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Nach Schüssen bei Wahlkampf

Biden „schuld“ an Schüssen auf Trump? Republikaner machen gegen „Gewalt-Rhetorik“ mobil

Schüsse auf Donald Trump und Biden ist verantwortlich? Kurz nach dem Attentat gibt es die ersten Gerüchte, die den Wahlkampf der Demokraten verantwortlich machen.

Butler – Amerika ist nach den Schüssen auf Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung vor der US-Wahl 2024 weiterhin geschockt. Nahezu jeder Politiker des Landes hat sich inzwischen zu dem versuchten Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten geäußert. Auch im Ausland sammeln sich die entsetzen Reaktionen. Ein 20-jähriger Mann, der offenbar der Schütze war, ist kurz nach dem Vorfall erschossen worden, Trump bemühte sich um symbolhafte Bilder – was auch gelang.

Bereits kurz nach den Schüssen auf Trump gab es zahlreiche Verschwörungstheorien zu dem Vorfall und einige Republikaner nutzen die Situation, um im Wahlkampf zur US-Wahl 2024 den Mordanschlag als Bidens Versagen zu inszenieren. Etwa der als Vizepräsidenten-Kandidat von Donald Trump gehandelte US-Senator J.D. Vance hat die Schüsse während Trumps Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania auf die Wahlkampfrhetorik des demokratischen Präsidenten Joe Biden zurückgeführt.

Nach Schüssen auf Trump: Republikaner machen gegen Joe Biden mobil

„Heute ist nicht einfach ein isolierter Einzelfall“, schrieb Vance am Samstag (Ortszeit) im Onlinedienst X nach den Schüssen auf Donald Trump. Vielmehr hätten Bidens Schmähungen gegen Trump direkt zu der Gewalttat beigetragen. „Die zentrale Prämisse von Bidens Kampagne ist, dass Präsident Donald Trump ein autoritärer Faschist ist, der um jeden Preis gestoppt werden muss“, schrieb Vance und fügte hinzu: „Diese Rhetorik hat direkt zur versuchten Ermordung von Präsident Trump geführt.“

Donald Trump wurde bei Schüssen verletzt. Der Vorfall wird nun von den politischen Lagern inszeniert.

Auch der republikanische Kongressabgeordnete Mike Collins holte angesichts des versuchten Attentats auf Trump gegen das Biden-Lager aus. „Joe Biden hat den Auftrag gegeben!“. Lange war er mit seiner krawalligen Aussage nicht alleine: „Die Demokraten wollten, dass das passiert“, behauptete wenig später die rechtsradikale Abgeordnete Marjorie Taylor Greene. Collins berief sich unter anderem auf einen Bericht, wonach Biden bei einem Telefonat mit Spendern am 8. Juli den Satz „Es ist an der Zeit, Trump ins Visier zu nehmen“ verwendet habe.

Donald Trump nach Attentat verletzt: Republikaner machen Demokraten verantwortlich

Dass die Republikaner nach den Schüssen auf Trump ausgerechnet Biden und dem Demokraten-Lager unterstellen, für die eskalierte Gewalt verantwortlich zu sein, mag überraschen. Eigentlich ist es nämlich der ehemalige US-Präsident selbst, der bei öffentlichen Auftritten auf gewalttätige Rhetorik zurückgreift und eine maßgebliche Rolle im Vorfeld des Sturms auf das Capitol innehatte. Zwar ist es wider jeder Vernunft, allerdings ist inzwischen klar, dass die politische Gewalt anlässlich der US-Wahl 2024 einen neuen Höhepunkt erreichen wird.

Das Trump-Attentat in Bildern: Schüsse, Chaos und ein blutender Ex-Präsident

US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden.
US-Wahlkampf in Butler, Pennsylvania. Die Menge wartet auf Donald Trump, nicht wissend, dass gleich Schüsse fallen werden. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania.
Donald Trump auf der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Kurze Zeit später fielen die Schüsse. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht.
Schüsse fallen, Trump duckt sich weg. Der Secret Service eilt herbei. Als die Gefahr gebannt ist, wird Trump behandelt und von der Bühne gebracht. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump.
Schwerbewaffnete Soldaten bewachen die Bühne nach den Schüssen auf Donald Trump. Im Hintergrund decken Secret-Service-Mitarbeiter den Ex-Präsidenten hinter dem Pult. © dpa/AP | Evan Vucci
Auf Videos ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert.
Auf Aufnahmen ist zu hören, wie der Secret Service bestätigt, dass der Täter „neutralisiert“ sei. Daraufhin wird Trump von der Bühne eskortiert. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter.
Nach den Schüssen auf Donald Trump erwidern Scharfschützen der Polizei das Feuer auf den Täter. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe.
Ein Bild, das wohl auch im US-Wahlkampf immer wieder auftauchen wird. Wenige Momente nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn reißt Trump kämpferisch die Faust in die Höhe. © dpa/AP | Evan Vucci
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen.
Donald Trump direkt nach den Schüssen auf ihn: Der Ex-Präsident ist blutverschmiert, scheint am Ohr getroffen. © dpa/AP | Evan Vucci
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne.
In einer Traube von Secret-Service-Mitarbeitern verlässt der blutverschmierte Trump nach den Schüssen die Bühne. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust.
Agenten des Secret Service umringen Ex-Präsident Trump. Der zeigt sich kämpferisch, hebt die Faust. Zuvor rief er noch „fight“ in das Pult-Mikrofon. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr.
Donald Trump ist nach dem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung verletzt – Bilder zeigen ihn mit blutendem Ohr. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren.
Panik im Publikum: Nach den Schüssen auf Donald Trump gehen Menschen in Deckung, Sicherheitskräfte assistieren. © dpa/AP | Evan Vucci
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben.
Eskortiert vom Secret Service steigt Trump nach den Schüssen auf ihn in ein Auto, das ihn vom Ort des Angriffs weg bringt. Noch immer hat er die Faust erhoben. © dpa/AP | Gene J. Puskar
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump
Das Gelände der Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Hier kam es zu den Schüssen auf Trump – das Chaos lässt auf die entstandene Panik deuten. © dpa/AP | Evan Vucci
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.
Der Ort des Geschehens nach dem Anschlag. Die Umgebung ist mit gelbem Flatterband abgesperrt.  © dpa/AP | Evan Vucci

Immer wieder stachelte Trump in der Vergangenheit sein politisches Lager an. Als er im Mai strafrechtlich verteilt wurde, sahen Beobachter die USA bereits vor einer Zerreißprobe. Mehrere MAGA-Anhänger sprachen sich damals nämlich für gezielte Attacken auf linke Politiker aus. Sie witterten eine gezielte Kampagne gegen ihr Idol. Und auch nun, nach den Schüssen auf Trump, verfallen seine Verbündeten in die gleiche, gewaltverherrlichende Rhetorik. Auch Donald Trump meldete sich bereits mehrfach zu den Schüssen.

Biden reagiert auf Schüsse auf Trump – und wird für Gewalt verantwortlich gemacht

„Es gibt keinen Platz in Amerika für diese Art von Gewalt. Das ist krank. Das ist krank“, versicherte der Demokrat Joe Biden kurz nach den Schüssen auf seinen politischen Erzrivalen. Im gemäßigten Lagern mag er mit seinem entschlossenen Auftreten die Wogen geglättet haben, doch rechte Verschwörungstheoretiker und Trump-Freunde werden nun unermüdlich versuchen, die Demokraten als Verbrecher am amerikanischen Volk zu verunglimpfen.

Dass Donald Trump nun als überlebender Märtyrer nun von seinen Fans als Sinnbild für den Kampf für die US-Gesellschaft steht, wird Biden in den kommenden Wochen wahrscheinlich beim Wahlkampf vor neue Herausforderungen stellen. Der blutende US-Präsidentschaftskandidat mit hochgereckter Faust und einer US-Flagge im Hintergrund hat nahezu ikonischen Charakter und wird kaum zu übertreffen sein. (fbu)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Artem Priakhin / SOPA Images

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