ZDF-Politbarometer
Neue Umfrage zur Bayern-Wahl: CSU schwächelt weiter – doch Söder kann dennoch punkten
Die CSU von Ministerpräsident Markus Söder bleibt weit entfernt von der absoluten Mehrheit. Eine Überraschung gibt es beim Rennen um Platz zwei.
München - Eineinhalb Wochen vor der Bayern-Wahl am 8. Oktober liegt die CSU von Ministerpräsident Markus Söder weiter in Führung, ist aber unverändert weit von der absoluten Mehrheit entfernt. Das bestätigt nun auch das am Freitag (29. September) veröffentlichte ZDF-Politbarometer, das die CSU bei nur 36 Prozent sieht, wenn schon am kommenden Sonntag gewählt würde. Damit bleibt der CSU-Wert im Vergleich zum letzten Politbarometer von Anfang September unverändert.
Mit einer Zustimmung von 36 Prozent liegt die CSU unter dem Ergebnis, das sie bei der letzten Landtagswahl 2018 erreicht hat und das einen Negativrekord für die Partei darstellt. Damals holte Markus Söder als Nachfolger von Horst Seehofer enttäuschende 37,2 Prozent für die CSU. Dieser Negativrekord könnte unter seiner Verantwortung unterboten werden. Die gegenwärtige Schwäche der CSU zeichnete sich bereits in früheren Umfragen ab.
ZDF-Politbarometer zur Bayern-Wahl: Freie Wähler diesmal nicht auf Platz zwei
Anders als in anderen aktuellen Umfragen zu Bayern-Wahl entscheiden im Politbarometer allerdings nicht die Freien Wähler (15 Prozent; minus eins) das Rennen um Platz zwei für sich, sondern mit unveränderten 16 Prozent die Grünen. Knapp dahinter folgt die AfD mit 14 Prozent, womit sie im Vergleich zum letzten Politbarometer zwei Prozent zulegt.
Wie in anderen Umfrage auch landet die SPD mit unveränderten neun Prozent auf Platz fünf und die FDP käme auch nach den Zahlen des ZDF mit vier Prozent (unverändert) nicht mehr in den Landtag. Die restlichen Parteien vereinen sechs Prozent (minus eins) der Zustimmungswerte auf sich. Außer der bisherigen Koalition aus CSU und Freien Wählern wäre damit auch ein schwarz-grünes Bündnis möglich, berichtet das ZDF.
Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945




Bei der letzten Landtagswahl 2018 kam die CSU auf 37,2 Prozent, die Grünen erreichten 17,6 Prozent und die Freien Wähler 11,6 Prozent. Die AfD kam auf 10,2 Prozent, die SPD auf 9,7 Prozent, die FDP auf 5,1 Prozent, die Linke auf 3,2 Prozent und die anderen Parteien erzielten zusammen 5,4 Prozent. 32 Prozent der Befragten wussten noch nicht sicher, ob und wen sie wählen wollen. Die Ergebnisse der Befragung sind keine Prognose für den tatsächlichen Wahlausgang, sondern geben lediglich ein Stimmungsbild wieder.
Bayern-Wahl: Markus Söder im direkten Vergleich mit grünem Gegenkandidaten deutlich vorne
Direkt danach gefragt, wen sie lieber als Ministerpräsidenten hätten, entschieden sich 54 Prozent der Befragten für Markus Söder, wenn sie die Wahl zwischen ihm und dem Spitzenkandidaten der Grünen, Ludwig Hartmann, hatten. Dieser bekäme nur 19 Prozent der Stimmen. Der Rest wollte keinen der beiden (sieben Prozent) oder war sich unsicher (20 Prozent).
Eine denkbare Koalition aus CSU und Grünen lehnte eine Mehrheit von 59 Prozent als schlecht ab, nur 28 Prozent fänden diese Konstellation gut (egal: zehn Prozent). Eine Fortsetzung der Koalition aus CSU und Freien Wählern findet hingegen mehr Zustimmung: 46 Prozent fänden das gut, 32 Prozent schlecht und 19 Prozent wäre es egal.
Für das repräsentative ZDF-Politbarometer wurden vom 25. bis 28. September 1222 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Bayern von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen telefonisch und online befragt. Die maximale statistische Fehlertoleranz liegt laut dem ZDF bei plus/minus drei Prozentpunkten. (Mit Agenturmaterial)
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