Stadtgarde enthüllt ihr Motto
Traumhafte Ballnacht: Wasserburg tanzt sich beim Badriazzo in Faschingsstimmung
Volle Tanzfläche, hervorragendes Essen, fantasievolle Choreo der Stadtgarde: Mit dem Badriazzo wurde auch in Wasserburg die närrische Jahreszeit eingeläutet. Auch das Motto der Garde wurde endlich enthüllt.
Wasserburg – Die Wasserburger sind ganz wild aufs Tanzen – das haben sie beim Badriazzo bewiesen. Das Programm des Ballabends in der Badriahalle wurde extra für die tanzbegeisterten Gäste umgestellt, sodass eine Stunde länger blieb, um das Tanzbein zu schwingen. Das nutzten die Wasserburger ausgiebig: Sobald die Band „Tanzbar“ loslegte, füllten sich sämtliche freie Flächen des Ballsaales mit umherwirbelnden Paaren.
Badriazzo in Wasserburg: Die schönsten Bilder des Faschingsballs




Den krönenden Höhepunkt des Abends bildete der Auftritt der Wasserburger Stadtgarde, die traditionell ihr aktuelles Faschingsmotto enthüllte. Die Tänzerinnen und Tänzer entführen die Zuschauer in dieser Saison in „Traumwelten“. Traditionell machten sie es aber spannend am Badriazzo – denn sie erscheinen stets erst um Mitternacht auf der Bühne.
Der Ballkleid-Trend in diesem Jahr: Glitzer
Los ging es in diesem Jahr schon um 19 Uhr, also eine Stunde früher. Zum Einstieg zeigten die Profis vom Tanzverein TC Inn-Casino mitreißend ihr Können. Die Gäste, die aus der bitteren Kälte einer frostigen Nacht in die geschmückte Badriahalle kamen, wurden mit einem Begrüßungsgetränk empfangen. Unter den dicken Jacken und Mänteln kamen die schicken Outfits zum Vorschein. Die Männer zeigten sich elegant im schwarzen Anzug. Bei den Damen war vom wallenden Abendkleid mit viel Tüll über das kleine Schwarze alles dabei. Ein Trend lautete: Glitzer! Viele der Kleider funkelten am Ausschnitt, am Rücken oder gleich komplett. Im sehr gedimmten Licht des Festsaales kamen die Glitzerapplikationen und Pailletten besonders gut zur Geltung. Doch auch etwas legerere Kleider oder Hosenanzüge wurden von einigen Damen elegant getragen. Auch die strenge Hochsteckfrisur war kein Muss, sondern einige Ballbesucherinnen trugen das lange Haar wallend offen.
„Tanzbar“ sorgte für Stimmung
Entsprechend der Kleidungswahl der Gäste war auch die Stimmung des Balles feierlich elegant, aber sehr entspannt. Selbst Caterer Klaus Schlaipfer aus Prien, der mit dem Drei-Gänge-Menü auf der Speisekarte hohe Erwartungen weckte, zeigte keinerlei Anspannung. „Wir sind mit 27 Leuten im Dienst und alles läuft wie geplant“, erzählte er. Da man eine Stunde früher dran sei, habe man auch für alles „mehr Luft“.
Den kulinarischen Start machte ein würziger Couscous-Salat mit Hähnchenbrust. Mit dieser Stärkung konnte der Abend offiziell beginnen. Die Begrüßung übernahm Harry Petermann, der als gut gelaunter Moderator durch den Abend führte. Er hieß die Besucher sowie zahlreiche Ehrengäste willkommen. Auch Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl richtete einige Worte an den Saal. „Ich darf Sie bitten, es mir und meiner Frau gleichzutun und mit uns das Tanzbein zu schwingen!“
Das ließen sich die Besucher nicht zweimal sagen und füllten beim Einsetzen der Musik sofort wieder die Tanzfläche. Kein Wunder, ließen es die Stücke der Band „Tanzbar“ kaum zu, ruhig sitzenzubleiben. Songs wie „I will survive“, „let´s twist again“ oder „Waterloo“ standen auf dem Programm, ebenso wie der ein oder andere Walzer. „Auf zum Schwofen“, feuerte Sänger Sigi Sterr die Gäste an. Für ihn sei der Badriazzo bereits eine „schöne jährliche Institution“, betonte er. Er freue sich über die vielen begeisterten Tänzer, die er „die Tanzpferdchen“ nennt und denen der Spaß anzusehen sei. „Das macht es auch für uns schee“, sagte er. In der Band wird er begleitet von den beiden Wasserburgern Jochen Enthammer am Schlagzeug und Sängerin Vera Klima. „Dieses Jahr ist die Stimmung besonders gelassen“, beschrieb diese ihren Eindruck.
Zur nächsten Band-Pause folgte der Hauptgang: Ein Rinderfilet mit Rotweinjus, Kartoffelgratin und Speckbohnen oder ein Garnelenspieß mit Erbsenristotto oder ein Knödel-Tris mit Parmesan standen zur Auswahl. Den kulinarischen Abschluss machte eine süß-fruchtige Limetten-Creme mit knusprigen Streuseln.
„Das Essen war hervorragend“ lobte Bürgermeister Kölbl anschließend. Die Gestaltung des Abends fand er „sehr schön“, wenn auch das Licht etwas schummrig sei. „Zum Essen ist das ein bisschen schwierig, zum Tanzen dafür umso besser“, meinte er schmunzelnd.
Rund 330 Gäste
Ein dickes Lob für die Organisation des Ballabends ging an Andrea Aschauer. Sie kümmert sich bereits seit sieben Jahren von Seiten der Stadt um die Organisation des Badriazzo. Moderator Petermann sprach ihr „Anerkennung und Respekt“ aus. „Bei dir ist der Badriazzo in bewährten Händen“, betonte er. Zwar seien ein paar wenige Plätze leer geblieben, doch habe man etwa die gleiche Gästezahl wie im Jahr zuvor. Rund 330 Besucher waren gekommen. „Der Badriazzo soll unbedingt erhalten bleiben, wenn man bedenkt, wieviele Bälle es im Landkreis bereits nicht mehr gibt“, so der Moderator.
Für ein mitreißendes Finale des Abends sorgte schließlich die Wasserburger Stadtgarde. Und nein, das Bett, das plötzlich auf dem Parkett stand, durfte nicht von tanz-erschöpften Gästen in Beschlag genommen werden. Es gehörte zu Geschichte, die in der Tanz-Show erzählt wurde: Eine Reise in die Welt der Träume, in der „surreale Wesen, speiende Drachen und verzaubernde Hexen leben“, wie Hofmarschallin Jenny erzählte. Während Tänzerin Claudi also im Bettchen in tiefen Schlaf fiel, tauchten verwunschene Gestalten in glitzernden, funkelnden und wallenden Kostümen auf. Zu treibenden Beats und sphärischen Klängen wirbelten sie über das Parkett und legten akrobatische Hebefiguren hin.
Rathaus-Schlüssel an Narren übergeben
„Wir haben versucht, ein möglichst abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen“, berichtete Trainerin Maxi hinterher. Die Idee des Mottos sei entstanden, weil man die Themen „Fabelwesen“ und „Traum“ zusammenbringen wollte, wie Trainerin Caro erzählte. Denn hierfür konnte man sich gut vorstellen, tolle Kostüme zu kreieren, ergänzte Trainerin Alex.
Nach dem Tanzauftritt erfolgte die traditionelle Schlüsselübergabe. Bürgermeister Kölbl überreichte der Faschingsgarde symbolisch den Rathausschlüssel, sodass die Narren nun in der fünften Jahreszeit regieren können. Erst am Faschingsdienstag bekommt er laut Brauch die Macht über die Amtsgeschäfte wieder zurück. „Es sind ja bald Haushaltsberatungen, vielleicht könnt ihr inzwischen noch etwas Geld auftreiben“, meinte er augenzwinkernd. Faschingsorden als Dank für die Unterstützung der Garde bekamen Bürgermeister Kölbl sowie sein Stellvertretern Werner Gartner, Moderator Petermann, Caterer Schlaipfer sowie Organisatorin Aschauer.
Der Abend fand seinen Ausklang in weiteren Tanzrunden oder gesellig an der Bar. Schließlich hieß es aber auch für die letzten Gäste, wieder den Heimweg durch die bitterkalte Nacht anzutreten und nach einer rauschenden Ballnacht in die eigenen Traumwelten abzutauchen.



