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Aufrüstung in Deutschland: Merz-Intimus plädiert für riesige Bundeswehr

Roderich Kiesewetter, CDU-Verteidigungspolitiker, empfiehlt bei IPPEN.MEDIA eine enorme Aufstockung des Personals der Bundeswehr. Die Einzelheiten.

Berlin - Es ist beschlossen: Die deutsche Bundeswehr soll als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und die imperialistische Aggression des Moskau-Regimes aus Russland im ganz großen Stil aufgerüstet werden.

Aufrüstung der Bundeswehr: Hunderte Milliarden fließen in deutsche Streitkräfte

Darauf haben sich CDU/CSU, SPD und die Grünen im (noch) alten Bundestag verständigt. Hunderte Milliarden Euro sollen in den kommenden Jahren in die deutschen Streitkräfte fließen und dafür immense Schulden aufgenommen werden. Es ist ein beispielloser Vorgang in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik, die die materielle Ausstattung etwa mit Panzern wie dem Leopard 2 betrifft.

Ein Vertrauter des (wohl) designierten Kanzlers Friedrich Merz (CDU) fordert jetzt auch einen gewaltigen Personalausbau der Truppe. „Wir brauchen in Deutschland künftig etwa 460.000 Soldatinnen und Soldaten, zuzüglich einer militärischen und zivilen Reserve“, erklärte CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter gegenüber Merkur.de von IPPEN.MEDIA.

CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter (li.) rät zu einem massivem Ausbau der Truppenstärke der Bundeswehr.

Zahlen zur Bundeswehr: So viele Soldatinnen und Soldaten hat Deutschland

Was der 61-jährige Schwabe vorschlägt, würde enorme Anstrengungen für das ganze Land bedeuten. Es müssten vor allem sehr viele junge Menschen rekrutiert werden. Denn: Laut der Webseite der Bundeswehr hatten die deutschen Streitkräfte Stand 31. Januar 2025 182.857 Soldatinnen und Soldaten in Uniform sowie 80.973 zivile Angestellte, zum Beispiel in der Verwaltung oder im Dienstleistungsbereich, dokumentiert. Das größte Kontingent entfiel mit 62.108 Soldatinnen und Soldaten auf das Heer, also auf die Landstreitkräfte mit ihren Panzerdivisionen. Die Luftwaffe mit 27.642 Soldatinnen und Soldaten sowie die Marine (15.549) haben deutlich weniger Personal.

Hinzukommen Aufgabenbereiche wie die Streitkräftebasis (23.520) oder der Sanitätsdienst (20.372). Auf die verschiedenen Bundeswehr-Universitäten entfielen seinerzeit 5400 Frauen und Männer. All das dürfte freilich nicht ausreichen, um die vom Bundestagsabgeordneten beschriebenen Zahlen zu erreichen. Kiesewetter zog einen Vergleich zu früheren Zeiten: „Im Kalten Krieg umfasste die Bundeswehr fast eine halbe Million Soldaten im aktiven Dienst und 1,5 Millionen Reservisten.“ Auch damals vollzog sich die Aufrüstung Deutschlands im Zuge der Bedrohung durch ein Moskauer Regime – damals des kommunistisch sowjetischen.

Personalzahlen der Bundeswehr:
Soldatinnen und Soldaten insgesamt182.857
beim Heer62.108
bei der Luftwaffe27.642
Streitkräftebasis23.520
Sanitätsdienst20.372
bei der Marine15.549
Cyber- und Informationsraum13.900
Sonstige Bereiche 19.766

Quelle: bundeswehr.de, Stand: 31. Januar 2025, abgerufen: 20. März 2025, 16.30 Uhr

Für mehr Bundeswehr-Soldaten: Kiesewetter fordert Verfassungsänderung bei Wehrpflicht

„Es wäre sinnvoll gewesen, mit den Grundgesetzänderungen zur Schuldenbremse zugleich vorsorglich die Verfassungsänderung bei der Wehrpflicht zu machen und diese auf Frauen auszuweiten. Damit wir bei Bedarf einen Gesellschaftsdienst für Frauen und Männer einführen können“, meinte Kiesewetter auf Anfrage von IPPEN.MEDIA weiter. Das deutsche Parlament, in dem Kiesewetter seit 2009 sitzt, hatte kürzlich mit einer Zweidrittel-Mehrheit die Ausnahmen von der in der Verfassung verankerten Schuldenbremse genehmigt. Modernisierte Kasernen, viele Kampfdrohnen, mehr Flugabwehr: Kürzlich sickerte bereits tröpfchenweise durch, was die Bundeswehr von ihrem neuen Sondervermögen gerne hätte.

Doch das alles dürfte Zeit in Anspruch nehmen, während sich die USA unter Donald Trump womöglich aus Nato-Verpflichtungen zurückziehen und sich auf eigene amerikanische Militär-Projekte wie unbemannte Kampfjets konzentrieren. „Den europäischen NATO-Staaten fehlen einige Fähigkeiten, die bislang fast ausschließlich die USA stellen können. Insbesondere bei der Flugabwehr, der elektronischen Kampfführung, Transportkapazitäten, Satellitenaufklärung und Weiteres“, ordnete Kiesewetter ein und sagte weiter: „Deshalb sind die europäischen Staaten und die EU insgesamt nun mit Hochdruck dabei, diese Verteidigungsfähigkeiten aufzubauen.“

Wir brauchen in Deutschland künftig etwa 460.000 Soldatinnen und Soldaten, zuzüglich einer militärischen und zivilen Reserve.

Roderich Kiesewetter (CDU) bei IPPEN.MEDIA

Wegen russischer Aggression: Kiesewetter warnt entschieden vor Putin

Während die deutsche Rüstungsindustrie nicht nur die deutsche Bundeswehr ausstattet, sondern zum Beispiel auch das österreichische Bundesheer aufrüstet, hatte Kiesewetter zuletzt ebenfalls im Interview mit IPPEN.MEDIA die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gefordert. Der Bundeswehr-Oberst a. D. gilt als entschiedener Warner vor Kreml-Autokrat Wladimir Putin. (pm)

Rubriklistenbild: © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / Steinsiek.ch / teutopress

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