Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Bald stärkste Kraft?
AfD legt in Umfrage weiter zu – Merz schließt Zusammenarbeit auf Kommunalebene nicht mehr aus
Wieder Prozente gewonnen: Die AfD legt in den Umfragen zu und sitzt der Union als stärkste Kraft im Nacken. Von einem Verbot will CDU-Chef Merz nichts wissen.
Berlin – Ein Rekord jagt den nächsten: Der Höhenflug der AfD setzt sich weiter fort. Laut einer neuen Umfrage liegen die Rechtspopulisten nur noch vier Prozentpunkte hinter der Union. CDU und CSU geraten dadurch noch weiter Druck. Wird es vielleicht doch zu einer Kooperation der Konservativen mit der Alternative für Deutschland geben? Zuletzt hatte CDU-Parteichef Friedrich Merz immer eine Brandmauer nach rechts gezogen. Doch am Sonntag ließen einige Aussagen aufhorchen.
Aktuelle Umfrage: AfD liegt in Umfrage bei 22 Prozent
Ungeachtet dessen liegt die AfD laut der neuesten Insa-Umfrage bundesweit bei 22 Prozent und damit nur noch vier Prozentpunkte hinter der Union. Insa-Chef Hermann Binkert sagte der Bild am Sonntag: „Das ist der höchste Wert, den wir je für diese Partei gemessen haben.“ Damit legte die AfD in der wöchentlichen Umfrage im Auftrag der Zeitung um zwei Punkte zu. CDU/CSU kommen bei Insa auf 26 Prozent (minus 1 Punkt) und damit immer noch auf Platz eins in der Gunst der Befragten. Bei den anderen großen Parteien ergaben sich keine Änderungen: Die SPD kommt auf 18 Prozent, die Grünen liegen bei 14 Prozent, die FDP bei 7 Prozent und die Linke bei 5 Prozent.
Damit bestätigte sich der Umfragetrend aus den vergangenen Wochen. Auch im Deutschlandtrend wird die AfD als zweitstärkste Kraft hinter der Union geführt, allerdings mit zwei Prozentpunkten weniger. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. So erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Insa gibt für seine jüngste Umfrage eine statistische Fehlertoleranz von 2,9 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang.
Dennoch hat das Umfrage-Hoch der AfD zuletzt ein kleines Beben in der Politik ausgelöst. Vor allem in der Union gibt es einen kleinen Richtungsstreit. Während Ministerpräsidenten wie Daniel Günther oder Hendrik Wüst für einen Kurs der gemäßigten Mitte werben, setzen Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) und CDU-Parteichef Friedrich Merz auf ein stärker konservatives Profil. Dieses suchen sie zum Teil durch gezielte Attacken auf die Ampel zu schärfen, was ihnen wiederum den Vorwurf einbringt, dass sie der AfD mit ihren Parolen hinterherlaufen würden.
Hohe Umfragewerte für AfD: CDU-Chef Merz schließt Kooperation auf Kommunalebene nicht aus
Am Sonntag äußerte sich nun Merz zu der Abgrenzung der Union von der AfD. Im ZDF-Sommerinterview wurde Merz gefragt, was die AfD den Menschen im Gegensatz zur CDU bieten könne. Antwort Merz: „Wir messen uns nicht an der AfD, sondern wir sind größte Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag. Damit sind wir die Alternative gegen diese Bundesregierung.“ Die Union müsse jetzt Konzepte liefern und Vertrauen zurückgewinnen. Das sei ein schwieriger Weg. „Wir sind jetzt seit anderthalb Jahren ganz gut unterwegs. Aber wir müssen noch zulegen.“
Merz griff damit erneut einen Begriff auf, den er bereits am Mittwoch bei der Klausur der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Andechs verwendet hatte. Damals nannte er die Union die „Alternative für Deutschland mit Substanz“ - eine Formulierung, die ihm viel Kritik einbrachte, unter anderem auch von FDP-Vize Wolfgang Kubicki.
Die AfD-Spitze im Wandel der Zeit: von Bernd Lucke bis Alice Weidel
Merz schließt Zusammenarbeit auf Kommunalebene nicht mehr aus
Merz bekräftigte aber erneut, dass die Union nicht mit der AfD kooperieren werde. Seit seiner Wahl zum CDU-Chef verspricht er regelmäßig, eine Brandmauer nach rechts zu errichten. Dennoch gibt es immer wieder Zweifel, ob diese Mauer auch hält. Merz selber schränkte nun im ZDF, das Kooperationsverbot nach rechts ein. Dies beziehe sich auf „gesetzgebende Körperschaften“ und „Regierungsbildungen“, sagte er. Kommunalpolitik sei etwas anderes als Landes- und Bundespolitik. Wenn jetzt in Thüringen ein Landrat und in Sachsen-Anhalt ein Bürgermeister von der AfD gewählt worden sei, dann seien dies demokratische Wahlen. „Das haben wir doch zu akzeptieren. Und natürlich muss in den Kommunalparlamenten dann auch nach Wegen gesucht werden, wie man gemeinsam die Stadt, das Land, den Landkreis gestaltet.“
AfD-Verbot? Merz weist Wanderwitz in die Schranken
Ein oftmals ins Spiel gebrachtes AfD-Verbot lehnte Merz ebenfalls ab. „Parteiverbote haben noch nie dazu geführt, dass man ein politisches Problem löst“, sagte der CDU/CSU-Fraktionschef am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. Einen entsprechenden Vorschlag des CDU-Bundestagsabgeordneten Marko Wanderwitz nannte er „eine Einzelmeinung in der Bundestagsfraktion, die wir nicht teilen“. (jkf/mit Material der dpa)