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Glatt gelogen
„War nur Angeberei“: Trump ändert seine Verteidigung
Eine Tonaufnahme belastet Donald Trump in der Affäre um geheime Regierungsdokumente schwer. Nun soll alles ganz anders gewesen sein.
Washington, D.C. - Sein Verhältnis zur Wahrheit gilt allgemein als etwas zwiegespalten. Immerhin heimste Donald Trump gleich dreimal den Negativpreis „Lüge des Jahres“ des Projekts „PolitiFact“ ein. Laut Washington Post hat er allein in seiner Amtszeit als US-Präsident mehr als 30.000 irreführende oder falsche Behauptungen verbreitet. Dass er aber eine Lüge offen zugibt, kommt eher selten vor. Jetzt aber ist es einmal so weit.
Donald Trump spricht im Juni 2023 in seinem Golfclub in Bedminster zu seinen Fans. Zwei Jahre zuvor hat er dort offenbar mit geheimen Regierungsdokumenten geprahlt.
„Das sind die Dokumente“, erklärte Trump in der Aufnahme und fügte hinzu: „Das sind geheime Informationen.“ Sie seien vom Militär erstellt und ihm gegeben worden, sagte Trump über die Unterlagen. „Als Präsident hätte ich sie freigeben können. Jetzt kann ich es nicht mehr.“ Das alles sei ein großes Geheimnis. „Jetzt haben wir ein Problem“, erwiderte eine Trump-Mitarbeiterin daraufhin lachend. „Ist das nicht interessant?“, reagierte Trump. „Das ist so cool.“ Der zweiminütige Gesprächsmitschnitt endet, als Trump etwas zum Trinken bestellt, eine Cola natürlich.
Donald Trump gibt Lüge in Dokumentenaffäre zu: „Alles nur Angeberei“
Das alles soll nun aber eine glatte Lüge gewesen sein. In einem Interview mit den US-Medien Semafor und ABC News sagte Trump jetzt nämlich frei heraus, er habe gelogen, als er damals von „geheimen Informationen“ gesprochen habe. „Es war einfach nur Angeberei, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen, es war Angeberei“, sagte Trump während des Interviews an Bord seines Flugzeugs.
Er habe lediglich zufällige Papiere hochgehalten und halt darüber gesprochen. Es seien aber keine geheimen Dokumente darunter gewesen. „Ich habe gerade einen ganzen Stapel hochgehalten – mein Schreibtisch ist voller Papiere. Ich habe Papiere von 25 verschiedenen Dingen“, so Trump. Auf die Frage, ob die Tonaufnahme vom Jahr 2021 ihn dazu veranlassen könnte, über eine Einigung vor Gericht nachzudenken, schien Trump irritiert zu sein. „Ehrlich gesagt ist es eine Schande, dass Sie überhaupt eine solche Frage stellen“, antwortete Trump. „Also lasst es uns beenden.“
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Trump hat seine Verteidigungsstrategie also wieder mal gewechselt. Denn noch am Tag zuvor hatte er auf seiner Online-Plattform Truth Social den vom Justizministerium eingesetzten Sonderermittlers Jack Smith als „geistesgestört“ bezeichnet. Er hatte behauptet, Smith, das Justizministerium und das FBI hätten die Aufzeichnung illegal an die Presse durchsickern lassen und die Tatsachen verdreht. Zugleich verkündete er lauthals, das veröffentlichte Gespräch würde ihn ohnehin entlasten.
Tatsächlich mutmaßte Moderator Steve Doocy von Fox News, dass eventuell Trump und dessen Team hinter den durchgesickerten Aufnahmen stecken könnten. „Wenn Trump denkt, dass er damit entlastet werde, hat vielleicht jemand von seiner Seite tatsächlich die Weitergabe vorgenommen?“ Wie auch immer, gelogen hat Trump in jedem Fall. Entweder 2021 oder eben jetzt. Wann genau wird sich wohlt erst vor Gericht zeigen. (cs)