News-Ticker
Ukraine-Krieg: Russland beschießt Supermarkt - Putin spricht über Prigoschin
Bei einem russischen Angriff auf ein ukrainisches Dorf sterben mehr als 50 Zivilisten. In Moskau meldet sich Wladimir Putin zu Wort. Der News-Ticker.
- Russland beschießt Supermarkt in Charkiw: Mehr als 50 tote Zivilisten nach Angriff auf Dorf in Ukraine
- Ukrainische Drohnenangriffe: Ortschaften in Russland ohne Strom
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Über die aktuelle militärische Entwicklung im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 5. Oktober, 21.37 Uhr: Rund sechs Wochen nach dem Tod des russischen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin hat Kreml-Chef Wladimir Putin sich erstmals zu der Ursache des Flugzeugabsturzes geäußert. „In den Körpern der bei der Flugzeugkatastrophe Getöteten sind Fragmente von Handgranaten entdeckt worden“, sagte Putin beim Waldai-Diskussionsforum im südrussischen Sotschi.
„Einwirkung von außen auf das Flugzeug gab es nicht, das ist ein bereits festgestellter Fakt“, behauptete er zudem unter Berufung auf Ermittler. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Bisher hatten sich die Ermittler zur Absturzursache nicht geäußert. Viele internationale Beobachter vermuten, dass der Kreml Putins früheren Vertrauten Prigoschin am 23. August töten ließ, weil dieser zuvor einen Aufstand gegen die russische Militärführung organisiert und dabei auch Kampfpiloten getötet hatte. Der Kreml wies eine Beteiligung zurück.
Ukraine-Krieg: Zahl der Todesopfer nach russischen Anschlag in Charkiw steigt auf 51
Update vom 5. Oktober, 20.05 Uhr: Die Zahl der Todesopfer beim russischen Angriff auf einen Supermarkt in Charkiw ist auf 51 gestiegen. Dies teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den russischen Angriff indes verurteilt. „Russlands entsetzlicher Terror gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine lässt nicht nach und hat heute einen weiteren düsteren Meilenstein erreicht“, so Borrell. Es sei ein abscheulicher Angriff auf unschuldige Zivilisten. Vorsätzliche Attacken auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen.
Update vom 5. Oktober, 17.54 Uhr: Der anhaltende Widerstand von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine stößt bei der Union, aber auch in Teilen der Ampel-Koalition auf scharfe Kritik. Hier gehe es „nicht um ein einzelnes Waffensystem, da geht es um die Grundhaltung“, sagte der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter im Deutschlandfunk. Aus der CDU/CSU wurde der Kanzler als „Totalausfall“ bezeichnet.
Update vom 5. Oktober, 16.10 Uhr: Bei dem russischen Angriff im Osten der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 49 Menschen getötet worden. Dies meldete der örtliche Gouverneur Oleg Sinegubow. Unter den Toten sei auch ein sechs Jahre alter Junge. Der Angriff ereignete sich am Mittag in dem Dorf Hrosa, das rund 30 Kilometer entfernt von Kupjansk liegt, wie Sinegubow im Onlinedienst Telegram weiter mitteilte. Neben dem Lebensmittelgeschäft sei auch ein Café getroffen worden. Vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 wohnten in Hrosa rund 500 Menschen.
Ukraine-Krieg: Schwerer russischer Angriff in Charkiw
Update vom 5. Oktober, 15.20 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf einen Supermarkt in Charkiw im Osten der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens 48 Menschen ums Leben gekommen. Selenskyj bezeichnete den Angriff als ein „brutales russisches Verbrechen“ und eine „absichtliche terroristische Handlung“.
Update vom 5. Oktober, 14.15 Uhr: Nach Ansicht des ukrainischen Militärexperten Serhii Grabskyi stellt die russische Söldner-Truppe Wagner keine Bedrohung mehr für die Ukraine dar. „Die Tatsache, dass einzelne Wagner-Vertreter behaupten, eigene Einheiten zu gründen, bedeutet nicht, dass wir sie als ernsthafte Bedrohung wahrnehmen sollten“, so Grabskyi gegenüber dem ukrainischen Radiosender „Ukrainska Radio“. Von rund 430.000 russischen Truppen in der Ukraine seien vielleicht lediglich 600 Personen Anhänger der Wagner-Gruppe. Auch wenn sie militärische Erfahrung hätten, seien die 600 Personen „alles, was sie geben können“. Diese Zahl sei nicht genug, um das Gleichgewicht auf dem Schlachtfeld zu ändern. Daher sei Wagner nun „Geschichte“.
Update vom 5. Oktober, 12.15 Uhr: Der Gouverneur der russischen Region Kursk hat der Ukraine einen Angriff mit Streumunition auf die grenznahe Kleinstadt Rylsk vorgeworfen. Bei dem Beschuss sei eine Frau durch Munitionssplitter leicht verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden, erklärte Gouverneur Roman Starowojt am Donnerstag (5. Oktober) im Online-Dienst Telegram. Ihm zufolge waren von den Drohnenangriffen zudem mehrere Ortschaften betroffen. Infolgedessen sei es zu Stromausfällen (siehe Meldung von 9.40 Uhr) gekommen.
Ukraine wehrt 29 russische Drohnen ab
Update vom 5. Oktober, 10.45 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei nächtlichen russischen Luftangriffen die meisten der von Russland abgefeuerten Drohnen abgewehrt. Insgesamt seien 29 Drohnen von der von Russland annektierten Halbinsel Krim aus gestartet worden, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. 24 davon hätten die Streitkräfte zerstört (siehe Meldung von 8.10 Uhr). In der zentralukrainischen Region Kirowohrad seien indes Infrastruktur-Einrichtungen getroffen worden, erklärte die Armee.
Ukraine-Krieg: 67 Ortschaften in Russland nach Drohnenattacken ohne Strom
Update vom 5. Oktober, 9.40 Uhr: In der westrussischen Region Kursk ist nach offiziellen Angaben infolge ukrainischer Drohnenangriffe in vielen Ortschaften der Strom ausgefallen. Es seien Infrastrukturobjekte in den Landkreisen Sudscha, Korenowo und Gluschkowo attackiert worden, teilte der Kursker Gouverneur Roman Starowoit am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Alle drei Kreise grenzen an die Ukraine. In Sudscha und Gluschkowo sind nach Angaben des Nachrichtenkanals „Shot“ auf Telegram zwei Umspannwerke getroffen worden, wodurch in insgesamt 67 Ortschaften der Strom ausgefallen sei. Starowoit bestätigte die Stromausfälle, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Ukraine wehrt 24 russische Drohnenangriffe ab
Update vom 5. Oktober, 8.10 Uhr: Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe in der Nacht 24 von Russland gestartete Drohnen abgeschossen. Die Angriffe seien über den Regionen Odessa und Mykolajiw im Süden sowie Kirohowrad in der Zentralukraine abgewehrt worden, teilt das Militär mit.
Ukraine-Krieg: Russische Truppen bei Hryhoriwka zurückgeschlagen
Update vom 4. Oktober, 21.18 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben russische Truppen versucht, die Kontrolle über die Siedlungen Hryhoriwka und Andriivka im Osten der Ukraine zu erlangen. Die Versuche des russischen Militärs seien jedoch gescheitert, hieß es im abendlichen Bericht des Generalstabs.
Insgesamt habe es im Laufe des Tages 45 Zusammenstöße mit russischen Truppen gegeben, wobei die russische Armee 5 Raketen- und 43 Luftangriffe durchgeführt habe. Die Ukraine hingegen habe drei Versammlungsgebiete russischer Truppen, 10 Artilleriebatterien sowie ein Munitionsdepot der Russen getroffen.
Update vom 4. Oktober, 21 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet vom Westen neue Zusagen für die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme. „Wir tun unser Bestes, die Ukraine mit mehr Luftverteidigungssystemen vor dem Winter auszustatten“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. „Wir erwarten gewisse Entscheidungen von unseren Partnern.“ Details nannte er nicht.
Ukraine-Krieg: Doch keine Taurus-Lieferung an Kiews Armee
Update vom 4. Oktober, 19.38 Uhr: Seit Monaten kämpft die Ukraine um die Lieferung deutscher Taurus-Raketen. Die Bemühungen bleiben vorerst offenbar ohne Erfolg: Bundeskanzler Olaf Scholz will die Marschflugkörper nicht liefern. Dies berichtete die Bild unter Berufung auf deutsche und ukrainische Regierungskreise. Stattdessen wolle man weiter die Luftabwehr verstärken und sogar vielleicht neue Patriot-Systeme liefern. Doch Taurus-Raketen scheinen derzeit nur eine unwahrscheinliche Möglichkeit für die Zukunft zu sein.
Update vom 4. Oktober, 14.55 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlichte ein Video von der Landung ukrainischer Soldaten auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim. Auf dem Video ist zu sehen, wie mehrere Soldaten mit Booten auf die Küste zusteuern und auf der Halbinsel landen. Gegenüber dem ukrainischen Sender Kanal 24 bestätigte der Geheimdienstsprecher Andriy Yusow, nach der Landung habe es „brutale Kämpfe“ mit russischen Truppen gegeben. „Die Russen haben schwere Verluste erlitten“, sagte er und ergänzte, auch auf der ukrainischen Seite habe es Verluste gegeben, die aber nicht vergleichbar mit den Verlusten der Russen seien. Der Geheimdienst nannte nicht, wann die Landung stattfand. Inzwischen seien die Soldaten aber wieder zurückgekehrt, hieß es.
Update vom 4. Oktober, 12.30 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben gestern fünf Raketen, 108 Luftangriffe und 55 Schüsse aus den reaktiven Feuersystemen abgefeuert und die ukrainischen Truppen in 43 Gefechte verwickelt, so der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in einer Mitteilung. Russland soll zudem auch die Flügelrakete Iskander-K und 31 iranische Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed eingesetzt haben. Das ukrainische Luftabwehrsystem habe daraufhin eine Flügelrakete und 29 Shahed-Drohnen zerstören können.
Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Moskau verliert mehr als 400 Soldaten
Update vom 4. Oktober, 10.30 Uhr: Neue Daten zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg wurden vom ukrainischen Generalstab bekannt gegeben. Laut diesen Angaben sind innerhalb von 24 Stunden 450 russische Soldaten im Gefecht ums Leben gekommen. Darüber hinaus habe die ukrainische Armee 47 russische Artilleriesysteme und 13 russische Panzer vernichtet. Die Gesamtzahl der getöteten russischen Soldaten steigt damit auf etwa 279.890. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahlen ist nicht möglich, da Russland nur selten eigene Verlustzahlen veröffentlicht.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Kämpfe bei Tokmak: Russland schießt versehentlich eigenen Kampfjet ab
Update vom 4. Oktober, 9.10 Uhr: In der Nähe der besetzten Stadt Tokmak in der Südukraine hat die russische Luftabwehr nach britischer Analyse versehentlich einen eigenen Kampfjet vom Himmel geholt. Es wäre der fünfte Verlust einer Su-35S, Russlands modernstem Kampfflugzeug, das weitläufig im Einsatz ist, informierte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Seit dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine habe Russland nun rund 90 Flugzeuge eingebüßt.
Die strategisch bedeutsame Stadt Tokmak im Saporischschja-Gebiet ist stark befestigt. Dort würden oft russische Kommandozentralen stationiert, die einen der am stärksten umkämpften Frontabschnitte kontrollieren. „Diese Hauptquartiere werden typischerweise durch spezielle Luftverteidigungssysteme für kurze und mittlere Distanzen geschützt“, hieß es aus London. Diese seien „sehr wahrscheinlich in höchster Bereitschaft“, da die Ukraine weiterhin effektive Angriffe auf solche Positionen ausführe.
Angriff auf Belgorod: Verwaltungsgebäude beschädigt
Erstmeldung: Kiew/Moskau – Im Ukraine-Krieg kam es in den vergangenen Monaten vermehrt zu Drohnenangriffen auf russischem Staatsgebiet. Während auch schon die Hauptstadt Moskau betroffen war, traf es zuletzt meist die Grenzregion Belgorod – so offenbar auch am Mittwoch (4. Oktober).
Die russische Staatsagentur Tass berichtet, dass in der vergangenen Nacht beziehungsweise am Mittwochmorgen 19 ukrainische Drohnen über Belgorod abgeschossen worden seien. Dennoch hat die ukrainische Armee laut dem Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow ein Verwaltungsgebäude in Belgorod, ein Haus im Dorf Schischino sowie drei Autos beschädigt. Unabhängig bestätigen ließen sich diese Behauptungen nicht.
Drohnenangriffe in Russland: Kiew äußert sich nicht zu Attacken
Zuletzt kam es am vergangenen Sonntag (1. Oktober) zu Drohnenangriffen in Russland. Neben der Region Belgorod kam es auch in der Oblast Smolensk zu Attacken. Über Verletzte oder gar Tote wurde jedoch nicht berichtet. Im Schwarzen Meer will Russland nun Flugzeuge gegen die Drohnen einsetzen, um die Verluste zu reduzieren – und die annektierte Krim zu schützen.
Während Moskau Kiew für die Drohnenangriffe verantwortlich macht, weist die Ukraine die Vorfälle zumeist von sich oder äußert sich nicht zu den Attacken. Mitunter wird vermutet, dass russische Partisanen – möglicherweise in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Armee – die Angriffe durchführen. (mit Agenturmaterial)
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