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Mehr Anteil für Arbeitnehmer

Weniger Netto-Gehalt? Wer ab Juli 2023 weniger Geld bekommen wird

Mehr Netto vom Brutto – das wünschen sich viele Arbeitnehmer. Das Gegenteil ist ab Juli der Fall – zumindest für einige. Wer betroffen ist und weniger Geld rausbekommt.

Miete, Steuern, Versicherungen – von dem monatlichen Gehalt bleibt nach allen Abzügen und Fixkosten nicht mehr ganz so viel über. Ab Juli 2023 kommt von dem Bruttogehalt für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch weniger auf dem Konto an. Grund dafür sind erhöhte Abgaben für die Pflegeversicherung für Menschen ohne Kinder.

Sozialversicherung: Wie es aktuell noch gehandhabt wird

Ab Juli 2023 wird auf der Gehaltsabrechnung weniger Netto-Gehalt draufstehen. Grund ist eine Erhöhung der Pflegeversicherung. (Symbolbild)

Derzeit wird die Sozialversicherung gerecht zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer aufgeteilt. Jede Partei zahlt 1,525 Prozent, damit kommt man auf den Beitragssatz von 3,05 Prozent. Zumindest, wenn der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin Kinder hat. Ist dies nicht der Fall, werden 3,4 Prozent für die Pflegeversicherung veranschlagt. Der Arbeitgeberanteil bleibt gleich bei 1,525 Prozent. Den größeren Anteil trägt damit die Person ohne Kinder.

Pflegeversicherung ab Juli 2023: Arbeitnehmer ohne Kinder zahlen drauf

Kinder ja oder Kinder nein – diese Entscheidung gab Aufschluss darüber, wie hoch der Satz der Pflegeversicherung ist. Das ist so nicht rechtens, urteilte das Bundesverfassungsgericht. Jetzt wird die Entscheidung weiter aufgedröselt. Die neuen Regelungen im Überblick:

Arbeitnehmer mit einem KindArbeitnehmer ohne Kind (ab dem 23. Lebensjahr)Arbeitgeberanteil
Pflegeversicherung in Prozent3,4 Prozent4,0 Prozent1,7 Prozent

Konkret bedeutet dies, dass sich der Arbeitgeberanteil an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Kind orientiert. In diesem Fall bleibt das Modell, dass die Kosten der Pflegeversicherung gerecht aufgeteilt werden, gleich. Allerdings zahlen Menschen mit einem Kind auch drauf – rund 0,175 Prozent mehr. Pro weiterem Kind sinkt der Betrag um 0,25 Prozent. Schluss ist bei fünf Kindern, informiert chip.de. Mit fünf Kindern würden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei einem Satz von 2,4 Prozent bei der Pflegeversicherung liegen. Die Ersparnis für kinderreiche Familien gilt allerdings nur, bis die Kinder das 25. Lebensjahr erreichen. Dann geht es schrittweise – pro Kind wieder um 0,25 Prozent zurück.

Neun Fehler, die Sie bei der Steuererklärung viel Geld kosten

Mutter und erwachsene Tochter
Unterhalt für volljährige Kinder: Zahlungen für unterhaltsberechtigte Personen (z.B. Kinder, Eltern, anderes Elternteil des gemeinsamen Kindes) lassen sich in der Regel absetzen. Dazu gehört etwa auch der Unterhalt für erwachsene Kinder, die studieren, aber noch daheim wohnen. Für 2022 können für Sprösslinge über 25 einen Betrag von maximal 10.347 Euro absetzen (zzgl. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge). Die Kinder müssen nicht angeben, ob die Eltern den Unterhalt geltend machen. (Symbolbild) © YAY Images/Imago
Schreibtisch in modernem Arbeitszimmer
Arbeitszimmer nicht absetzen: Wurde 2022 ein Raum (kein Durchgangszimmer) fast ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt, können etwa Miete und Nebenkosten anteilig abgesetzt werden. Wichtig hier: Der Raum muss den Mittelpunkt der Arbeit darstellen und das muss belegbar sein. Ist das nicht der Fall, können Kosten nur bis zu 1.250 Euro abgesetzt werden. Wenn das Arbeitszimmer nicht den gesetzlichen Ansprüchen entspricht, kann man die Homeoffice-Pauschale in Anspruch nehmen (max. 600 Euro). (Symbolbild) © Addictive Stock/Imago
Frau in Videocall zu Hause
Internet und Telefon im Homeoffice: Oft vergessen: Wenn die privaten Leitungen von Internet und Telefon beruflich mitgenutzt werden, können davon 20 Prozent der Kosten als Werbungskosten abgesetzt werden. Wichtig: höchstens 20 Euro im Monat. Die Kosten werden ersetzt zu denen von Arbeitszimmer oder Homeoffice (2022: 120 Tage à fünf Euro). (Symbolbild) © Rainer Berg/Imago
Klempner repariert Abfluss
Handwerker-Anfahrt: Auch bei Handwerkern lässt sich ein bisschen Geld wiederholen. 20 Prozent Steuerrabatt gibt es auf die ausgewiesenen Lohnkosten (s. Rechnung). Dazu gehören etwa die Entsorgung von Grün­gut, Anfahrts- oder Verbrauchs­mittel­pauschalen. Tipp: Immer Rechnungen aufschlüsseln lassen, Belege aufheben und nicht bar zahlen. (Symbolbild)  © Monkey Business 2/Imago
Weibliche Autofahrerin, Nahaufnahme
Fahrt zur Praxis: Nur wenige Menschen wissen, dass man auch die Fahrten zu Ärzten, Therapie oder Reha-Maßnahmen absetzen kann (30 Cent/gefahrener Kilometer). Alle Kosten rund um die Gesundheit gelten als außergewöhnliche Belastungen. Als Nachweis reicht eine einfache Aufstellung der Fahrten aus. (Symbolbild) © Matej Kastelic/Imago
Gesundheitskarte mit Geldscheinen.
Kinder-Krankenkassenbeiträge: Befindet sich das Kind in einer Ausbildung, ist es meist günstiger, wenn die Eltern seine Sozial­versicherungs­beiträge in der eigenen Steuererklärung angeben. Auch, wenn das Kind selbst Versicherungsnehmer ist. Hier liegt großes Sparpotenzial und für den Nachwuchs gibt es keinen Nachteil. Sie sind erst ab einem Bruttoeinkommen von 13.150 Euro steuerpflichtig. (Symbolbild) © Zerbor/Imago
Geschäftsmann isst Nudeln mit Kollegen, Nahaufanahme
Verpflegungspauschale nicht angeben: Sind Arbeitnehmer viel unterwegs und eben nicht im Homeoffice, kann die Verpflegungspauschale geltend gemacht werden. Bei Abwesenheiten von acht Stunden und mehr sind das 14 Euro pro Tag, bei 24 Stunden 28 Euro und die An- und Abreisetage bringen je 14 Euro. Dazu zählt es übrigens auch, wenn man Wohnung oder Büro für das Mittagessen verlässt (Pause muss allerdings nachgewiesen werden, z.B. mit Arbeitgeberbescheinigung oder Tabellen zur Zeiterfassung). (Symbolbild) © Josep Suria/Imago
Mercedes Autohaus bietet Geschäftswagen an.
Zu viel für Firmenwagen gezahlt: Arbeitnehmer versteuern ihren Dienstwagen zusätzlich zum Monatsgehalt (Privatfahrten um ein Prozent, Dienstfahrten um 0,03 Prozent je Entfernungskilometer). Aber: Wer 2022 den Großteil der Zeit im Homeoffice war, kann seinen Bruttolohn um die zu viel versteuerten Fahrten mindern. (Symbolbild) © Arnulf Hettrich/Imago
Zwei Stempel je mit den Worten Steuer und Erklärung.
Verspätete Abgabe: Wer den Stichtag für die Steuererklärung verpasst (für 2022 ist das der 02. Oktober 2023), zahlt einen Verspätungszuschlag von mindestens 25 Euro pro angebrochenem Monat. Wer seine Steuererklärung also pünktlich dem Finanzamt zukommen lasst, zahlt nichts drauf. (Symbolbild) © Felix Schlikis/Imago

Gehören Sie mit Ihrem Gehalt zur Mitte – grundlegend dafür ist das Netto-Gehalt.

Ausnahme in Sachsen: Arbeitgeber zahlt nur 1,20 Prozent der Pflegeversicherung

Die neuen Regelungen gelten für fünfzehn Bundesländer – in Sachsen gibt es eine Sonderregelung, informiert lohn-info.de. Dort übernimmt der Arbeitgeber jeweils 1,20 Prozent der Pflegeversicherung – der sonstige Bundesschnitt liegt bei 1,7 Prozent. Somit zahlen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen etwas mehr als die restlichen Menschen, egal ob diese Kinder haben oder nicht.

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Mit sechs Tipps können Sie mehr von Ihrem Gehalt übrigbehalten – eine Möglichkeit ist zum Beispiel der Kirchenaustritt.

Menschen ohne Kinder übernehmen 2,3 Prozent der Pflegeversicherung

Wer keine Kinder hat, wird von den insgesamt 4,0 Prozent der Pflegeversicherung dann größeren Anteil von 2,3 Prozent übernehmen. Die restlichen 1,7 Prozent übernimmt der Arbeitgeber. Bei einem Einkommen von 3.000 Euro Brutto würden kinderlose Menschen dann 81 Euro im Monat für die Pflegeversicherung zahlen, informiert chip.de. Das seien rund 25 Euro mehr als bisher.

Rubriklistenbild: © Andrey Popov/Imago

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