Was, wenn beim Faschingsumzug etwas passiert?
Tüßling: Stephanie von Pfuel haftet für die Besucher
Tüßling - Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Marktgemeinderat Tüßling ein Verbot von Glas während des Faschingsumzugs auf dem Marktplatz erlassen. Dahinter steckt das Thema der Haftung für eine derartige Großveranstaltung.
Der Faschingsumzug in Tüßling hat eine lange Tradition. Das ist wohl der Hauptgrund, warum neben dem Verein auch der Markt dahinter steht und - anders als etwa in Töging - die Haftung für das Publikum dieser Großveranstaltung übernimmt. In Töging gibt es nämlich genau deswegen keinen Faschingsumzug: Verein und Stadt – keiner wollte dafür haften.
Klare Ansage
Weil das mit dem Fasching in den vergangenen Jahren offenbar etwas entglitten ist und weil im Extremfall mit der Haftung auch strafrechtliche Relevanz einhergeht, hat der Marktgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung noch einmal das Verbot von Glas auf dem Marktplatz beim Faschingsumzug erlassen. Eigentlich würde es ja bereits gelten, so Bürgermeisterin Stephanie von Pfuel gegenüber innsalzach24.de am Dienstagvormittag. „Es soll auch im Marktgemeinderat noch einmal verankert sein“.
Klare Regeln
Sie sei jedes Mal wieder froh, wenn nix passiert, so von Pfuel. Verständlich, denn sie haftet im Extremfall persönlich. Da müssten aber schon viele ungünstige Umstände zusammenkommen, so Fabian Kastenbauer von der Verwaltung. Er ist Ansprechpartner für die am Zug teilnehmenden Fußgruppen und Faschingswägen. „Für die Zugteilnehmer übernimmt der Markt keine Haftung“, sagt er. Das regelt ein entsprechendes Hinweisblatt, das die einzelnen Gruppen unterschreiben und eine Kaution für die Teilnahme hinterlegen müssen.
Auch sonst sei der Fasching in Tüßling mehrfach abgesichert. Ein Sicherheitsdienst achtet unter anderem darauf, Alkoholexzesse zu unterbinden. Nicht angemeldete Wägen und Fußgruppen können nicht am Zug teilnehmen. Freilich: Fasching und strenge Reglementierung passen nicht zusammen aber in Tüßling scheint es zu funktionieren. „Eltern kommen wieder gerne mit ihren Kindern“, sagt Kastenbauer.
