Finanzen im Ruhestand
Rente über 3.000 Euro: Wie kann das gelingen?
Viele Menschen müssen im Ruhestand jeden Cent zweimal umdrehen. Einige wenige Deutsche erhalten dagegen über 3.000 Euro Rente im Monat. Wie geht das?
Wer jahrzehntelang gearbeitet hat, sollte eigentlich für den Ruhestand ausgesorgt haben. Dennoch ist die Altersarmut in Deutschland im Laufe der vergangenen Jahre immer prekärer geworden. Insbesondere Geringverdiener und Menschen, die in ihrer Karriere längere Pausen eingelegt haben, sind häufig von Altersarmut betroffen. Arbeitnehmervertretungen und auch zahlreiche Politiker bemängeln regelmäßig öffentlich, dass das deutsche Rentensystem dringend überarbeitet werden sollte, damit Rentner hierzulande nicht weiter von Existenzängsten bedroht sind.
Rentner haben in Deutschland durchschnittlich 1.048 Euro bekommen, informiert die Deutsche Rentenversicherung im Rentenversicherungsbericht 2023. Wenige erhalten unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 3.000 Euro monatlich vom deutschen Staat. Jedoch wird unter Umständen von dem Rentenbetrag, der in der Renteninformation steht, noch was abgezogen – Versteuerung und Kranken- und Pflegeversicherung beispielsweise. Pauschal zu sagen, wie viel ist schwierig, da es von Person zu Person unterschiedlich ist. Der Rentenversicherungsbericht informiert, dass es rund 50 Personen gebe, die 3.000 Euro oder mehr monatlich überwiesen bekommen (Stand 2023).
Wie wird entschieden, wie viel Rente man im Alter vom Staat erhält?
In Deutschland bekommen Arbeitnehmer in regelmäßigen Abständen Post von der Rentenversicherung. Den Schreiben können die Empfänger unter anderem entnehmen, wie hoch ihre Rente ausfallen würde, wenn sie demnächst in den Ruhestand gingen. Für die Berechnung der monatlichen Auszahlung sind vor allen Dingen zwei Faktoren wichtig:
- Die Beitragsjahre
- Die Höhe des bisherigen Verdienstes
Wie groß die Rente letztendlich ausfällt, hängt dementsprechend davon ab, wie lange man in die Rentenkasse eingezahlt und wie viel man im Laufe seiner Karriere verdient hat. Grundsätzlich lässt sich feststellen: Je höher das Gehalt und je länger der Zeitraum, in dem aktiv gearbeitet wurde, desto mehr Geld hat man später im Ruhestand. Im Detail ist die genaue Berechnung der letztendlichen Rentenhöhe selbstverständlich etwas komplizierter. Denn auch das Durchschnittsgehalt in Deutschland zum Zeitpunkt des Renteneintritts sowie die Art der Rente spielen eine Rolle. Entscheidet man sich beispielsweise aufgrund einer teilweisen Erwerbsminderung für den Ruhestand, fällt die Rente im Normalfall niedriger aus.
Grundsätzlich könne man sich an folgender Formel zur Berechnung orientieren, informiert das Portal Mainpost.de:
Entgeltpunkte x Zugangsfaktor (Regelaltersrente 1,0) x aktueller Rentenwert x Rentenfaktor = Rente pro Monat (brutto)
Wer 3.000 Euro Rente erhalten will, muss viel verdienen und lange arbeiten
Wer eine hohe Rente erhalten will, muss überdurchschnittlich gut verdienen, rund 45 Jahre in die Rentenkasse einzahlen und insgesamt rund 90 Rentenpunkte sammeln. Das Portal Mainpost berichtet, dass ein Arbeitnehmer bei einem Rentenwert von 37,60 Euro (bis Ende Juni 2024, dann 39,32 Euro), rund 6.363,15 Euro pro Monat dafür verdienen muss. Die rund 50 Rentner, die mehr als 3.000 Euro erhalten, haben laut Bericht, alle über 50 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt und somit länger gearbeitet, als sie mussten.
Generell sieht das für Frauen im Schnitt schlechter aus, da sie unter Umständen weniger Arbeitsentgelt erhalten, öfter in geringer bezahlten Bereichen arbeiten oder für die Kindererziehung die Arbeit pausierten. Sehen kann man dies beispielsweise am sogenannten Gender Pay Gap – der wirkt sich auch auf die Rente im Alter aus. Die Deutsche Rentenversicherung informiert, dass Rentnerinnen aus der Einzelrente zum 1. Juli 2023 rund 902 Euro erhalten haben.
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