Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Vor Beratungen in Brüssel

„Feldarbeit statt Papierarbeit“: Özdemir pocht vor EU-Agrartreffen auf weniger Bürokratie für Bauern

Vor dem EU-Agrarministertreffen mit Özdemir: Bauernproteste in Brüssel
+
Bauernproteste begleiten das EU-Agrarministertreffen, an dem auch Özdemir (Grüne) teilnimmt.

Landwirtinnen und Landwirte wollen auf dem Feld sein, nicht im Büro, meint Agrarminister Özdemir. Gelingen der EU jetzt kluge Reformen?

Brüssel – Die Bauernproteste sind nicht unerhört geblieben. Auch Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) nannte sie jetzt erneut „legitim“ – Kritik übte er aber an „Trittbrettfahrern“, die auf „Umstürze“ oder Ähnliches aus seien. Zuletzt hatten Demonstranten mehrfach Grünen-Veranstaltungen in Deutschland gestört.

Die derzeitige europäische Agrarpolitik sei „ein Bürokratiemonster“, sagte Özdemir am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Wichtig sei aus seiner Sicht, dass Landwirte mit Klima- und Artenschutz „gutes Geld verdienen“ könnten. Zudem dürften die Milchbauern künftig nicht mehr die „großen Verlierer“ der EU-Politik sein, meinte er.

Reform der Landwirtschaft: Das fordert die EU

An diesem Montag beraten die EU-Agrarminister zu Landwirtschafts-Reformen. Die EU-Kommission schlägt den Landwirten neue Zugeständnisse vor, zuvorderst diese zwei:

  • Kontrollbesuche in den Betrieben sollen annähernd halbiert werden
  • Landwirtinnen und Landwirte müssen – unter bestimmten Umständen – bei Nicht-Einhalten der Auflagen nicht mehr mit Strafen rechnen

Verkehrschaos in ganz Deutschland: Die Bilder der Bauernproteste

Landwirte protestieren mit Traktoren gegen Sparpläne der Bundesregierung und blockieren beide Fahrtrichtungen der Autobahn A3 in Neustadt/Wied.
Landwirte protestieren mit Traktoren gegen Sparpläne der Bundesregierung und blockieren beide Fahrtrichtungen der Autobahn A3 in Neustadt/Wied.  © Thomas Frey/picture alliance/dpa
Protestfahrt der Bauern durch Gladbeck ueber die Sandstrasse/Konrad-Adenauer-
Auch im Ruhrgebiet (hier in Gladbeck) protestierten Landwirte gegen die Bundesregierung.  © ThomasGödde/IMAGO
Passant hält Transparant bei Protestaktion der Landwirte in Limburg mit angemeldeten 300 Fahrzeugen Bauernproteste gegen Regierung
Ein Passant hält ein Transparant bei einer Protestaktion der Landwirte in Limburg mit angemeldeten 300 Fahrzeugen. © Christian Lademann/picture alliance/dpa
Landwirte blockieren die Jann-Bergahus-Brücke aus Protest gegen die Regierung Bauernproteste in Deutschland mit Traktoren
Landwirte blockieren die Jann-Bergahus-Brücke in Ostfriesland.  © Lars Penning/picture alliance/dpa
Landwirte und Unterstützer treffen sich am Spargelhof Klaistow zur Protestfahrt nach Potsdam. bauernproteste in Deutschland
Landwirte und Unterstützer treffen sich am Spargelhof Klaistow zur Protestfahrt nach Potsdam. © Georg Moritz/picture alliance/dpa
Landwirte demonstrieren mit einem Plakat in Nieder-Olm Rheinland-Pfalz Deutschland Bauernproteste
Landwirte aus Rheinland-Pfalz fahren mit ihren Traktoren auf.  © Andreas Arnold/picture alliance/dpa
Landwirte demonstrieren mit Treckern vor Landtag und haben Plakat mit der Aufschrift „No Farmer, No Food, No Future“ an einem Traktor angebracht
Landwirte protestieren mit ihren Traktoren in Kiel vor dem Landtag.  © Christian Charisius/picture alliance/dpa
Mit Traktoren und einem Reiter blockieren Landwirte die Zufahrt zur Autobahn 8 bei Neuhausen.
441105466.jpg © Bernd Weißbrod/picture alliance/dpa
Landwirte blockieren mit ihren Traktoren die Autobahnauffahrt Dresden Wilder Mann. Links ist ein Schild mit der Aufschrift „Hütet euch vor Sturm und Wind und Bauern, die in Rage sind“ angebracht.
441106339.jpg © Sebastian Kahnert/picture alliance/dpa
Landwirte blockieren am frühen Morgen des 8. Januars 2024 mit ihren Traktoren die Auffahrt auf die Autobahn A12 in Richtung Berlin, ein Mann steht dabei im Gegenlicht der aufgehenden Sonne.
441112414.jpg © Patrick Pleul/picture alliance/dpa
Traktoren fahren bei Schneefall bei einer Demonstration Bauern über Straße. Auf einem Traktor haben Landwirte dabei ein Schild mit der Aufschrift „Farmers For Future“ befestigt.
441124627.jpg © David Young/picture alliance/dpa
Bauern blockieren Straße mit Traktoren in Tübingen Deutschland Protest der Landwirte gegen Regierung
protesteberlin1.jpg © Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto
Bauernprotest in Rottenburg (Kreis Tuebingen), Blockade Autobahnzubringer B 28 Regierungsproteste Landwirte
proteste-rottenburg.JPG © Ulmer
Protest der Landwirte Straßenblockade mit Traktoren Bauernprotest Schlewsig-Holstein
proteste-holstein.jpg © Marcel von Fehrn/Eibner-Pressefoto

Grüner Özdemir nach Bauernprotesten: Keine Mehrfachkontrollen

Ideen, über die Özdemir auch schon seit einer Weile spricht. Vor dem Treffen in Brüssel betonte er jetzt im Deutschlandfunk, Mehrfacharbeit auf EU- und Länderebene müsse vermieden werden. Kontrollen seien zwar richtig, dürften aber nicht zu Mehrfachkontrollen führen. „Aber das parallel arbeiten, das mehrfach arbeiten, dass man dieselben Daten immer wieder angeben muss, das ärgert die Bauern zurecht“, meinte der Grünen-Politiker.

Die Kontrollen sollen unter anderem Umweltstandards wie das Tierwohl überprüfen. Auf die Nachfrage, ob diese durch mehr Nachsicht nicht verloren gingen, antwortete Özdemir im Deutschlandfunk: „Es gibt sicherlich welche, die jetzt das nutzen wollen für einen Roll back, dass man den Status quo erhält.“

Özdemir: Bürokratie hat in Landwirtschaft zu „Katastrophe“ geführt

So einen „Roll back“ (also eine rückläufige Entwicklung) müsse man verhindern, denn dieser Status quo habe eine „katastrophale Bilanz“ mit sich gebracht. Deutschland habe aktuell etwa 40.000 landwirtschaftliche Betriebe weniger als noch im Jahr 2010, beklagte Özdemir im Deutschlandfunk. Wenige Stunden später in Brüssel formulierte Özdemir sein Anliegen dann so: „Feldarbeit statt Papierarbeit ist das Gebot der Stunde.“ Ein durchschnittlicher Landwirt verbringe ein Viertel seiner Zeit am Schreibtisch. 

In Brüssel kam es unterdessen zu massiven Protesten. Demonstranten blockierten laut Polizei mit rund 900 Traktoren den Verkehr. Konkrete Entscheidungen der Agrarminister werden für diesen Montag (26. Februar) noch nicht erwartet. (frs mit AFP)

Kommentare