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Wahlkampf in den USA

Harris-Chancen gegen Trump steigen: Aktuelle US-Wahl-Umfragen in Swing States zeigen Details

Die Umfragen vor der US-Wahl zeigen eine Aufholjagd. Kamala Harris schließt die Lücke, die US-Präsident Biden zu Donald Trump hinterlassen hat. Noch ist trotzdem einiges unklar.

Washington D.C. – Das Ergebnis der US-Wahl zwischen der demokratischen Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und dem republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump könnte knapp ausfallen. So geht es zumindest aus aktuellen Umfragen zur US-Wahl in sieben umkämpften Bundesstaaten – sogenannten Swing States – hervor. In den Umfragen aus den Bundesstaaten Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin liegt Harris entweder knapp vor Trump oder in Schlagdistanz, also innerhalb der statistischen Schwankungsbreite.

Hat derzeit allen Grund zur Freude: Kamala Harris führt in den meisten Umfragen vor Donald Trump.

Umfragen zur US-Wahl: Harris noch nicht lange genug Kandidatin für verlässliche Daten

Politikwissenschaftlich sind die meisten Umfragen zur US-Wahl, die Harris einbeziehen, noch recht wenig aussagekräftig. Einige sind sogenannte Blitzumfragen mit kleinen Stichproben oder sie wurden kurz vor oder nach Harris Nominierung zur Kandidatin erhoben. Die meisten Umfragen wurden in der zweiten Juli-Hälfte, also nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden von seiner Kandidatur erhoben.

Manche Faktoren sind in diesen Umfragen aktuell noch schwer zu messen: Der Einfluss von Harris‘ Wahlkampf wird sich erst in den kommenden Wochen voll zeigen. Genauso könnte auch die Entscheidung von Harris für Tim Walz, Gouverneur von Minnesota, als Vizepräsidentschaftskandidat noch einen Einfluss insbesondere auf Wählerinnen und Wähler im Mittleren Westen der USA haben. Doch die Republikaner sind aktuell noch um eine neue Wahlkampfstrategie bemüht. Daher lässt sich aktuell schon ein Trend aus den Umfragen herauslesen, wo es mit Harris als Präsidentschaftskandidatin gehen könnte.

Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an

Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten rückt seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus.
Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten ist seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus gerückt.  © Saul Loeb/afp
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt.
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt. © Carlos Osorio/dpa
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie kam aus Indien und lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. 
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als Harris noch ein kleines Kind war.  © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“.
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“. © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.  © Imago
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren.
Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren. © Justin Sullivan/Getty Images/afp
In ihre Zeit als Generalstaatsanwältin fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ. Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
In ihre Zeit als „Attorney General“ fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ.  © Brendan Smialowski/afp
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet. © Franck Fife/AFP
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.  © Pete Marovich/Imago
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen.
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen. © Pete Marovich/Imago
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind.
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind. © Mandel Ngan/afp
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“  © Drew Angerer/afp
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus. So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration schwarzer Schüler dienen sollte. Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus.  © Henry Griffin/dpa
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.  © Win McNamee/AFP
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“  © Saul Loeb/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.  © Haiyun Jiang/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden. Sie ergriff eine führende Stimme beim Kampf für das Recht auf Abtreibung und setzte sich gegen Waffengewalt ein. Zudem hat Harris ihr außenpolitisches Profil geschärft. So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza.
So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza. © Sven Hoppe/dpa
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie. Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole und Ella. Sie nennen Harris „Momala“. Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie.  © Rob Schumacher/Imago
Cole und Ella Emhoff.
Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole (2. von links) und Ella (dritte von links). Sie nennen Harris „Momala“. © Mark Hoffman/Imago
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken. © Saul Loeb/AFP
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.  © Amid Farahi/AFP
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.  © Brendan Smialowski/AFP
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.  © Roberto Schmidt/AFP
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.  © Angela Weiss/AFP

Hält Harris die Swing-States, die Biden einst gewann? Umfragen sehen knappes Rennen bei US-Wahl

Im von der Tageszeitung New York Times berechneten Durchschnitt der landesweiten Umfragen zur US-Wahl liegt Harris einen Prozentpunkt vor Trump – mit 45 zur 44 Prozent. Aufgrund des Electoral-College-Wahlsystems zählt es jedoch nur, in welchen Bundesstaaten Harris eine Mehrheit erreicht. Zwar seien hochqualitative Umfragen in den Swing States noch „dünn gesät“, schrieb das Daten-Team der Zeitung am Montag (5. August), für die Staaten Wisconsin, Michigan und Pennsylvania gaben die Analystinnen und Analysten jedoch bereits Trends an. Alle drei Staaten gingen 2016 an Trump und wurden 2020 von US-Präsident Joe Biden gewonnen.

Wisconsin: Umfragen im Swing State vor US-Wahl zeigen hauchdünnen Vorsprung von Harris zu Biden

Im Bundesstaat Wisconsin liegen Harris und Biden demnach mit jeweils 49 Prozentpunkten jeweils gleichauf. Wird der unabhängige Kandidat Robert F. Kennedy Jr. einbezogen, würden 46 Prozent der Befragten ihre Stimme Harris geben und 45 Prozent Trump. Kennedy käme auf vier Prozent. Alle Umfragen zur US-Wahl, die Kennedy einbeziehen, wurden vor seinem Geständnis, einen toten Bären in den Central Park in New York gelegt zu haben, erhoben.

Kandidatin oder KandidatHarrisTrumpKennedy
Umfrage-Schnitt Wisconsin46 Prozent45 Prozent4 Prozent

(Quelle: New York Times)

Michigan: Umfragen zur US-Wahl sehen Trump und Harris gleichauf

In Michigan, liegen Harris und Trump gleich auf, egal ob eine Kandidatur Kennedys einbezogen wurde, oder nicht. In einem Duell liegen Harris und Trump bei jeweils 49 Prozent, ist Kennedy im Rennen, liegt er bei sechs Prozent und Harris und Trump bei jeweils 44 Prozent. Trump führte allerdings in sechs von zwölf Umfragen, die in der letzten Juliwoche erhoben wurden, berichtete das US-Portal Newsweek.

Kandidatin oder KandidatHarrisTrumpKennedy
Umfrage-Schnitt Michigan44 Prozent44 Prozent6 Prozent

(Quelle: New York Times)

Umfragen aus Pennsylvania: Rächt sich Harris Vize-Entscheidung? Knapper Vorsprung vor Trump

Kritisch ist die Situation der Demokraten im Bundesstaat Pennsylvania. Im Schnitt der Umfragen zur US-Wahl liegt Trump mit 49 Prozent vor Harris mit 47 Prozent. Der Abstand schrumpft allerdings, wenn Kennedy in die Umfragen einbezogen wurde. Er liegt bei vier Prozent, Trump bei 44 Prozent und Harris bei 45 Prozent. In fünf von zehn Umfragen aus der letzten Juli- und ersten Augustwoche führte Trump. Lediglich drei sahen Harris vorne, berichtete das Portal. In den kommenden Wochen wird sich in Pennsylvania zeigen, ob Harris Entscheidung gegen Josh Shapiro, den beliebten Gouverneur des Staates, als Vizepräsidentschaftskandidaten richtig war. Mit 20 von 538 Stimmen im Electoral College Pennsylvania der größte Swing State an der Ostküste.

Kandidatin oder KandidatHarrisTrumpKennedy
Umfrage-Schnitt Michigan45 Prozent44 Prozent4 Prozent

(Quelle: New York Times)

Wenige Umfragen zur US-Wahl aus Arizona, Georgia, North Carolina und Nevada – Harris besser als Biden

In Arizona, Georgia, North Carolina und Nevada sahen die Analystinnen und Analysten der New York Times noch nicht genügend Umfragen, um einen Durchschnitt zu errechnen. In Arizona ist die Datenbasis dünn, aber es sieht nach einem Vorsprung Trumps aus, den Harris langsam aufholt. Lediglich zwei renommierte Institute befragten dort Wählerinnen und Wähler nach Harris‘ Kandidatur. In den Umfragen von Public Opinion Strategies und dem Emerson College führte Trump jeweils mit fünf Prozentpunkten vor Harris. Aus den von Newsweek ausgewerteten Blitzumfragen aus der letzten Juliwoche geht allerdings hervor: Die Umfragewerte von Harris liegen inzwischen innerhalb der Schwankungsbreite. Zudem seien ihre Umfragewerte teils um zehn Punkte besser als Bidens.

Kandidatin oder KandidatHarrisTrumpKennedy
Public Opinion Strategies43 Prozent48 Prozent
Emerson College*47 Prozent53 Prozent
Emerson College*40 Prozent48 Prozent5 Prozent

(Quelle: New York Times, *selbe Umfrage)

Georgia vor US-Wahl: Trumps Vorsprung vor Harris hauchdünn

In Georgia zeigen zwei, Mitte Juli erhobene Umfragen, Trump hauchdünn vor Harris. Trump lag darin jeweils bei 48 beziehungsweise 51 Prozent. Harris bei 47 Prozent beziehungsweise 49 Prozent. Demnach könnte eine Kandidatur Kennedys zur US-Wahl Harris in Georgia mehr schaden als Trump. Kennedy erreichte in beiden Umfragen vier Prozent, zog allerdings mehr Befragte von Harris ab, als von Trump und vergrößerte so den Abstand zwischen beiden. Der Abstand blieb allerdings in beiden Szenarien innerhalb der statistischen Schwankungsbreite. Auch in Georgia deuteten Blitzumfragen auf ein Aufschließen Harris gegenüber Trump hin.

Kandidatin oder KandidatHarrisTrumpKennedy
Emerson College43 Prozent46 Prozent4 Prozent
Landmark Commucations44 Prozent46 Prozent4 Prozent

(Quelle: New York Times)

North Carolina: Wenige Umfragen – Harris hinter Trump

Die Datenlage für den Bundesstaat North Carolina war am Mittwoch (7. August) noch besonders dünn. Die letzte hochwertige Umfrage, in der Harris noch als hypothetische Kandidatin der Demokraten zur US-Wahl abgefragt wurde, wurde im Februar erhoben. 50 Prozent der Befragten hätten damals Trump gewählt und lediglich 41 Prozent hätten für Harris gestimmt. Eine Umfrage im Auftrag des US-Senders Bloomberg von Ende Juli zeigte allerdings bereits, dass Trump an Zustimmung verlor und Harris aufschließen konnte. Sie ergab 48 Prozent für Trump und 46 Prozent für Harris, damit liegen beide innerhalb der Schwankungsbreite. Dieser Trend deckt sich mit Blitzumfragen, wie in Arizona sind Harris Umfragewerte in North Carolina deutlich besser als die von US-Präsident Biden.

Kandidatin oder KandidatHarrisTrump
Bloomberg46 Prozent48 Prozent

(Quelle: New York Times)

Harris holt in Nevada auf – manche Umfragen sehen sie gleichauf mit Trump

Auch im Bundesstaat Nevada setzte sich Harris Umfrage-Aufholgjagd fort: Im Februar lag sie als hypothetische Kandidatin in einer Emerson-College-Umfrage noch neun Prozentpunkte hinter Trump. In der letzten Juliwoche führte Trump in einer Umfrage von Public Opinion Strategies mit 46 Prozent, dicht gefolgt von Harris mit 45 Prozent. Eine Blitzumfrage im Auftrag der Tageszeitung Telegraph sah beide gleichauf, mit jeweils 40 Prozent und Kennedy bei fünf Prozent.

Kandidatin oder KandidatHarrisTrump
Public Opinion Strategies45 Prozent46 Prozent

Quelle: New York Times)

Bei allem Optimismus, den Spindoktoren der Demokraten gerade angesichts der Harris steigender Umfragewerte zur US-Wahl zu streuen versuchen, bleibt jedoch ein Aspekt, der die Stimmung trübt: Im Durchschnitt der landesweiten Umfragen liegt Harris aktuell nur knapp über dem Wert, den Biden kurz vor seinem schwachen Auftritt im TV-Duell gegen Donald Trump erreichte.

Für Harris dagegen spricht eine neue Erhebung von The Economist/YouGov. Laut der Umfrage glaubt eine Mehrheit der Amerikaner nun wieder, dass die Demokraten die US-Wahl gegen Donald Trump gewinnen werden. (kb)

Rubriklistenbild: © Montage: Justin Lane/Pool/AFP/Matt Rourke/AP

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