„Willkommen hier im Ahmad bin Ali Stadion zu Spiel drei an Turniertag zwei. Es hätte ein legendärer, ein stolzer WM-Tag werden können, so aber verbringen wir ihn alle mit den Diskussionen um die Solidaritätsbekundungen, die wir an einer Stelle gesehen haben. Nämlich heute bei der Mannschaft des Iran“, sagte Neumann am Mikrofon. 

Neumann übernimmt damit das, was man eigentlich von den großen europäischen Fußballverbänden wie England und Deutschland erwartet hat, die in letzter Sekunde eingeknickt sind. Für den spontanen Rückzieher hatte es am Montag (21. November) ordentlich Kritik gehagelt. Journalist Jochen Breyer ordnete das ganze mit den Worten, „ein Zeichen, das man nur dann setzt, wenn man dadurch keinerlei Konsequenzen zu befürchten hat, ist kein Zeichen“, ein.

Für ihr mutiges Zeichen wird Claudia Neumann in den sozialen Kanälen im Internet gefeiert. Viele Nutzer attestieren ihr das Rückgrat, das dem DFB fehlt. Einer schreibt: „Eine ZDF-Frau hat mehr Eier als der ganze DFB.“

Neumann hatte es in der Vergangenheit nicht immer einfach, vor allem in den sozialen Medien ist sie immer wieder angefeindet worden. Viele Fußball-Fans sind mit ihrem Kommentatoren-Stil unzufrieden und meiden Spiele, die von der 58-Jährigen kommentiert werden. So hat die ZDF-Sprecherin schon den einen oder anderen Shitstorm über sich ergehen lassen müssen. Über ihre Art zu kommentieren lässt sich wohl streiten, aber dass das „One-Love“-Statement ein unfassbar starkes war, darüber gibt es keine zwei Meinungen.

nt