Bleiben Sie sachlich
Arbeitnehmer-Sicht: Vier Tipps für das Kündigungsgespräch
Manchmal passt der eigene Job nicht mehr zu den Vorstellungen des Lebens. Ein Jobwechsel kann die Lösung sein. Wie Sie dabei beachten sollten.
Der Lebensmittelpunkt verändert sich, weil Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zusammenziehen oder aber Sie möchten sich beruflich umorientieren? Das können Gründe sein, warum Sie Ihren Job aufgeben. Gewiss ist dies nicht immer ein leichter Schritt – doch um einen sauberen Schlussstrich zu ziehen, sollten Sie ein paar Dinge beachten, wenn Sie Ihre Kündigung vorbereiten. Sinnvoll kann ein Exit-Gespräch mit Ihrem Chef sein.
Vor der Kündigung durch den Arbeitnehmer
Den eigenen Job aufgeben kann mit einem mulmigen Gefühl und Verunsicherung verbunden sein, daher sollten sich Arbeitnehmer gut überlegen, ob sie den Job hinter sich lassen möchten. Sechs Anzeichen können Ihnen dabei Orientierung verschaffen und andeuten, wann es sinnvoll ist, den Job zu kündigen. Ist die Entscheidung für die Kündigung gefallen, sollten Sie sich nicht von Ihren – vielleicht starken – Emotionen leiten lassen.
Bevor Sie als Arbeitnehmer irgendwem von Ihrem Vorhaben erzählen:
Nehmen Sie sich Ihren Arbeitsvertrag zur Hand und gehen Sie diesen genau durch. Beachten Sie die Kündigungsfrist und planen Sie dahingehend Ihr Vorgehen.
Wenn Sie unsicher sind, kann es sinnvoll sein, dass Sie sich fachliche Unterstützung suchen, beispielsweise bei einem Anwalt für Arbeitsrecht oder aber Sie kontaktieren Ihre Gewerkschaft.
Kündigungsgespräch führen als Arbeitnehmer
Bitten Sie Ihren Chef oder Vorgesetzten um ein Gespräch – das sollten Sie nicht zwischen Tür und Angel machen, sondern sichergehen, dass Sie und vor allem Ihr Chef genug Zeit und einen geschützten Rahmen für dieses sensible Gespräch haben. Was Sie sonst noch beachten sollten:
- Wertschätzung: Achten Sie darauf, mit welcher Haltung Sie in das Gespräch gehen. Gibt es Ihren Kündigungsgrund beispielsweise, weil Sie eine berufliche Weiterentwicklung anstreben? Dann können Sie damit starten, dass Sie bei Ihrem jetzigen Job wertvolle Erfahrungen sammeln und Ihre Fähigkeiten ausbauen konnten. In Zukunft würden Sie sich gerne in anderen Bereichen weiterentwickeln.
- Starke Emotionen: Sind Sie so unzufrieden und wütend, weil die Arbeitsbedingungen Ihres Jobs nicht Ihren Anforderungen entsprechen, sollten Sie dennoch sachlich bleiben. Auch dann, wenn Ihr Gegenüber das nicht schafft. In einigen Branchen begegnet man sich im Arbeitsleben wieder oder aber Sie benötigen Referenzen. Da ist es sinnvoller, wenn Sie im Guten auseinandergehen – allein schon im egoistischen Sinn, wenn Sie an Ihre Karriere denken.
- Kritik: Werden Sie im Laufe des Gesprächs von Ihrem Chef oder dem Personalverantwortlichen gefragt, was aus Ihrer Sicht gut beziehungsweise schlecht gelaufen ist, sollten Sie Ihre Meinung konstruktiv formulieren, berichtet das Portal Arbeits-abc.de.
- Weiteres Vorgehen: Sollte Ihr Chef es nicht von selbst ansprechen, erfragen Sie den weiteren Ablauf. Beispielsweise, wann und wie Ihre Kollegen informiert werden sollen. Richten Sie sich nach den Wünschen Ihres Noch-Arbeitgebers, rät Kommunikationstrainerin Dr. Inge Pöll in einem Interview mit Avantgarde Experts.
Haben Sie offene Projekte? Dann bringen Sie diese auf den aktuellen Stand und schreiben Sie für Ihre Kollegen alle nötigen Informationen zusammen, damit Ihnen eine saubere Übergabe gelingt.
Letzte Arbeitstage
Je nach Teamgefüge können Sie Ihre Kollegen und Ihren Chef an Ihrem letzten Arbeitstag zu einem kleinen Umtrunk einladen und Snacks mitbringen. So hinterlassen Sie einen guten Eindruck und kommen noch mal mit Ihren Kollegen zusammen.
Rubriklistenbild: © Yuri Arcurs/Imago
