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Trump wird von Weidel als „Vorbild“ für die AfD bezeichnet. Andere AfD-Abgeordnete besuchen den Republikaner – darunter auch ein Mitglied der Jungen Union.
Berlin/Palm Beach – Den designierten US-Präsidenten Donald Trump hat die AfD-Chefin Alice Weidel infolge seines US-Wahlsieges als „Vorbild für uns“ erklärt. „Uns“ meint in diesem Falle die AfD, deren Vertreter sich bereits seit Jahren immer wieder für den Republikaner starkmachen. Das hat jüngst auch eine Correctiv-Recherche offengelegt. Darin machte das Medium mindestens 13 AfD-Politikerinnen und Politiker aus, die „Trump offensiv unterstützen“ – darunter die AfD-Chefin, der Fraktionsvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke, sowie der AfD-Kreistagsabgeordnete aus Sachsen-Anhalt, Phillipp-Anders Rau.
AfD-Politiker besucht Trump und zeigt sich stolz: „Wird eine ewig währende Erinnerung bleiben“
Während einige Vertreterinnen und Vertreter der Rechtspopulisten, wie Weidel und Höcke, es bei einem Glückwunsch zum Wahlsieg aus der Ferne beließen, stattete Rau dem Republikaner einen Besuch in seinem Luxus-Resort in Florida ab. Der AfD-Abgeordnete zeigt sich in einem Post auf Instagram stolz, den Sieg des Populisten live und an dessen Seite feiern zu können: „Dem @realdonaldtrump am Tag seines Sieges als erstes und einziges AfD Mitglied die Hand schütteln zu dürfen, wird eine ewig währende Erinnerung bleiben.“
Mit von der Partie war bei dem Treffen der Rechtspopulisten auch der selbsternannte „Ketzer der Neuzeit“ – Influencer Leonard Jäger. Der Influencer verbreitet auf YouTube queerfeindliche Botschaften und Verschwörungsmythen. In einem Video, das Jäger von dem Treffen teilte, sagt Trump: „Wo sind meine deutschen Freunde?“ Daraufhin schwärmen die anwesenden Männer zu ihm und posieren unter „Fight, fight“-Rufen.
AfD-Abgeordneter soll Trump-Treffen in Mar-a-Lago eingefädelt haben
Rau war zum Wahltag in den USA gemeinsam mit den AfD-Politikern Kay Gottschalk und Jan-Wenzel Schmidt zu Trump gereist. Das Treffen soll Schmidt, eingefädelt haben. Der Name des AfD-Bundestagsabgeordneten fiel in der Vergangenheit wiederholt in Verbindung mit der Identitären Gruppe – einer als gesichert rechtsextremistische eingestuften Bestrebung.
Gegenüber der Bild-Zeitung sagte Schmidt: „Ich war überzeugt, dass Trump wieder Präsident wird und wollte frühzeitig eine Verbindung zu Republikanern herstellen. Andere Parteien rennen jetzt hektisch los, wir haben längst einen guten Draht.“ Das thematisiert auch Rau in einem Post und schreibt: „Patrioten müssen auf internationaler Ebene mehr zusammenarbeiten.“
Auch Mitglieder der CDU-Jugendvereinigung besucht Trump am US-Wahlabend
Dazu zählen jedoch offenbar nicht nur AfD-Mitglieder, auch ein Mitglied der CDU-Jugendvereinigung, Junge Union, war dabei – Fabrice Ambrosini. In einem Video zeigt Jäger, wie er das JU-Mitglied in den USA getroffen hat und deutet an, dass dieser bereits häufiger in Mar-a-Lago gewesen sei. Auch auf dem Foto ist Ambrosini zu sehen. Der frühere Mitgliederbeauftragte der JU Nordrhein-Westfalen war bereits 2023 zu Gast bei einer Gala der konservativen New York Young Republicans. Bei der Gala waren Vertreter der AfD und der identitären Bewegung anwesend. Auch Schmidt war damals in New York. Der Nachwuchs der Republikaner soll im April 2024 auf Einladung die AfD in Berlin und Magdeburg besucht haben.
Innerhalb der AfD wird Trump als „Friedenspräsident“ stilisiert. So schrieb die AfD nach Trumps Wahlsieg in einem Statement: „Donald Trump kann als patriotischer Friedenspräsident in die Geschichte eingehen“. In vielen Themen scheinen sich AfD und Trump einig, so sagte AfD-Chefin Weidel nach Trumps Wahlsieg, der Sieg sei unter anderem ein Zeichen gegen „Massenmigration“, „Klima-Ideologie“ und gegen „Kriegspropaganda“.
Trumps Sieg vor Bundestagswahl 2025: Sorge vor „Wind unter den Flügeln der AfD“
Schmidt erklärte bereits, dass die AfD von Trumps Wahlsieg profitieren könne. Für die AfD zieht auch der EU-Abgeordnete Maximilian Krah in Betracht, bei der Bundestagswahl im Februar zu kandidieren. Auch Krah zählt zu den Trump-Supportern in der AfD. Im Sommer bewarb sich der AfD-Politiker als „deutscher Trump“.
Prominente reagieren auf Donald Trumps Sieg bei der US-Wahl 2024
In Deutschland wächst die Sorge, der kurze Wahlkampf vor den Neuwahlen könnte ähnlich wie in den USA verlaufen. So erklärte Politikwissenschaftlerin Ursula Münch gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Auch die politische Auseinandersetzung in Deutschland wird sich auf mehr Lügen und Lügner einstellen müssen.“ Und auch der Andreas Niesmann, Ressortleiter im RND-Hauptstadtbüro, äußerte, dass der Trump-Sieg in den USA „der AfD Wind unter die Flügel gibt“. (pav)