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Oberstes US-Gericht
Supreme-Court-Entscheidung zu Trump „keineswegs ein Sieg“
Trump feiert das Urteil des Supreme Courts als „großen Sieg für Amerika“. Doch viele Fachleute werten die Entscheidung differenzierter.
Washington, DC. – Donald Trump zeigte sich erwartungsgemäß euphorisch und sprach von einem „großen Sieg für Amerika“. Im Rechtsstreit um die Teilnahme des ehemaligen Präsidenten an den Vorwahlen der US-Republikaner hatte der Supreme Court, das Oberste Gericht des Landes, eine Richtungsentscheidung gefällt: Die fünf Richter und vier Richterinnen sprachen dem Bundesstaat Colorado einstimmig das Recht ab, den Rechtspopulisten von den Vorwahlen ausschließen zu können. Eine solche Entscheidung stehe nur dem Kongress zu, erklärten sie. Angesichts der Bedeutung auch für andere Bundesstaaten zeigte sich Trump euphorisch und sprach von einem „großen Sieg für Amerika“.
Das Oberste Gericht von Colorado hatte im Dezember entschieden, dass Trump wegen seiner Rolle bei der Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021 nicht bei der Abstimmung der Republikaner in dem Bundesstaat über ihren Präsidentschaftskandidaten antreten darf. Daraufhin hatte Trump den Supreme Court in Washington angerufen.
Trump darf in Colorado zu den Vorwahlen der Republikaner antreten
Ohne sich inhaltlich zur Rolle Trumps bei der Kapitol-Erstürmung zu äußern, entschied das Oberste Gericht nun, dass der 77-Jährige in Colorado nicht von den Vorwahlen ausgeschlossen werden dürfe. Zur Begründung führte das Gericht an, dass nur der US-Kongress und nicht ein einzelner Bundesstaat das Recht für eine solche Ausschluss-Entscheidung habe. Damit setzte es auch ein klares Zeichen für andere Bundesstaaten, in denen es ähnliche Bestrebungen wie in Colorado gab und gibt.
Allerdings verzichtete der Supreme Court darauf, sich zu der Frage zu äußern, ob Trump beim Sturm aufs Kapitol einen Aufstand angezettelt hatte oder nicht – obwohl das Gericht durchaus die Möglichkeit dazu gehabt hätte. „Das Gericht hatte die Möglichkeit, sich direkt mit dem Aufstandsurteil der Gerichte in Colorado zu befassen und es aufzuheben. Was auch dazu geführt hätte, dass ähnliche Urteile in Maine und Illinois aufgehoben worden wären – aber das hat es nicht getan“, sagte der ehemalige US-Botschafter Norm Eisen gegenüber dem Portal Newsweek.
Urteil ist kein voller Sieg für Trump
Auch der ehemalige stellvertretende Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten, Neal Katyal, stimmte dem grundsätzlich zu. Gegenüber Newsweek äußerte er, dass das Urteil zwar ein Sieg für Trump war, aber keinesfalls das, was sich Trump erhofft hatte: Nämlich den ehemaligen Präsidenten grundsätzlich vom Vorwurf des Aufrufs zu einem Aufruhr zu befreien. Katyal: „Das Gericht hat nicht getan, worum er gebeten hat; es hat ihn nicht freigesprochen. Und die Entscheidung lässt Raum für seinen Strafprozess.“
In Colorado betonte die Bürgerbewegung „Crew“, die das Ausschlussverfahren in dem Bundesstaat in Gang gesetzt hatte, es handele sich „keineswegs um einen Sieg für Trump“. Das Oberste Gericht habe nicht inhaltlich geurteilt, sondern nur „technische juristische Gründe“ angeführt, erklärte Crew-Präsident Noah Bookbinder.
Oberster Gerichtshof in den USA: Das sind die Richter und Richterinnen des Supreme Court
Trump sieht das selbstverständlich anders. Der 77-Jährige erklärte nach der Entscheidung, die Richter hätten „schnell, gründlich und brillant“ gearbeitet. „Man kann nicht jemanden aus dem Rennen werfen, nur um einem Kontrahenten einen Gefallen zu tun“, sagte er in einer Videobotschaft aus seiner Privatresidenz in Florida. Die Entscheidung des Supreme Courts passte ihm zeitlich natürlich perfekt: Sie erfolgte genau einen Tag vor den Entscheidungen am Super Tuesday, bei dem die Wählerinnen und Wähler in 15 Bundesstaaten in Vorwahlen über die Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zur US-Wahl 2024 abstimmen. (skr mit afp)