NATO-Ostflanke
Angst vor Russland: Litauen bereitet sich militärisch vor
Litauen verstärkt seine Sicherheitsmaßnahmen an der russischen Grenze. Minen und Barrieren sind Teil des Schutzplans.
Litauen - Die Spannungen an der NATO-Ostflanke nehmen zu. Und Litauen reagiert bei seiner Grenzsicherung. Das baltische NATO-Mitglied kündigte am Montag an, entlang der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad Minenfelder zu errichten. Wie das US-Medium Newsweek berichtet, ist die Maßnahme Teil eines umfassenden Verteidigungsplans im Umfang von rund 1,2 Milliarden Dollar gegen eine mögliche Aggression von Wladimir Putin.
Nach Angaben des litauischen Verteidigungsministeriums sollen in den kommenden zehn Jahren die 1,2 Milliarden Dollar in sogenannte militärische Gegenmobilitätsprojekte fließen, darunter nicht nur Minen, sondern auch weitere militärische Barrieren. Ziel sei es, „die Beweglichkeit feindlicher Kräfte im Ernstfall entscheidend zu behindern“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.
Litauen rüstet an der NATO-Grenze auf – Sorge vor russischen Provokationen wächst
Newsweek berichtet unter Berufung auf westliche Geheimdienste, Russland könnte versuchen, die Entschlossenheit der NATO mit gezielten, begrenzten Militäraktionen auf die Probe zu stellen, insbesondere an empfindlichen Brennpunkten wie den Außengrenzen der baltischen Staaten.
Wegen der zunehmenden militärischen Bedrohung durch Russland hatten Polen sowie die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland im März angekündigt, aus dem Ottawa-Abkommen auszutreten, berichteten mehrere Medien. Das internationale Übereinkommen verbietet den Einsatz von Antipersonenminen.
In einer gemeinsamen Erklärung verwiesen die Verteidigungsminister der betroffenen Länder auf die stark angestiegene Bedrohungslage an der NATO-Ostflanke, insbesondere in den Staaten, die an Russland und Belarus grenzen. „Die militärischen Bedrohungen für die an Russland und Belarus grenzenden NATO-Mitgliedstaaten haben erheblich zugenommen“, hieß es in der Erklärung.
Bundeswehr in Litauen aktiv - NATO-Ostflanke unter Druck
Laut Nachrichtenagentur dpa hatte auch die Bundesregierung als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und das aggressive Auftreten Russlands zugesagt, dauerhaft einen gefechtsbereiten Kampfverband in Litauen zu stationieren. Die Bundeswehr-Brigade soll bis 2027 vollständig einsatzfähig sein und dauerhaft mit bis zu 5.000 Soldaten vor Ort präsent sein. Diese Entscheidung zeigt die zunehmende Bedeutung der NATO-Ostflanke und das deutsche Bestreben, zur Stabilität und Sicherheit der Region beizutragen.
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