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Naher Osten
„Assad-Sturz“ führt zur Flucht: Putin setzt auf Erdogans Hilfe für Truppenabzug
Russland beabsichtigt, seine Soldaten aus Syrien zu evakuieren und erwartet dabei Unterstützung von der Türkei. Allerdings plant Moskau, zwei Stützpunkte in dem Land zu behalten.
Moskau/Ankara – Das Assad-Regime ist in Syrien gestürzt und die Zukunft der russischen Soldaten in dem Krisenland ist ungewiss. Laut CNN Türk möchte Russland einen sicheren Abzug für seine Soldaten und hat dafür die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan um Unterstützung gebeten. Die Informationen dazu seien „bestätigt“, so der TV-Sender. Die russischen Soldaten sollen in die von der Türkei kontrollierten Teile Syriens geschickt und dann auf dem Luftweg nach Russland evakuiert werden. Allerdings soll der Marinestützpunkt in Tartus und die Luftwaffenbasis Hmeimim weiterhin genutzt werden. Moskau will mit der künftigen Führung darüber sprechen.
„Wir sehen eine Periode der Transformation, der extremen Instabilität, also wird es natürlich Zeit brauchen, und dann wird es ein ernsthaftes Gespräch mit denen brauchen, die an die Macht kommen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er äußerte sich zu einer Frage, ob Russland seine Präsenz dort behalten wolle. Russland hatte Assad seit 2015 militärisch unterstützt und maßgeblich zu dessen Machterhalt beigetragen, bis die Herrschaft der Familie nach einem halben Jahrhundert am Wochenende zu Ende ging.
Russland will mit Ländern im Nahen Osten Dialog aufrechthalten
Peskow räumte ein, dass die Ereignisse im Bürgerkrieg in Syrien auch Russland erstaunt hätten. Syrien galt stets als wichtigster Verbündeter des Landes im Nahen Osten. Russland hat Assad und seiner Familie Asyl gewährt. Kremlchef Wladimir Putin, der sich immer wieder mit Assad traf, habe die Entscheidung getroffen, die Familie in Russland aufzunehmen, sagte Peskow. Ein offizielles Treffen mit dem entmachteten Politiker sei bisher nicht geplant. Er machte auch keine Angaben dazu, wo genau sich die Assads aufhalten. Russland hat immer wieder gefallenen autoritären Staatsmännern Asyl gewährt. Natürlich sei es wichtig, den Dialog mit allen Ländern der Region aufrechtzuerhalten, sagte Peskow. „Wir sind fest entschlossen, dies zu tun.“ Auch mit der Türkei stehe Russland zu Syrien im Dialog.
Syrien-Rebellen stürzen Assad: Die Bilder des Machtwechsels
Auf X erinnert der ultrarechte russische Ideologe Alexander Dugin, dass Russland bislang die Türkei unterstützt habe. Die Unterstützung und Bewaffnung der syrischen Dschihadisten, die in nur Tagen das syrische Regime gestürzt haben, sei allerdings eine Enttäuschung. „Wir haben Erdogan bis jetzt unterstützt. Wir haben versucht, eine Eskalation mit der Türkei im Jahr 2015 zu vermeiden, und wir haben viel getan, um Erdogan während des Putsches zu helfen. Der Fall Syrien ist für uns sehr schmerzhaft. Ich denke, das war ein strategischer Fehler für Erdogan. Die kemalistische Idee war, die Türkei innerhalb ihrer Grenzen zu verteidigen“. Damit erinnerte Dugin an die Worte von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk: „Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt.“ Atatürk hatte eine Expansionspolitik stets vermieden.
Putin macht sich lustig über Wirtschaft der Türkei
Auch der russische Präsident scheint verärgert über die Rolle der Türkei im Umsturz in Syrien zu sein. Derzeit belässt es der Staatschef aber polemischen Anmerkungen zur türkischen Wirtschaft. „Ist die Inflation auf 50 % gesunken? Großartig! Sie lag gerade eben noch bei 80 %, wir sollten dem türkischen Wirtschaftsstab gratulieren“, sagte Putin bei einer Konferenz am Mittwoch (4. Dezember) und brachte die Teilnehmenden zum Schmunzeln. In Russland liegt die Inflation trotz Ukraine-Krieg bei 8,5 Prozent und in der Ukraine bei 9,7 Prozent. (erpe/dpa)