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Anstieg um 50 Prozent

Erschreckende Zahlen von der UNO: 2500 Geflüchtete sterben 2023 im Mittelmeer

In überfüllten Holzbooten fliehen Menschen aus Afrika nach Europa
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In überfüllten Holzbooten fliehen Menschen aus Afrika nach Europa. (Archivfoto)

Die Uno hat die diesjährigen Zahlen zur Migration in Europa mitgeteilt. Die Todesopfer im Mittelmeer sind im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen.

New York – Auf der Suche nach einem besseren Leben zieht es viele Migranten nach Europa. Für sie ist der Weg übers Wasser häufig die einzige Möglichkeit, ihr Ziel zu erreichen. Alleine in diesem Jahr riskierten 186.000 Menschen ihr Leben bei der Überquerung des Mittelmeers. Für 2500 Migranten endete der Seeweg nach Europa dieses Jahr bereits tödlich. Dies erklärte die Direktorin des UNHCR-Büros in New York, Ruven Menikdiwela, am Donnerstag (28. September) im UN-Sicherheitsrat.

Die ermittelten Zahlen würden einen Anstieg von beinahe 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeuten, fügte die Direktorin hinzu. Weitere Menschenrechtsorganisationen, wie die internationale Migrationsorganisation (IOM) gehen von mehr als 2700 Toten und Vermissten aus.

130.000 Geflüchtete in Italien – EU plant neue Asylreform

Mit 130.000 seien die meisten in Italien registriert worden. Das entspreche einem Anstieg von 83 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Der IOM zufolge stieg neben der Migration nach Italien auch jene nach Griechenland stark an – die aktuellen Zahlen seien aber nicht mit jenen sehr hohen von 2015 zu vergleichen. Die Ankünfte in Spanien lägen im Jahresvergleich dagegen auf ungefähr demselben Niveau. Italiens Ministerpräsidentin Georgia Meloni kündigte an, „außergewöhnliche Maßnahmen“ zur Eindämmung der Migration zu ergreifen.

Mit 100.000 Flüchtigen stellt Tunesien laut den Vereinten Nationen dieses Jahr das größte Ursprungsland für Migration in Europa, gefolgt von Libyen mit mehr als 45.000 Flüchtigen. Neben Italien, Griechenland und Spanien steuerten die Boote auch Zypern und Malta an. Der starke Anstieg von Überfahrten hatte zuletzt zu Spannungen innerhalb der EU über Maßnahmen für ihre Begrenzung gesorgt. 31.000 Menschen seien abgefangen oder gerettet und in Tunesien an Land gebracht worden, 10.600 in Libyen, fügte die UNHCR-Leiterin hinzu.

Unsicherheit und Rassismus in den Heimatländer

Die UNHCR-Leiterin wies darauf hin, dass nicht nur bei der Überfahrt über das Meer, sondern auch an Land Migranten ums Leben kommen. „Die Reise von West- oder Ostafrika und dem Horn von Afrika nach Libyen zu den Startpunkten an der Küste ist [...] eine der gefährlichsten Reisen der Welt“, sagte Menikdiwela. Geflüchtete, die sich aus Subsahara-Afrika auf den Weg machen, riskierten auf jeder Etappe der Strecke den Tod, erklärte sie.

Die Gründe für Migration sind nach Angaben der Uno Unsicherheit und Rassismus im eigenen Land. Laut Menikdiwela seien die hohen Migrationszahlen aus Tunesien mitunter auf eine „Unsicherheit unter den Flüchtlingen nach Vorfällen rassistisch motivierter Angriffe und Hassreden“ sowie kollektiven Abschiebungen aus Libyen und Algerien zurückzuführen. „Dies geschieht vor dem Hintergrund einer Verschlechterung der Sicherheitslage in mehreren Nachbarländern von nordafrikanischen Staaten.“ (aa/afp)

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