Die Bürger sollen mitreden
Waldkraiburgs Verkehr in richtige Bahnen lenken
Das Thema Mobilität und Verkehr nimmt die Stadt Waldkraiburg mit einem Verkehrsentwicklungsplan in den Fokus. Denn ein neuer Radweg könnte an anderer Stelle dringender gebraucht werden oder er läuft am Ende einfach ins Leere. Was nützen Parkplätze, wenn sie an dieser Stelle nicht benötigt werden? Daher holt die Stadt alle Beteiligten an einen Tisch.
Waldkraiburg – Breite Straßen, zusätzliche Parkplätze – was für Autofahrer gut ist, muss es nicht unbedingt auch für Fußgänger und Radfahrer sein. Wer den Verkehr in einer Stadt planen will, muss alle Teilnehmer und deren Bedürfnisse im Blick haben. Deshalb holt die Stadt Waldkraiburg alle Verkehrsteilnehmer an einen Tisch, um ihre Vorstellung künftiger Verkehrsplanung zu hören. Bürger können sich aktiv beteiligen.
Wie bewegen sich die Waldkraiburger? Welche Verkehrsmittel nutzen sie? Wo müssen Schwerpunkte gesetzt, wo müssen Bedürfnisse gestillt werden? Das Thema Verkehr bewegt. Zuletzt bei der Bürgerversammlung kamen Fragen zu neuen Radwegen, Tempo 30 oder zugeparkte Straßen.
Ein Blick aufs Ganze
Das Thema Mobilität und Verkehr nimmt die Stadt mit einem Verkehrsentwicklungsplan in den Fokus. Denn ein neuer Radweg könnte an anderer Stelle dringender gebraucht werden oder er läuft am Ende einfach ins Leere. Was nützen Parkplätze, wenn sie an dieser Stelle nicht benötigt werden?
Es braucht also einen Blick aufs Ganze.
Den will die Stadt mit einem Verkehrsentwicklungsplan bekommen und mögliche Lösungen aufzeigen. Damit Perspektiven schaffen für die Zukunft, möglicherweise auch Bereiche definieren, wo der Verkehr künftig nichts mehr zu suchen hat.
Mit etwa zwei Jahren rechnet die Stadt mit der Umsetzung. Dazu braucht es eine gründliche Recherche und eine Bürgerbeteiligung. Bauamtsleiter Carsten Schwunck hatte es bei der Vorstellung im Stadtentwicklungsausschuss gesagt: „Es braucht die Akzeptanz, sonst erleidet das Ganze Schiffbruch.“
Verkehrsflüsse mittels Kameras erfasst
Ein erster Schritt ist getan: Ende September wurden an 30 Knotenpunkte im Stadtgebiet und den Ortsteilen mittels Kameras die Verkehrsflüsse erfasst. Die Daten daraus fließen in eine Bestandsanalyse ein: Woher kommen die Fahrzeuge? Wo fahren sie hin? Wo ist das Ziel? Ergänzt werden die Daten durch Verkehrszählungen, die bereits in der Vergangenheit durchgeführt worden sind.
Nun der nächste Schritt: Die Bürger können sich in die Verkehrsentwicklungsplanung einbringen. Mit ihren Vorstellungen, wo es beim Verkehr hakt, wo ein Mehr an Sicherheit benötigt wird oder wie zufrieden sie mit dem öffentlichen Nahverkehr sind. Denn die Verkehrsentwicklung will alle Aspekte beleuchten und miteinfließen lassen.
Ein Verkehrsentwicklungsplan enthält Ziele, Leitvorgaben und Maßnahmen für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und dient als Orientierungshilfe für Verwaltung, Politik, Planungsbüros sowie Bürgerinnen und Bürger, erklärt die Stadt in einer Mitteilung. Häufigste Zielvorstellung ist meist die Verminderung, Verlagerung und Steuerung des Verkehrsaufkommens einer Stadt und ihrer angrenzenden Regionen. Durch eine möglichst nachhaltige Mobilitätsgestaltung soll die Lebensqualität verbessert und der Umweltschutz erhöht werden.
Vorschläge und Defizite benennen
Alle Aspekte sollen berücksichtigt werden – die des fließenden und die des ruhenden Verkehrs, aber auch der ÖPNV sowie Fußgänger und Radfahrer. Bei dem Workshop können die Bürger selbst Mängel, Defizite benennen und Vorschläge einbringen, die abgewogen werden und somit auch in die weiteren Planungen einfließen können. Die Möglichkeit zur Diskussion und zum Informationsaustausch mit der Verwaltung und dem Verkehrsplanerteam sind gegeben.
Wie läuft die Veranstaltung ab? Nach einer Vorstellung des Projekts können Interessierte Anmerkungen und Anregungen zu verschiedenen Teilbereichen des Verkehrsgeschehens machen. Somit Verkehrsprobleme benennen, die es ihrer Meinung nach zu lösen gilt.
Wer sich an der Verkehrsentwicklungsplanung einbringen will, hat dazu Gelegenheit am Montag, 7. November, im großen Saal im Haus der Kultur. Beginn ist um 19 Uhr.