Tödliche Seuche
Achtung Hundebesitzer: Staupe-Virus grassiert in Bayern -das muss man jetzt beachten
Es ist hochansteckend und kann unbehandelt vor allem bei jungen Hunden schnell zum Tod führen: das Staupe-Virus. Jetzt ist es im Landkreis Landsberg am Lech aufgetreten - das Veterinäramt schlägt Alarm.
Landsberg a. Lech – An einem toten Fuchs nahe Landsberg am Lech ist jetzt das für Hunde gefährliche Staupe-Virus nachgewiesen worden. Da das Virus hochansteckend ist, kann es sich unter Wildtieren sehr schnell und weit verbreiten und Hunde gefährden, die damit in Berührung kommen. Die Behörden sind alarmiert - das Veterinäramt des Landkreises Landsberg ruft daher zur Impfung auf.
„Der Erreger befällt vor allem Füchse, Dachse, Marder oder Waschbären, welche dadurch ein großes Virusreservoir darstellen. In ganz Deutschland ist in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme von Staupefällen bei Hunden zu verzeichnen. Dies ist zum einen durch den zunehmenden Ankauf von nicht geimpften oder infizierten Hunden aus dem Ausland (sog. Tierschutzhunde), zum anderen durch die abnehmende Impfbereitschaft der Hundehalter bedingt“, so der Leiter des Veterinäramtes, Dr. Michael Veith in der Pressemitteilung.
Wie überträgt sich Staupe?
Staupe ist eine hochansteckende Virus-Infektion, das sich durch die Luft oder durch Tröpfchen überträgt, wenn ein gesundes Tier Kontakt zu infizierten Sekreten wie Speichel, Nasen- und Augensekret, Kot oder Urin eines erkrankten Tieres hat. Beim Spazierengehen im Wald oder Waldrand besteht für Hunde also ein hohes Risiko durch Kontakt zu verendeten infizierten Füchsen oder anderen Tieren.
Wie kann man sich vor einer Staupe-Infektion schützen?
Die wichtigste Maßnahme ist eine rechtzeitige Impfung. Hunde sollten ab einem Alter von 8 Wochen mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und ggf. weitere Krankheiten geimpft werden. Die Grundimmunisierung umfasst weitere Impfungen mit 12 und 16 Wochen sowie mit 15 Monaten. Danach sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen alle 3 Jahre nötig, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten. Welpen und ungeimpfte Hunde sollten keinen Kontakt zu möglicherweise infizierten Hunden oder Wildtieren wie Füchsen haben. Gerade in Gebieten mit bekannten Staupefällen bei Wildtieren sollten Hunde an der Leine geführt werden, um eine Ansteckung zu vermeiden. Hunde sollten daran gehindert werden, Kot, Urin oder Kadaver von Wildtieren zu berühren oder zu fressen, da darüber eine Ansteckung erfolgen kann.
Woran erkenne ich, ob mein Hund an Staupe erkrankt ist?
Eine Staupe-Infektion ist nicht immer gleich eindeutig zu identifizieren, weil sie viele Symptome zeigen kann. Dazu gehören unter anderem:
- Fieber bis 40°C für 1-2 Tage
- Abgeschlagenheit, Schwäche, Appetitlosigkeit
- Husten, Niesen, Nasenausfluss (erst wässrig-klar, dann eitrig)
- Bindehautentzündung, Augenausfluss
- Lungenentzündung möglich
- Erbrechen und Durchfall
- Hautveränderungen wie Rötungen, Bläschen, Pusteln an Unterbauch, Schenkel- und Ohrinnenflächen
- Verhaltensänderungen, Zittern, Lähmungen, Krampfanfälle, Kopfschiefhaltung
- Zahnschmelzdefekte bei Junghunden (Staupegebiss)
- Chronisches Nierenversagen, vermindertes Lungenvolumen als Spätfolgen möglich
Die Symptome können einzeln, nacheinander oder auch gleichzeitig, in Kombination auftreten.
Was tun, wenn ich den Verdacht habe, dass man Hund erkrankt ist?
Wirkt der Hund krank und es treten die oben beschriebenen Symptome auf, sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen. Die Heilungschancen bei einer Staupe stehen schlecht, darum sollte sie so bald als möglich diagnostiziert und behandelt werden. Die Prognose hängt stark vom Krankheitsverlauf und der Schwere der Symptome ab. Leichte Fälle können sich vollständig erholen, während schwere Verläufe, besonders bei Jungtieren, ungeimpften, alten und immungeschwächten Tieren, häufig tödlich enden. Auch Spätfolgen wie ein „Staupegebiss“, Verhornungen der Ballen oder ein „Staupetick“ sind möglich.
Wie wird Staupe behandelt?
Erkrankte Tiere können nur symptomatisch behandelt werden, die Ursache selbst kann nicht bekämpft werden. Je nach Symptome und Schweregrad wird der Tierarzt verschiedene Maßnahmen anwenden und kombinieren, z.B. Infusionen mit Flüssigkeit bei Erbrechen und Durchfall, um einer Dehydrierung vorzubeugen, Inhalationen bei Atemwegssymptomen, um die Atmung zu erleichtern, Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Sekundärinfektionen, da das Immunsystem durch die Staupe geschwächt ist.
Können sich auch Menschen anstecken?
Für Menschen ist das Staupe-Virus ungefährlich. Es gibt bisher keinen einzigen bekannten Fall einer Übertragung auf den Menschen. Das Hundestaupe-Virus ist eng mit dem Masernvirus des Menschen verwandt. Durch die Masernimpfung sind Menschen deshalb auch gegen das Staupevirus immun.
Hundestaupen-Viren, um die es in Landsberg am Lech geht und vor deren Verbreitung nun gewarnt wird, sind übrigens auch für Katzen nicht gefährlich. Sie können sich zwar infizieren, zeigen aber keine Symptome. Sie sind nicht zu verwechseln mit der Katzenstaupe oder Katzenseuche. Dabei handelt es sich um eine andere, für Katzen gefährliche Viruserkrankung.
si