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Rasen essenziell für Artenvielfalt

Gefahr für Wildtiere: Die Mähroboter im Garten und ihre Schattenseiten

Rasenmähroboter im Garten.
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Der Mähroboter kann auch eine Gefahr darstellen.

Der Rasen ist Hauptbestandteil der meisten Gärten dieses Landes. Für seine Pflege werden die praktischen Mähroboter immer beliebter. Für viele kleine Tiere in unseren Gärten sind die Geräte eine tödliche Gefahr – besonders nachts.

Während das Düngen und Jäten meist noch von Hand erledigt wird, hält man das Gras inzwischen oftmals mithilfe von Mährobotern kurz. Sie rumpeln selbstständig und vollautomatisch über den Rasen und schneiden alles kurz und klein – allerdings nicht nur die Grashalme, sondern häufig auch Wildtiere, die dort nach Futter suchen und nicht schnell genug flüchten können.

Wie funktionieren die kleinen Gartenhelfer?

Mähroboter sind fahrende Computer mit angeschlossenem Mähwerk. Sie bewegen sich autonom, kontinuierlich und mähen eine vorgegebene Fläche im Garten. Diese wird durch einen Draht eingegrenzt, an dem sich die Geräte orientieren. Ihre Wege innerhalb der Fläche suchen sie sich selbst, Hindernisse erkennen sie mithilfe eingebauter Sensoren.

Auch ihre Akkus laden Mähroboter ohne menschliche Hilfe. Sind die gewünschten Mähzeiten erst einmal programmiert, muss der Besitzer nicht weiter eingreifen. Zumindest werben die Hersteller mit diesem Argument. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Schnittwunden und unerkannte Hindernisse

Nicht für alle Gartenbewohner ist der fahrende Rasentrimmer ein gern gesehener Gast im Grünen. Vor den rotierenden Klingen müssen sich vor allem kleine Wildtiere in Acht nehmen. Igel, Kröten oder Grashüpfer, die im Garten nach Fressbarem suchen, können verletzt oder gar getötet werden.

Insbesondere für Igel, die bei Gefahr nicht flüchten, sondern sich im Vertrauen auf ihre Stacheln zusammenrollen, geht eine Begegnung des Öfteren tödlich aus. Eine Studie der dänischen Igelforscherin Sophie Rasmussen untersuchte in einem Experiment die Auswirkungen von 18 verschiedenen handelsüblichen Mährobotern, wenn diese auf Igelkadaver treffen. Schnittwunden und schwerste Verletzungen waren die Folge für die Tiere, denn keiner der Roboter erkannte den Igel als Hindernis und viele fuhren einfach darüber hinweg.

Hier ist ein Igel zu sehen, der durch einen Mähroboter schwer verletzt wurde.

Ein Unterschied in den Verletzungen bestand nur zwischen den Modellen mit feststehenden Klingen und jenen mit Fliehkraftmessern. Wird ein Hindernis berührt, so bewegen sich die Fliehkraftmesser zurück und sind somit die geringere Gefahr für kleine Tierchen.

Nachtfahrverbot für den Mähroboter?

Viele der Tiere, wie der Igel, sind nachtaktiv. In vielen Haushalten wiederum ist es üblich, den kleinen Roboter in der Nacht den Rasen mähen zu lassen. Aufgrund des sehr geringen Lärmpegels ist dies durchaus möglich. Jedoch steigt die Gefahr für kleine Tiere, die in der Nacht ihr Unwesen treiben.

Der Bund für Naturschutz ist der Meinung, dass ein Nachtfahrverbot das Problem zwar nicht ganz verhindern kann, jedoch abmildern würde. Weiter wird gefordert, dass die Geräte auch nur unter Aufsicht „ein paar Stunden“ laufen sollen, um allen Gefahren vorzubeugen.

Zeiten des Mähens einschränken

Damit der Rasen die gewünschte Länge hält, muss man den Roboter auch nicht täglich oder nur ein paar Stunden, fahren lassen. Sollte ein kleines Kind im Garten unbeaufsichtigt spielen, stellt der Mähroboter zusätzlich eine Gefahr dar. Eine Hand oder ein kleiner Kinderfuß sind schnell unter den Roboter gebracht. Auch die Natur wäre für eine Einschränkung dankbar. Sämtliche Insekten und Krabbeltiere eingeschlossen.

Erhalt der Artenvielfalt

Werden Mähroboter und andere Mähgeräte regelmäßig eingesetzt, wird dazu noch gedüngt oder gemulcht, verdrängen dominante Gräser nach und nach die Blühflächen und es entsteht eine grüne Monokultur. Insekten haben das Nachsehen und finden keine geeignete Nahrung mehr.

Andererseits sind Gärten ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Artenvielfalt. Für wildlebende Tiere im Siedlungsraum stellen sie einen wichtigen Rückzugsort dar. Der Natur im Garten muss mehr Freiraum verschafft werden. Unterwuchs und Dickicht unter Hecken und Sträuchern muss als Schutzraum für Wildtiere belassen werden. Wer dazu noch Klee, Löwenzahn oder Gänseblümchen im Rasen als Lockmittel für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge toleriert, sollte auf einen Mähroboter verzichten.

Wo Mähroboter trotzdem glänzen können

Dass die elektrischen Rasenmäher den Rasen gut pflegen können, steht außer Frage. Grünflächen werden nach einer Zeit zu einem echten Teppich. Das kann vor allem für sportliche Tätigkeiten auf Rasen sehr positive Auswirkungen haben.

Viele Fußballvereine nutzten die Mähroboter bereits für die Pflege der eigenen Plätze. Die Roboter sind täglich auf den Spielstätten unterwegs und können das lästige Mähen den Mitarbeitern abnehmen. So können sich die Teams immer auf die besten Bedingungen freuen.

Zusätzlich werden die elektrischen Gartenpfleger bereits auf regionalen Golfplätzen verwendet. Dort stellt die Rasenpflege nochmal eine größere Herausforderung dar. Hier sind Unebenheiten und kleine Pflanzen auf dem Spielgelände, vor allem auf den sogenannten „Fairways“, eher unerwünscht. Die Natur rings um die Anlagen lässt dabei genug Freiraum für Vegetation und Artenvielfalt.

vs

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