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Italien will irreguläre Migration über das Mittelmeer eindämmen. Dabei wird eine vorher abgemilderte Maßnahme jetzt wieder verschärft.
Rom – Italiens Regierungschefin steht wegen der hohen Migrationszahlen innenpolitisch massiv unter Druck: Giorgia Meloni scheitert „vor aller Augen“ an der Lampedusa-Krise, meinen Kritiker. Die ultrarechte Ministerpräsidentin ergreift deshalb ihre angekündigten „außergewöhnlichen Maßnahmen“. Am Montag stand das Thema irreguläre Einwanderung in Rom auf der Tagesordnung.
Melonis Kabinett beschloss unter anderem eine deutliche Verlängerung der Höchstdauer der Abschiebehaft von bisher 135 Tage auf 18 Monate. Eine entsprechende Regelung galt bereits von 2011 bis 2014. Unter der Mitte-Links-Regierung des früheren Ministerpräsidenten Matteo Renzi war sie verkürzt worden. Die geplante Gesetzesänderung muss nun noch vom Parlament bestätigt werden, in dem die Regierung Meloni eine Mehrheit in beiden Kammern hat.
Das Verteidigungsministerium wurde außerdem beauftragt, schnellstmöglich „Strukturen“ zu schaffen, um irregulär eingereiste Migranten festzusetzen, hieß es. Diese Anstalten sollen in abgelegenen und spärlich bewohnten Gegenden errichtet werden. Dadurch solle es nicht zu „weiteren Unannehmlichkeiten und Unsicherheit in den italienischen Städten“ kommen, sagte Meloni.
Lampedusa-Krise: Tunesien lobt eigene Verdienste
Über das Mittelmeer erreichten dieses Jahr laut Innenministeriums bereits mehr als 127.200 Menschen Italien. Im Vorjahreszeitraum waren es rund 66.200. Die tunesische Küstenwache hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen mehr als 2500 Migranten abgefangen und Dutzende Menschenschmuggler verhaftet. In der vergangenen Woche hatten fast 10.000 Migranten überwiegend aus Nordafrika in Booten die italienische Insel Lampedusa erreicht.
Meloni und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatten am Sonntag (17. September) die europäischen Länder dazu aufgerufen, einen Teil der in Italien ankommenden Migranten aufzunehmen. Von der Leyen stellte einen Notfallplan vor. Deutschland erwägt, die kürzlich unterbrochene Übernahme von Flüchtlingen aus Italien im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung wieder aufzunehmen.
„Win-Win-Situation“ oder „hochproblematisch“? EU-Migrationsabkommen mit Tunesien
Die EU-Kommission will außerdem ihre Zusammenarbeit mit Tunesien in der Migrationspolitik ausbauen, damit weniger Schleuserboote von dem nordafrikanischen Land nach Italien kommen. Sie will etwa für Such- und Rettungsaktionen und die Rückführungen von Migranten 105 Millionen Euro zur Verfügung stellen und 150 Millionen Euro an Zuschüssen für den Staatshaushaushalt.
Der Unionsfraktion hingegen geht das geplante Abkommen noch nicht weit genug. Ihr innenpolitischer Sprecher Alexander Throm sagte, wichtig wäre es auch, dass Tunesien Migranten aus anderen Staaten, die über Tunesien nach Europa gekommen sind, zurücknimmt.
Der Grünen-Innenpolitiker Julian Pahlke wiederum nannte die Pläne „hochproblematisch“. Der Bundestagsabgeordnete warnte: „Wenn eine Fluchtroute geschlossen wird, werden Menschen auf noch lebensgefährlichere Routen ausweichen.“ Clara Bünger (Linke) forderte die Bundesregierung auf, sich gegen die Vereinbarung zu stellen. Es sei bekannt, dass Tunesien Asylsuchende in der Wüste ausgesetzt habe. Vor diesem Hintergrund sei es zynisch, das Land „zum nächsten Türsteher Europas“ zu machen. (AFP/dpa/Reuters/frs)
Nach einem medialen Skandal hat Giorgia Meloni nun die Trennung von ihrem Partner Andrea Giambruno bekannt gegeben.