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Schlechte News für die AfD: Der Höhenflug in den Umfragen ist erst einmal gestoppt. In der Sonntagsfrage geht es wieder nach unten. Kann Merz das ausnutzen?
Berlin – Für die AfD war es keine gute Woche. Erst wurde die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Und dann folgen einen Tag später weitere schlechte Nachrichten. Denn nach einem Aufschwung in den Umfragen sinken die Werte wieder. Doch wer kann davon profitieren? In der Union um Friedrich Merz (CDU) ist die Erleichterung wenige Tage vor der geplanten Kanzlerwahl jedenfalls groß über den Umschwung im Meinungstrend.
Neue Umfrage von Insa: AfD verliert nach Verfassungsschutz-Einstufung – Merz-CDU verharrt
So hat die Alternative für Deutschland in der aktuellen Sonntagsfrage einen leichten Rückgang zu verzeichnen, bleibt aber weiterhin die zweitstärkste politische Kraft in Deutschland. Laut der neuesten Umfrage des Instituts Insa für die Bild am Sonntag verlor die Partei einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche und liegt nun bei 24 Prozent.
Die Union aus CDU und CSU behauptet mit unverändert 25 Prozent knapp die Spitzenposition. Die SPD konnte hingegen zulegen und verbesserte sich um einen Prozentpunkt auf 16 Prozent, wie aus der am Samstag (3. Mai) veröffentlichten Erhebung hervorgeht. Bei den Grünen und der Linken gab es keine Veränderungen – sie verharren bei zwölf beziehungsweise zehn Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die FDP würden mit jeweils vier Prozent derzeit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und wären nicht im Bundestag vertreten. Allerdings konnten die Liberalen im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt gutmachen.
Aktuelle Umfragewerte: Langfristiger Trend zeigt bei AfD weiter nach oben
Die Befragung der 1204 Teilnehmenden fand von Montag bis Freitag statt – und damit zum allergrößten Teil vor der Neueinstufung der AfD. So hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz am Freitagmorgen ein Gutachten vorgelegt. Demnach gilt die Partei jetzt insgesamt als gesichert rechtsextremistisch. Zuvor war diese Einstufung nur für einzelne Landesverbände ausgesprochen worden. Meinungsforscher gehen davon aus, dass die neue Einordnung der Partei durchaus Auswirkungen auf die künftigen Umfragewerte haben kann. In der aktuellen Erhebungen wird der Verfassungsschutz-Bericht jedoch noch keinen Effekt gehabt haben.
Trotz des leichten Rückgangs in der aktuellen Umfrage zeigt der langfristige Trend für die AfD nach oben. Die Partei hat seit der Bundestagswahl 2021, bei der sie 10,4 Prozent erreichte, ihren Stimmenanteil mehr als verdoppelt. In den neuen Bundesländern liegt die Zustimmung für die AfD sogar noch deutlich höher als im Bundesdurchschnitt.
Laut dem Wahltrend der Plattform Dawum erreicht die AfD bundesweit 24,8 Prozent, was einem Plus von 4,0 Prozentpunkten gegenüber dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl im Februar 2025 entspricht, wie aus der Übersicht zu den Umfragen in Deutschland hervorgeht. Besonders stark ist die AfD in Sachsen, Thüringen, in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Dort erzielt die Partei Werte deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Den niedrigsten Zuspruch findet die AfD dagegen in Hamburg.
Laut Sonntagsfrage haben CDU, CSU und SPD nur noch knappe Mehrheit
Sollten sich die Umfragewerte verfestigen, dann könnte die starke Position der AfD nach der nächsten Bundestagswahl zu Herausforderungen bei der Regierungsbildung führen, da alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit ihr ausgeschlossen haben. Sollten kleinere Parteien wie FDP und BSW an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, könnten komplexere Koalitionskonstellationen notwendig werden. Nach aktuellen Berechnungen in der Sonntagsfrage hätte lediglich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD eine knappe Mehrheit im Bundestag. Sollte die AfD der Union weiter Wähler abgraben, könnte auch dieses Bündnis keine Mehrheit mehr erreichen.
Wen holt Friedrich Merz in sein Kabinett? Diese Minister stehen bereit
In der Union hofft man nun aber durch ein schnelles Regierungshandeln einen Umschwung in den Umfragen erreichen zu können. Die Umfragen seien bitter und es brauche jetzt entschlossenes Handeln, hatte der designierte Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) bereits Anfang April laut tagesschau.de gesagt. Mit einem härteren Asylkurs zum Beispiel werde man die Wählerinnen und Wähler wieder von der AfD zurückgewinnen, versprach er. Nach wochenlangen Koalitionsverhandlungen will die neue schwarz-rote Bundesregierung jetzt die Arbeit aufnehmen. Am kommenden Dienstag (6. Mai) ist die Wahl von Friedrich Merz (CDU) zum zehnten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland geplant. (jek)