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Vor Bayern-Wahl

„Integrationsgrenze“ gefordert: Merz stellt sich hinter Söder – Faeser dagegen

Bayerns Ministerpräsident Söder will wieder eine Obergrenze bei der Migration. Die SPD-Innenministerin lehnt ab, die bayerischen Grünen sehen „alte PR-Tricks“.

Berlin – Oppositionsführer Friedrich Merz würde einen „Deutschlandpakt gegen unkontrollierte Zuwanderung“ unterstützen – Innenministerin Nancy Faeser nicht. Markus Söder hatte sich kurz vor der Bayern-Wahl für eine „Integrationsgrenze“ ausgesprochen. Noch unter der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die CSU-Obergrenze allerdings zur Zerreißprobe mit der Schwesterpartei CDU geführt.

Faeser (SPD) sagte nun in der ARD, eine dauerhafte Steuerung der Migration sei nur auf europäischer Ebene möglich. CSU-Chef Söder und CDU-Chef Merz, erweckten den falschen Eindruck, dass „Deutschland das allein steuern könnte, mit Obergrenzen“. Faeser sprach sich hingegen für eine Verstärkung der Maßnahmen gegen Schleuser aus.

Schulze wirft Söder vor Bayern-Wahl „alte PR-Tricks“ vor

Söder hatte auf das frühere, von seiner Partei durchgesetzte Modell einer Aufnahme-Begrenzung auf höchstens 200.000 Migranten pro Jahr verwiesen. Dieses Konzept habe sich daran orientiert, „was die Kommunen leisten können“, und unter der großen Koalition im Bund gut funktioniert, sagte Söder. Die Ampel-Regierung habe es aber fahrlässig aufgegeben, sodass Deutschland jetzt auf Rekordzahlen bei der Migration zusteuere.

Für Katharina Schulz, Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen, ist klar: Söder holt nun „wieder die alten PR-Tricks aus der Mottenkiste“. Das sagte sie laut br24.de zu der Debatte. Söder habe jetzt fünf Jahre alles dafür tun können, Zuwanderung in Bayern besser zu organisieren. Solche populistischen Sprüche würden niemand weiterhelfen. 

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

SPD gegen Obergrenze, „von der Horst Seehofer eins fabulierte“

Auch der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Hartmann, hält Söders Vorschlag für eine Integrationsobergrenze für nicht umsetzbar. Eine Integrationsgrenze sei nichts anderes als die Obergrenze, „von der Horst Seehofer einst fabulierte. Das war damals nicht rechtens und ist es heute immer noch nicht“, sagte Hartmann dem Tagesspiegel. „Wer hier Asyl beantragt, hat das verbriefte Recht auf ein Asylverfahren.“

Auch die Idee, Sozialleistungen einzuschränken, lehnt Hartmann ab. „Die Vorschläge sind rechtlich nicht haltbar, widersprüchlich und laufen ins Leere“, so sein Fazit. Hartmann forderte Söder auf, das Thema Asyl im Wahlkampf nicht zu instrumentalisieren – in Bayern wird in drei Wochen ein neuer Landtag gewählt.

Obergrenze zur Aufnahme von Geflüchteten? Faeser ist gegen Söders (kleines Bild) Vorschlag.

Streit um Asylpolitik: Merz stützt vor Bayern-Wahl Linie von Söder

Der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Uwe Brandl, unterstützte dagegen den Vorstoß Söders. „Es muss sich endlich etwas tun. Nicht mehr in Worten, sondern in Taten“, sagte der CSU-Politiker dem Tagesspiegel. „Ein Weiter-So wird den Kitt in unserer demokratischen Gesellschaft zerstören.“

Merz sagte, wenn es so weitergehe, „fliegt uns hier in diesem Land einiges um die Ohren“. Das Land müsse hier gemeinsam zu Kraftanstrengungen kommen.“ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle ja den Deutschlandpakt. „Fangen wir damit an, dass wir an den Grenzen besser kontrollieren. Einen Deutschlandpakt für weniger illegale Migration.“ (AFP/frs)

Rubriklistenbild: © Jutrczenka/dpa/Christof Stache/AFP/Montage: IPPEN.MEDIA

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