Ab 24. Mai ist das Freibad geöffnet
Endspurt im Waldkraiburger Waldbad: Das bleibt bis zur großen Eröffnung noch zu tun
Noch wird gebohrt, geschraubt und gesäubert – aber die Eröffnung des Waldbads rückt immer näher. Nach Monaten der Planung und des Arbeitens ist es am 24. Mai so weit. Dann gibt es Sandstrand, Palmen und Schwimmspaß. Ein Blick hinter die Kulissen kurz vor der Eröffnung.
Waldkraiburg – Ein neugieriger Blick über den Zaun – ein Spaziergänger beobachtet, was sich im Waldbad tut. Seit Wochen und Monaten sind hier Ehrenamtliche am Werk: Sie räumen Laub und Dreck weg, reinigen die Becken, zupfen Unkraut. Nicht nur das, die Technik wird erneuert, das Springbecken im Waldbad soll in ein Nichtschwimmer-Becken umfunktioniert werden. Am 24. Mai ist es so weit: Die große Eröffnung steht an – ein Blick vorab hinter die Kulissen.
„Es ist unglaublich, was hier geleistet wird“, sagen Gabi und Kai Röpke, die sich beide von Beginn an im Steuerkreis des Fördervereins Waldbad engagieren. Jugendliche packen im Waldbad genauso mit an wie 70-jährige Senioren. Die Fliesen im Planschbecken reinigt eine Freiwillige mit dem Hochdruckreiniger, Fliese für Fliese, während nebenan mehrere Helfer am neuen Sandstrand eine Sichtschutzwand am Auslauf der großen Rutsche montieren.
Südsee-Feeling im ehemaligen Nichtschwimmer-Becken
Endspurt – aber bis zur Eröffnung gibt es noch einiges zu tun. „Bis dahin bleibt es sportlich, jetzt kommen die kleinen Details“, sagt Kai Röpke. Am selben Nachmittag soll das hölzerne Liegepodest fertig montiert werden, es müssen noch Sitzmöbel zusammengebaut und ein Sonnensegel aufgehängt werden, der restliche Sand soll nur ein paar Tage später ins ehemalige Nichtschwimmer-Becken gefüllt werden.
Dass das Nichtschwimmer-Becken heute ein Sandstrand ist, ist aus einer kreativen Idee heraus entstanden. Ursprünglich hätte es, wie auch das Wellenbecken, wegen der hohen Instandsetzungskosten geschlossen bleiben müssen. „Dann hätte man von der Liegewiese wie durch einen Korridor gehen müssen, um zu den Becken zu kommen“, erklärt Gabriele Röpke. So entstand die Idee, das Becken in einen Sandstrand umzufunktionieren – mit Palmen, Liegen und Südsee-Feeling. Die vielen Sponsoren haben das möglich gemacht.
Nach zwei Jahren Stillstand lag im Februar noch Laub und Dreck auf dem Boden im Sportbecken, heute ist davon nichts mehr zu sehen: Das Wasser ist eingelassen, die Sitzgelegenheiten stehen bereit und an den Wänden hängen die Sponsorentafeln der Unternehmen, die die Wieder-Inbetriebnahme möglich gemacht haben.
Der Wille war da, das Projekt zu stemmen
Mit 580.000 Euro hatte der Förderverein kalkuliert für die Inbetriebnahme, finanziert allein durch Spenden. Denn die Stadt hatte es angesichts ihrer Haushaltslage von Anfang an ausgeschlossen, sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen. „Die Unterstützung für das Projekt hat nie aufgehört“, sagt Kai Röpke. Ob finanziell oder mit Tatkraft: Jedes Wochenende seien zwischen 30 und 40 Helfer ins Waldbad gekommen, während der Woche war stets ein „Rentner-Trupp“ vor Ort. Insgesamt waren es rund 150 Helfer. „Das war fantastisch“, sagen die beiden.
Vom ersten Tag an sei der Wille bei allen Beteiligten da gewesen, das Projekt zu stemmen. „Egal, ob sie kniend Farbflecken entfernt haben oder Laub weggeräumt haben – alle waren gut gelaunt und haben mitangepackt, wo sie konnten“, sagt Kai Röpke. Große Hilfe sei Bernd Wegmann gewesen, ebenfalls Mitglied des Steuerkreises, der jeden Tag am Waldbad gewesen sei und alles koordiniert habe.
„Wir sind glücklich und stolz, dass wir das gemacht haben. Für Ehrenamtliche ist das ein Mega-Projekt“, sind sich beide einig. Ein Projekt, dessen Abschluss viele Helfer und Leute in der Stadt nicht mehr erwarten können. „Viele Saisonkarten sind schon verkauft“, sagt Gabriele Röpke.
Waldkraiburger Waldbad: So gingen die Arbeiten voran
Trotz der intensiven Arbeiten hätten sich die Überraschungen in Grenzen gehalten. Lösungen dafür hätte es immer gegeben, wie zum Beispiel als der Spezialkran für den hydraulischen Zwischenboden im Sprungbecken vor dem Maifeiertag ausfiel. Schon am 2. Mai konnte es weitergehen. „Die haben schnell und wirklich top gearbeitet“, lobt Gabriele Röpke, während fünf Meter in der Tiefe das Wasser langsam steigt.
Mittlerweile ist auch das neue Nichtschwimmer-Becken vollständig gefüllt, das Sportbecken war schon Tage zuvor komplett voll. Die ersten Wasserproben sind entnommen. „Ergebnisse gibt es noch keine, aber wir sind zuversichtlich. Filter, Chloranlage, Chemie – die Technik ist neu“, sagt Kai Röpke.
Das Beachvolleyball-Feld, die Boules-Bahn, der Spielplatz oder das Planschbecken als Wasserspiel-Fläche – das Waldbad soll wieder Jung und Alt gleichermaßen ansprechen. Noch ist in der Überlegung, wie mit Unterstützung der neu ausgebildeten Rettungsschwimmer ein Angebot zum Frühschwimmen gemacht werden kann. Nur ein Betreiber für den Kiosk fehlt noch, aber auch dafür finde sich sicherlich eine Lösung, sind die beiden optimistisch.
Öffnungszeiten und Preise
Die Eintrittspreise wurden nahezu beibehalten – so kostet die ermäßigte Tageskarte 2 Euro, für Erwachsene 4 Euro und für Familien ab drei Kindern 10 Euro. Zehner- und Saisonkarten sind bereits im Vorverkauf und später an der Waldbad-Kasse erhältlich. Die Öffnungszeiten wurden angepasst: Das Waldbad ist von Juni bis Juli Dienstag bis Freitag von 14 bis 19.30 Uhr geöffnet, Samstag und Sonntag von 11 bis 20 Uhr. In den Pfingstferien und in den Sommerferien bis Mitte August ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 20 Uhr geöffnet. In der Vor- und Nachsaison öffnet das Waldbad von 14 bis 19.30 Uhr. Montags (außer Pfingstmontag) und bei schlechtem Wetter, bei Außentemperaturen unter 18 Grad Celsius oder Dauerregen bleibt das Bad geschlossen (nicht am Wochenende und an Feiertagen).
Bei der großen Eröffnung jedenfalls soll es an Essen und Trinken nicht fehlen. Los geht es am 24. Mai ab 11 Uhr mit dem offiziellen Teil, um 12 Uhr geht es zum ersten Mal wieder ins Wasser. Musikalisch begleitet wird der Tag von der Egerländer Blaskapelle, der TSC sorgt für Tanzeinlagen, es gibt Mitmach-Aktionen von Alexandra‘s Trainingsplatzerl. Der VfL Waldkraiburg nimmt ab 14 Uhr das Deutsche Sportabzeichen ab. Die VFL-Piranhas zeigen Showschwimmen und nehmen Schwimmabzeichen ab. Für die kleinen Besucher gibt es Sprüh-Tattoos und eine Hüpfburg, für die Erwachsenen steht eine Aperol-Spritz-Bar bereit. Der Eintritt am 24. Mai ist frei.
„Für die ehrenamtlichen Helfer ist dieser Tag etwas ganz Besonderes. Viele Emotionen sind damit verbunden“, sagt Martina Arnusch-Haselwarter, zweite Vorsitzende vom Förderverein. Sie schätzt das unermüdliche Engagement aller Helfer: „Seit Monaten verbringen sie so viele Stunden im Waldbad, das ist einfach großartig.“
