fortschrittliches mittleres Kampfflugzeug folgen lassen, das in den 2030er Jahren in Dienst gestellt werden soll. Doch im Gegensatz zu den meisten anderen aufstrebenden Herstellern gibt es Grund, skeptisch zu sein, ob Indien in der Lage ist, die Produktion zu skalieren, denn Neu-Delhi verlässt sich weitgehend auf staatliche Auftragnehmer und nicht auf den privaten Sektor.

Globale Spannungen fördern gesamte Rüstungsindustrie

Es geht nicht nur um Kampfflugzeuge. Mittlere Mächte planen, ihre heimischen Raketenprogramme, Raumfahrtsysteme, Munitionsproduktion und Instandhaltungsfähigkeiten auszubauen. Australien sucht Partnerschaften mit anderen Ländern und internationalen Auftragnehmern, um Industrien für Raketen, Drohnen und, wie bekannt, AUKUS-U-Boote aufzubauen. Israel hat nach der Einstellung seines IAI-Lavi-Programms 1987 kein Kampfflugzeug gebaut – und wird es wahrscheinlich auch nicht tun, auch weil Israel vorrangigen Zugang zu US-Flugzeugen genießt -, aber seine Rüstungsexporte haben Rekordhöhen erreicht, insbesondere bei der Raketenabwehr. Sogar Saudi-Arabien, das bis vor kurzem kaum über eine eigene Rüstungsindustrie verfügte, strebt nun an, bis 2030 50 Prozent der nationalen Rüstungsbeschaffung zu lokalisieren – und möchte sich vielleicht sogar dem britisch-japanischen Kampfflugzeugprojekt anschließen.

Es gibt viele Gründe für eine erneute Betonung der Verteidigungsfähigkeiten. Da die Spannungen in Asien und jetzt auch in Osteuropa zugenommen haben, sind die Verteidigungshaushalte in die Höhe geschnellt. Gleichzeitig bilden die aufstrebenden Herstellerländer mehr Ingenieure und technisches Personal aus. Im Gegensatz dazu haben die traditionellen Herstellerländer mit steigenden Arbeitskosten und einem knappen Angebot an technischen Fachkräften zu kämpfen.

Und dann ist da noch die Rückkehr der Industriepolitik. Nationale Erfolge in der Luft- und Raumfahrt verleihen Politikern eine Art technokratische und sicherheitspolitische Legitimität – das Gefühl, dass der Mann an der Spitze weiß, was er tut, auch wenn seine Pläne viel kosten. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beispielsweise nutzte die Luft- und Raumfahrtindustrie seines Landes, um seine jüngste Wiederwahlkampagne zu unterstützen; Partnerschaften im Bereich der Verteidigungstechnologie mit anderen Ländern haben auch die Soft Power seiner Regierung im Ausland gestärkt.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Aber es ist der Krieg in der Ukraine, der den Trend zu nationalen Kampfflugzeugen wirklich beschleunigt hat. Es gibt einen wachsenden Konsens darüber, dass die Welt viel mehr Kapazitäten in der Verteidigungsindustrie braucht, nicht weniger. Südkorea, das einzige Land, das in den letzten 30 Jahren die Pläne für eine nationale Verteidigungsindustrie vorangetrieben hat, wurde mit Aufträgen aus der Türkei, Norwegen, Indonesien und vielen anderen Ländern für Hunderte von Panzern, Artilleriegeschützen und Flugzeugen - darunter zuletzt 48 leichte Kampfflugzeuge vom Typ FA-50 für Polen - reichlich belohnt.

Warum die USA seine Marktdominanz in der Kampfflugzeugindustrie verlieren wird

Auch auf dem Markt gibt es eine Lücke. Moskau war jahrelang der weltweit zweitgrößte Exporteur von Rüstungsgütern, aber schon vor dem Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 gingen seine Ausfuhren zurück. Die beiden großen Märkte Russlands waren China, das seine Selbstversorgung mit Rüstungsgütern stark ausgebaut hat, und Indien, das sich westlichen und alternativen Anbietern zugewandt hat. Russlands Krieg verdammt die Zukunft seiner Rüstungsexporte, vor allem bei hochkarätigen Systemen wie Kampfjets. Und wie ich bereits geschrieben habe, ist China nicht in der Lage, die Position Russlands einzunehmen.

Leider sind die Vereinigten Staaten nicht in der Lage, diese Lücke langfristig zu schließen. Die F-35 wurde in einer ganz anderen Zeit entwickelt, als Washington glaubte, dass das Fehlen eines gleichwertigen Gegners bedeutete, dass ein einziges Kampfflugzeug die Bedürfnisse aller US-Dienststellen und der meisten internationalen Kunden erfüllen könnte.

Aber die Strategie Washingtons hat sich geändert. Das „Next Generation Air Dominance“-Programm der US-Luftwaffe zielt darauf ab, bis Anfang der 2030er Jahre einen sehr teuren, sehr großen Jet zu produzieren, der sowohl aus Kosten- als auch aus Sicherheitsgründen (wie das letzte reine US-Luftwaffen-Kampfflugzeug, die F-22 von Lockheed Martin) wahrscheinlich nicht exportierbar sein wird. Die F/A-XX der US-Marine wird frühestens Mitte der 2030er Jahre auf den Markt kommen, aber auch sie wird groß und teuer sein und für den Einsatz auf Flugzeugträgern optimiert sein – eine Fähigkeit, die nur wenige Importeure benötigen. Die Vereinigten Staaten werden die F-35 kontinuierlich aufrüsten, aber Ende der 2030er Jahre werden ihr Alter und die Entwicklung neuerer Flugzeuge ihre Attraktivität insgesamt beeinträchtigen.

Mit der weiteren Fragmentierung der Kampfflugzeugindustrie wird Washington wahrscheinlich seine historische Marktdominanz verlieren. US-Unternehmen und -Behörden müssen daher aktiver mit europäischen Herstellern konkurrieren, wenn es darum geht, Technologien und Systeme für die Kampfflugzeugprogramme anderer Länder zu liefern, wobei der Triebwerksverkauf von General Electric an Indien als Vorbild für die Zukunft dienen sollte.

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Europäische Kampfflugzeugindustrie bestimmt die Zukunft, USA muss aufholen

Während die Vereinigten Staaten bisher zögern, haben europäische Unternehmen erkannt, dass neue Kampfflugzeuge eine große Chance darstellen, und entwickeln Systeme und Technologien, die für diese Kampfflugzeuge geeignet sind. So hat beispielsweise das italienische Verteidigungsunternehmen Leonardo vor kurzem eine Partnerschaft mit dem südkoreanischen Unternehmen Hanwha geschlossen, um ein neues aktives elektronisch abgetastetes Radar für Kampfflugzeuge zu entwickeln – eine Technologie, die für moderne Kampfflugzeuge unerlässlich ist.

Auf regulatorischer Ebene müssen die US-Beamten die Änderungen der Richtlinien für Waffenexporte und der gesetzlichen Regelungen beschleunigen. Der Verkauf von Komponenten wie Radaren, anderen Sensoren und elektronischer Kriegsführung sollte für die Vereinigten Staaten hohe Priorität haben. Die jüngsten Bemühungen des Verteidigungsministeriums, die Verfahren für ausländische Militärverkäufe zu straffen, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die Beamten sollten auch darauf hinwirken, dass die Exporte von Verteidigungssystemen schneller genehmigt werden, damit Washington keine wichtigen Aufträge verpasst. Da die US-Behörden die Genehmigung des Technologietransfers für die südkoreanische KF-21 Boramae hinausgezögert haben, ist das Flugzeug größtenteils mit europäischen Raketen und anderen europäischen und israelischen Technologien ausgestattet; das einzige wichtige US-System in der KF-21 sind die F414-Triebwerke von General Electric.

Herausforderungen und Chancen im veränderten Kampfflugzeugmarkt

Eine Reform des Regelwerks allein reicht nicht aus. Die US-Unternehmen müssen neue Produkte für mehrere aufstrebende Kampfflugzeuge entwickeln, das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit verstärken und ihre Erwartungen anpassen. Obwohl es mehr Möglichkeiten in mehr Ländern geben wird, wird die Geschäftsentwicklung schwieriger sein, und die Produktionsläufe und Verträge werden kleiner sein. Vor zwanzig Jahren war es für einen Auftragnehmer eine seltene Gelegenheit, einen Platz in einem neuen Flugzeug wie dem F-35 zu bekommen, aber die Glücklichen gewannen quasi im Lotto. Heute gibt es jede Menge KF-21, MQ-28 und Kaan TF, aber die Gewinne sind weniger hoch.

Die Vereinigten Staaten können die Tatsache nicht ignorieren, dass sich der Markt für Kampfflugzeuge verändert. Da der Rest der Welt ein Stück vom Kuchen abhaben will, wird der Marktanteil der US-Industrie allmählich schrumpfen. Aber Washingtons beherrschende Rolle auf dem globalen Waffenexportmarkt hat seine Beziehungen zu Ländern in aller Welt gestärkt. Mit den richtigen Strategien können die Vereinigten Staaten zumindest auf diesen Beziehungen aufbauen und ihre Führungsrolle bei den Technologien, die die Kampfflugzeuge der Welt antreiben, beibehalten. Der Verkauf von Triebwerken an Indien ist zwar nicht so lukrativ wie der Verkauf von F-35-Flugzeugen an die ganze Welt, aber er ist immer noch profitabel und besser als ein völliger Verlust des Geschäfts. (Richard Aboulafia)

Über den Autor

Richard Aboulafia ist geschäftsführender Direktor bei AeroDynamic Advisory, einer Unternehmensberatung für die Luft- und Raumfahrt- sowie die Verteidigungsindustrie. Er ist seit 1988 als Analyst und Berater in der Branche tätig.

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Dieser Artikel war zuerst am 14. August 2023 in englischer Sprache im Magazin „ForeignPolicy.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

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