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Antworten auf die wichtigsten Fragen

Bausparen 2024: Wann es sich wirklich lohnt

Ein Antrag auf einen Bausparvertrag, Kleingeld, ein Stift und Grundrisse liegen auf einem Tisch
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Auf die Frage, ob sich ein Bausparvertrag lohnt, gibt es keine eindeutige, für jeden gültige Antwort.

Der Bausparvertrag gilt heute oft als langweilig, unattraktiv und intransparent. In Zeiten hoher Immobilien-Darlehenszinsen, steigender Baukosten und einer strengen Sanierungspflicht stellt sich die Frage: Lohnt sich der Abschluss eines Bausparvertrags noch? Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen zusammengestellt.

Viele Millionen Menschen in Deutschland haben einen Bausparvertrag. Etwas weniger als 24 Millionen Verträge waren es im Jahr 2021. Aber lohnt sich ein Bausparvertrag? Hierauf gibt es keine eindeutige, für jeden gültige Antwort. Es gibt Situationen, in denen ein Bausparvertrag eine sinnvolle Lösung ist – und andere, bei denen andere Verträge besser abschneiden.

Zu Beginn wird die Bausparsumme festgelegt, wie viel Geld Ihr also am Ende des Vertrags ansparen möchtet. Dann zahlt Ihr eine Abschlussgebühr, die je nach Tarif zwischen einem und 1,6 Prozent der Bausparsumme beträgt.

Während der Ansparphase zahlt Ihr regelmäßig einen bestimmten Prozentsatz der Bausparsumme gemäß einem Sparplan ein. Bei einem Standardtarif beträgt dieser Anteil in der Regel 50 Prozent der Bausparsumme.

Nach etwa sieben bis zehn Jahren erreicht der Bausparvertrag die Zuteilungsreife. Beachtet jedoch, dass die Bausparkasse den genauen Zuteilungstermin nicht garantieren kann. Er hängt von verschiedenen vorab festgelegten Kriterien ab, wie der Bewertungszahl und dem Sparverhalten anderer Bausparer.

Nach der Zuteilung könnt Ihr entweder über Euer verzinstes Vertragsguthaben verfügen oder das festverzinsliche Bauspardarlehen in Anspruch nehmen. Dieses Darlehen entspricht der Differenz zwischen der Bausparsumme und Eurem Vertragsguthaben.

Der Bausparvertrag bietet Zinssicherheit, da die Darlehenszinsen bereits beim Vertragsabschluss festgelegt werden. Dennoch solltet Ihr die Kosten und Zuteilungsbedingungen genau prüfen, bevor Ihr einen Bausparvertrag abschließt, insbesondere in Zeiten von Zinsänderungen.

Für wen lohnt sich ein Bausparvertrag?

Ein Bausparvertrag ist nicht für jeden geeignet und kann nicht pauschal empfohlen werden. Die Entscheidung dafür oder dagegen sollte immer individuell getroffen werden, basierend auf der persönlichen finanziellen Situation und den eigenen Zielen sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Tarifbedingungen.

Ein Bausparvertrag ist eine gute Wahl, wenn Ihr plant, das Bauspardarlehen zu nutzen. Dies kann in Zeiten steigender Hypothekenzinsen eine finanzielle Strategie sein, um den Bau oder den Kauf eines Eigenheims in einigen Jahren zu finanzieren oder um Mittel für geplante Renovierungsarbeiten oder die Ablösung einer Restschuld eines Annuitätendarlehens bereitzustellen. Es ist jedoch äußerst wichtig, den Bausparvertrag sorgfältig zu kalkulieren, um sicherzustellen, dass das Bauspardarlehen tatsächlich zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. 

Die monatlichen Zahlungen sind in der Regel höher (ungefähr das Zweifache bis Achtfache) im Vergleich zu herkömmlichen Hypothekenzahlungen. Diese sollten Eure finanziellen Möglichkeiten nicht überstrapazieren. Es ist wichtig sicherzustellen, dass Ihr bei der Beratung realistische Annahmen verwendet, angemessene Sparbeträge festlegt und alle Berechnungen schriftlich erhaltet, um spätere Unklarheiten zu vermeiden. Andernfalls kann dies zu teuren Zwischenfinanzierungen führen.

Für die Beantragung des Bauspardarlehens ist in der Regel ein regulärer Darlehensantrag erforderlich, wobei Arbeitslosigkeit oder Selbständigkeit oft Ausschlusskriterien im Baufinanzierungsprozess sind.

Sind Bauspardarlehenszinsen günstiger als Bankzinsen?

Während der Niedrigzinsphase, die bis 2022 anhielt, waren Bauspardarlehenszinsen oft nicht günstiger als die Zinsen, die von Banken für Kredite angeboten wurden. Wenn die Zinssätze für herkömmliche Bankdarlehen steigen, werden Bauspardarlehen jedoch attraktiver, da die Zinssätze für das Bauspardarlehen bereits bei Abschluss des Bausparvertrags festgelegt wurden.

Eine Faustregel lautet: Ältere Bausparverträge mit höheren Guthabenzinsen eignen sich eher als Spar-Instrumente und weniger als Darlehens-Quellen. Ein Wechsel des Tarifs ist oft nicht ratsam, da dies zu Verlusten bei Bonus- und Guthabenzinsen führen kann.

Übrigens: Als klassische Geldanlage eignet sich der Bausparvertrag nicht. Die hohen Abschlussgebühren können die relativ geringen Sparzinsen aufzehren. Das Vertragsguthaben ist normalerweise zweckgebunden, insbesondere wenn man die Wohnungsbauprämie vom Staat erhalten hat. Erst nach dem 25. Lebensjahr entfällt diese Zweckgebundenheit.

Welche Nachteile hat der Bausparvertrag?

Die größten Nachteile sind die hohen Kosten, die starren Vertragskonstruktionen in den Tarifbedingungen sowie intransparente Zuteilungsbedingungen. Selbst bei Bauspartarifen mit niedrigen Darlehenszinsen geht dieser Zinsvorteil fast verloren, da für die Niedrigzins-Darlehen sehr hohe verbindliche Tilgungsraten vorgesehen sind. 

Statt langsamer Tilgung, niedriger monatlicher Gesamtrate und Entlastung vom Baufinanzier, verursacht dieser Finanzierungsbaustein selbst bei kleineren Darlehenssummen eine relativ hohe Belastung. Hohe Bauspardarlehen würden fast jedes Baufinanzierungs-Budget sprengen.

Gibt es Förderungen für den Bausparvertrag?

Der Staat unterstützt die Bausparer mit zehn Prozent Wohnungsbauprämie der jährlich eingezahlten Summe, maximal jedoch 70 Euro für Alleinstehende und 140 Euro für Verheiratete.

Voraussetzungen für die Förderung sind:

  • Maximal zu fördernde Sparleistung von 700 Euro pro Jahr im Bausparvertrag.
  • Die Sparleistung kommt aus Eigenmitteln, vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers sind nicht förderfähig.
  • Das zu versteuernde Einkommen darf bei Singles 35.000 Euro im Jahr nicht übersteigen, bei verheirateten Paaren gilt die Grenze bis 70.000 Euro.
  • Das Bausparguthaben ist wohnwirtschaftlich zu verwenden, zum Beispiel für Bau, Kauf oder Modernisierungen einer Immobilie (Ausnahme bis zum 25. Lebensjahr).

Quelle: VerbraucherService Bayern

Die Einzahlung von vermögenswirksamen Leistungen (VWL) vom Arbeitgeber in einen Bausparvertrag bringt den Anspruch auf die Arbeitnehmer-Sparzulage von zehn Prozent der jährlichen Sparleistung bis maximal 430 Euro.

Voraussetzungen für die staatliche Förderung:

  • Die Sperrfrist von sieben Jahren muss eingehalten werden. In dieser Zeit können Verbraucher nicht über das Guthaben verfügen.
  • Einkommensgrenzen des zu versteuernden Einkommens von maximal 17.900 Euro für Singles und 35.800 Euro für Ehepaare.

Fazit: Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Wenn Ihr die Voraussetzungen für die Wohnungsbauprämie oder Arbeitnehmersparzulagen erfüllt, könnte ein Bausparvertrag für Euch als Geldanlage interessant sein. Ohne diese Förderung solltet Ihr Euch nach anderen Anlagemöglichkeiten umschauen.

Möchtet Ihr regelmäßig Geld zur Seite legen, um in sechs bis acht Jahren Modernisierungen oder Sanierungen mit einem Kapitalbedarf von bis zu 50.000 Euro finanzieren zu können, könnte ein Bausparvertrag eine Alternative sein.

Wenn Ihr bereits einen Bausparvertrag habt, prüft genau die Guthabenverzinsung. Häufig sind Altverträge sehr viel rentabler als neue Bausparverträge.

as/VerbraucherService Bayern

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