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Erstmals seit Wiederwahl
Neuer Getreidedeal vorerst gescheitert – Putin attackiert die Ukraine
Ein neuer Getreidedeal kommt beim russisch-türkischen Treffen nicht zustande. Während Erdogan sich optimistisch gibt, pocht Putin auf russische Forderungen.
Update vom 4. September, 18.40 Uhr: Wladimir Putin hat der Ukraine versuchte Anschläge auf Gasleitungen vorgeworfen, die durch das Schwarze Meer in die Türkei verlaufen. „Es werden Versuche unternommen, die Leitungen TurkStream und Blue Stream zu attackieren, über die Gas aus Russland in die Türkische Republik geliefert wird“, sagte Putin am Montag in Sotschi auf der Pressekonferenz mit Präsident Erdogan. Russlands Schiffe würden die Systeme bewachen. „Aber sie werden ständig attackiert, darunter auch mit Drohnen, die von den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen gestartet werden“, sagte Putin. Details nannte er nicht.
Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte in Sotschi am Rande des russisch-türkischen Treffens, dass die Drohnenattacken der Ukraine auch ein Grund gewesen seien für den Ausstieg aus dem Getreideabkommen zur Verschiffung ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Es sei ursprünglich im Zuge der unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossenen Schwarzmeer-Initiative vereinbart worden, dass ukrainische Häfen nicht für Angriffe auf russische Infrastruktur genutzt würden. „Das alles wurde verletzt“, sagte Schoigu. Allein in der vergangenen Woche seien sieben ukrainische Überwasserdrohnen zerstört worden, sagte Schoigu. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Treffen mit Putin: Erdogan zeigt sich optimistisch
Update vom 4. September, 17.45 Uhr: Auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin hat sich Erdogan erneut für eine Wiederaufnahme des Getreidedeals starkgemacht. Dies berichtet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu sowie die Ukrainska Pravda. „Wir haben gemeinsam mit den Vereinten Nationen ein neues Paket von Vorschlägen ausgearbeitet, das einen bedeutenden Fortschritt darstellt. Ich glaube, dass es mithilfe dieses neuen Prozesses möglich sein wird, Ergebnisse zu erzielen“, sagte der türkische Präsident.
Gleichzeitig betonte Erdogan jedoch, dass die Ukraine ihre Position aufweichen müsse, „um gemeinsam mit Russland Schritte zu unternehmen“. Anschließend erklärte er, er sei optimistisch, dass „die Seiten in Kürze eine Vereinbarung erzielen werden, die ihren Erwartungen entspricht“.
Getreidedeal vorerst gescheitert: Putin beharrt auf russische Forderungen
Update vom 4. September, 16.20 Uhr: Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bekräftigt, das Getreideabkommen erst bei Erfüllung aller russischer Forderungen wieder einzusetzen. Zuerst müssten aber die Beschränkungen für den Export von russischen Agrarprodukten aufgehoben werden, sagte Putin bei einer Pressekonferenz in Sotschi am Schwarzen Meer. Er beklagte wieder einmal, dass die westlichen Sanktionen den Export von russischem Getreide, von Dünger und Agrartechnik behindern würden.
Recep Tayyip Erdoğan: Der Weg zur Macht des türkischen Präsidenten
Treffen zwischen Erdogan und Putin: Russland bezeichnet Gespräche als „sehr konstruktiv“
Update vom 4. September, 15.00 Uhr: Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in einem auf Telegram veröffentlichten Video, der erste Teil der Gespräche zwischen Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan sei „sehr konstruktiv“ gewesen. Darüber hinaus sagte Peskow laut Reuters, es sei nicht zu erwarten, dass nach Abschluss der Gespräche Dokumente unterzeichnet würden.
Update vom 4. September, 14.00 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird nach seinem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin nach eigenen Angaben eine „sehr wichtige“ Ankündigung zum Export ukrainischen Getreides machen. „Ich glaube, dass die Botschaft, die wir bei der Pressekonferenz nach unserem Treffen verkünden werden, sehr wichtig für die Welt sein wird, besonders für afrikanische Entwicklungsländer“, sagte Erdogan bei der Ankunft in Sotschi.
Update vom 4. September, 12.50 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Sotschi empfangen, wie in einem TV-Livestream zu sehen war. Dabei betonte Putin, er sei offen, über das Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine zu sprechen. Vor allem aber wolle er über eine engere Zusammenarbeit mit der Türkei in Energiefragen beraten. Er hoffe, dass die Gespräche über ein Gas-Verteilzentrum in der Türkei bald abgeschlossen werden könnten.
Erdogan zu Treffen mit Putin in Sotschi gelandet
Update vom 4. September, 12.45 Uhr: Recep Tayyip Erdogan ist nach Angaben türkischer Staatsmedien in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi gelandet, wo er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen wird. Erdogan werde auf seiner Reise von einer großen Delegation begleitet, zu der die Verteidigungs-, Außen-, Energie- und Finanzminister der Türkei gehören, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Der türkische Staatschef erhofft sich vor allem eine Wiederbelebung des Getreideabkommens, das den Export von ukrainischem Getreide und anderer Lebensmittel über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Das Abkommen war unter Vermittlung Ankaras und der UNO zustande gekommen, aber im Juli von Moskau aufgekündigt worden.
Erdogan besucht Putin in Sotschi
Erstmeldung vom 4. September: Moskau – Kurz vor dem Treffen zwischen Recep Tayyip Erdoğan mit Wladimir Putin zusammen verstärkt Russland die Angriffe auf die Ukraine. Russland habe eine Welle von Drohnenangriffen auf einen der größten Getreideexporthäfen der Ukraine gestartet, berichten ukrainische Luftstreitkräfte. Die Ereignisse könnten das Treffen beider Präsidenten am heutigen Montag (4. September) in Sotschi überschatten.
Erstmals seit seiner Wiederwahl kommt Erdogan mit Putin zusammen. Beim Treffen geht es um bilaterale und um internationale Fragen, wie der Kreml mitteilte. Erdogan will Putin offenbar überzeugen, einen neuen Getreide-Deal mit der Ukraine auszuhandeln.
Erdogan und Putin treffen sich in Sotschi – Getreide-Deal mit Ukraine zentrales Thema
Die Türkei betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei. Die Türkei sorge sich zudem um die Sicherheit in der Schwarzmeer-Region, hieß es aus Ankara. Bei den Gesprächen in Sotschi sind keine Vertreter der UN oder der Ukraine dabei. Ein nachhaltiger Durchbruch erscheint deshalb unwahrscheinlich.
Seitdem Putin im Juli den Getreide-Deal mit der Ukraine auslaufen ließ, herrscht faktisch eine Seeblockade. Ungeachtet russischer Anweisungen haben bereits mehrere Schiffe den von der ukrainischen Regierung eingerichteten Korridor genutzt.
Erdogan reist zu Putin nach Sotschi – für Neuauflage des Getreide-Deals
Putin hatte für eine Rückkehr zum im Vorjahr ausgehandelten Abkommen Bedingungen gestellt. So sollten die vom Westen im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen gelockert werden, damit Russland auch eigenes Getreide und Düngemittel wieder ungehindert exportieren kann. Für die Türkei sind auch die russischen Gaslieferungen über das Schwarze Meer wichtig.
Die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland sind keineswegs unbelastet, nicht nur im Bürgerkriegsland Syrien stehen sie sich als Konfliktparteien gegenüber. In der Konfliktregion Berg-Karabach steht die Türkei auf der Seite von Aserbaidschan, das 2020 einen Krieg um das Gebiet gegen Armenien gewonnen hatte. Armenien hingegen sieht sich von Putin und der Schutzmacht Russland im Stich gelassen. Im Ukraine-Krieg tritt der türkische Präsident als Vermittler zwischen Moskau und Kiew auf und unterhält zu beiden Konfliktparteien enge Kontakte. Das Nato-Mitglied Türkei beteiligt sich nicht an den Sanktionen des Westens gegen Russland.
Was eine Fortsetzung des Getreide-Deals für Ukraine und andere Länder bedeuten würde
Eine Fortsetzung des Getreide-Deals wäre für die weltweite Lebensmittelversorgung bedeutend. Die Ukraine und Russland sind wichtige Lieferanten von Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und anderen Nahrungsmitteln – insbesondere für Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Teilen Asiens. Vor Kriegsbeginn war Russland außerdem der weltweit größte Exporteur von Düngemitteln. Der Ausfall dieser Lieferungen nach der russischen Invasion im Februar 2022 trieb die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe und schürte die Sorge vor einer Hungerkrise in ärmeren Ländern.
Russland hat im Süden der Ukraine zuletzt die Schwarzmeer- und die Donauhäfen in der Region Odessa mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen und dabei wichtige Infrastruktur für den Getreideexport zerstört. Die Ukraine warf Russland deshalb Terror vor mit dem Ziel, den für die Welternährung wichtigen Transport von Getreide etwa nach Afrika oder Asien verhindern zu wollen. (bohy/dpa)