„Deutschlandtrend“
Zufriedenheit mit Ampel-Koalition stürzt ab: Umfrage-Desaster für Kanzler Scholz
In einer neuen Umfrage erhält die Ampel-Koalition die Quittung für die ständigen Streitereien. Nur ein Minister kommt mehrheitlich gut weg.
Berlin/München - Die Politik bestimmt derzeit unfreiwillig Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, der wegen eines antisemitischen Flugblatts aus der Schulzeit extrem unter Druck steht. Vor dem Skandal waren es zumeist die Streitereien innerhalb der Ampel-Koalition in Berlin. In einer aktuellen Umfrage gibt es dafür die Quittung.
Umfrage: Zufriedenheit mit Ampel-Koalition auf tiefstem Wert seit Amtsantritt
Im „Deutschlandtrend“ der ARD vom Donnerstag (31. August) ist die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung auf einen neuen Tiefpunkt gesunken. Nur 19 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ – der niedrigste Wert seit Amtsantritt der Koalition aus SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen im Dezember 2021. 79 Prozent sind damit weniger bzw. gar nicht zufrieden.
Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen die SPD nur noch auf 16 Prozent Zustimmung, die FDP auf sechs und die Grünen auf 14 Prozent - immerhin ein Prozent mehr als in einer Umfrage im Juli. Den besten Wert erhielte die Union mit 29 Prozent. Die AfD kommt mit 22 Prozent auf einen neuen Höchstwert im ARD-“Deutschlandtrend“. Die Rechtspopulisten hatten zuletzt erstmals seit einem über Wochen anhaltenden Umfragehoch an Zustimmung eingebüßt. Die Linke würde mit vier Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen.
Bundeskanzler Olaf Scholz stürzt in neuestem „Deutschlandtrend“ ab
Was die Spitzenpolitiker der jeweiligen Parteien angeht, sticht nur einer heraus: SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius, der die Bundeswehr gehörig umkrempelt. Mit ihm sind 52 Prozent der 1310 Wahlberechtigten, die zwischen 28. und 30. August 2023 befragt wurden, zufrieden.
Anders sieht es bei seinem Chef Olaf Scholz aus. Der Bundeskanzler hat deutlich an Zustimmung verloren und kommt noch auf 25 Prozent – sechs Punkte weniger als noch Anfang August. 72 Prozent sind unzufrieden. Er liegt sogar hinter der Linken Sahra Wagenknecht, die wie Vizekanzler Robert Habeck auf 27 Prozent kommt.
Friedrich Merz steckt in Umfrage-Tief - Christian Lindner gewinnt an Zustimmung
Auch der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz steckt in einem Umfrage-Tief. 23 Prozent Zufriedenheit bei 65 Prozent Unzufriedenheit bedeuten seinen schlechtesten Wert in der aktuellen Legislaturperiode.
In der Gunst eingebüßt hat auch die grüne Außenministerin Annalena Baerbock. Nach 40 Prozent Anfang August sind nun noch 37 Prozent zufrieden. Etwas an Zuspruch hinzugewonnen hat Finanzminister Christian Lindner, mit dessen Arbeit 32 Prozent zufrieden sind (plus drei). (mt)
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