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Bundestag
Ampel-Bruch und D-Day: War Merz über die FDP-Strategien informiert?
Der SPD-Politiker Rolf Mützenich schürt weiterhin das Gerücht, dass die Union über die Ampelbruch-Strategien der FDP informiert war. Welche Hinweise es gibt.
Berlin – Die Spekulationen, dass die Union in die Ampelbruch-Planungen der FDP eingeweiht gewesen ist, halten sich seit Wochen hartnäckig. Am Montag (16. Dezember) stellte der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich im Bundestag eine entscheidende Frage: „Wer wusste eigentlich noch davon?“, und heizte damit die Gerüchteküche erneut an.
SPD-Fraktionschef über Planungen zum Ampel-Bruch: Union soll eingeweiht gewesen sein
„Auf der anderen Seite bin ich auch bitter enttäuscht, auch persönlich, das will ich ganz offen sagen, weil ich mehrere Wochen auch im Unklaren gelassen wurde, dass eigentlich der Vertrauensbruch schon über die Türschwelle gegangen ist“, sagte Mützenich am Montag kurz vor der Abstimmung über die Vertrauensfrage im Bundestag.
Die zwei Frontmänner: CDU-Chef Merz und FDP-Boss Lindner unterhalten sich bei einer Veranstaltung. Beide Parteien kooperieren derzeit immer wieder bei politischen Vorhaben.
Dies habe ihn „innerlich sehr aufgewühlt (...), insbesondere auch die Begriffsfindung, die dort hingeführt hat“, fügte Mützenich mit Blick auf das sogenannte „D-Day“-Papier der FDP hinzu. Dieses enthielt genaue Planungen für einen Ausstieg aus der Ampel-Koalition.
Mit diesen kryptischen Sätzen soll Mützenich gezielt gegen die Union gestichelt haben, die ebenfalls von dem Bruch des Ampelbündnisses gewusst haben soll. Tatsächlich gibt es Indizien, die darauf hindeuten, dass CDU-Chef Friedrich Merz von den Plänen des FDP-Chefs Christian Lindner zum Ampel-Aus gewusst haben soll, berichtet der Spiegel.
Indizien: Merz äußert kurz vor Ampel-Bruch verdächtige Aussagen
Eines davon sind die Vorgänge in der CDU-Zentrale im Sommer. Monate vor dem Ampel-Bruch sollen dort bereits Parallelplanungen gelaufen sein. Die Partei bereitete sich auf die reguläre Bundestagswahl vor, aber auch auf einen früheren Wahltermin, für den Fall des Scheiterns der Koalition, hieß es damals.
Ein weiteres Indiz ist der Auftritt von Merz am Abend des 6. November, kurz vor dem Ampel-Aus. In einem Video zu sehen ist Merz, der sich in der Berliner Zalando-Zentrale Fragen rund um Digitalisierung und Kapitalmärkten stellt. Auch über die Zukunft der Ampel-Koalition äußerte sich Merz damals.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Im Kanzleramt sitze gerade der Koalitionsausschuss zusammen und suche einen gemeinsamen Weg. „Meine Vermutung ist, dass das nicht gelingt und dass wir dann spätestens morgen Vormittag eine Entscheidung sehen“, so Merz damals erstaunlich konkret. „Wahrscheinlich“ werde es mit der Ampel nicht „weitergehen“.
Zu möglichen Wahlterminen sagte der CDU-Chef damals auf Nachfrage der Moderatorin Verena Pausder, dass der 9. März denkbar sei – früher wäre jedoch besser. Der 2. März sei allerdings ungeeignet, da sei Karnevalssonntag.
Keine Belege für Komplizenschaft: Merz dementiert Teilnahme an Vorbereitungen des Ampel-Bruchs
Belege beziehungsweise Eingeständnisse für eine Komplizenschaft der Union bei den Plänen zum Ampel-Bruch der FPD liefert das aber noch nicht. Zudem dementiert die Union jenen Vorwurf vehement. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagt auf Anfrage des Spiegels, er habe vor nicht allzu langer Zeit mit Lindner zu Abend gegessen. Dabei hat dieser keinerlei Hinweise auf seine Pläne gegeben.
Auch Lindner selbst sagt, Merz oder andere Unionspolitiker hätten nichts über die Ausstiegsszenarien aus der Ampel gewusst. Lindner hatte aber in den Monaten vor dem Koalitionsbruch mehrmals mit Konsequenzen, auch der Auflösung der Ampel-Koalition, gedroht (bg).