Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Geschichte - Gegenwart - Zukunft

Treffpunkt „Sehnsuchtsort Waldbad“: Ausstellungseröffnung im Waldkraiburger Haus der Kultur

Für Schwimmer war das Waldbad schon immer interessant: Eine Aufnahme aus dem Jahr 1954 mit den Brüdern Fritz und Peter Schmidt (hintere Reihe 2. und 4. von links). Einige auf dem Foto sind bereits verstorben.
+
Für Schwimmer war das Waldbad schon immer interessant: Eine Aufnahme aus dem Jahr 1954 mit den Brüdern Fritz und Peter Schmidt (hintere Reihe 2. und 4. von links). Einige auf dem Foto sind bereits verstorben.

Das Waldbad liegt vielen Waldkraiburgern am Herzen. Viele Erinnerungen verbinden sie mit dem Freibad, in dem sie selbst, ihre Kinder oder Enkel das Schwimmen gelernt haben. Mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft setzt sich eine Ausstellung im Haus der Kultur auseinander, die am Wochenende eröffnet worden ist.

Waldkraiburg – Für viele Waldkraiburger ist ihr Schwimmbad nicht nur mit besonderen Kindheitserinnerungen verbunden: Gerade in den vergangenen beiden Jahren hat sich gezeigt, dass so ein Erholungsort mitten in der Stadt nicht nur aus Umweltgründen so manche Vorteile bietet. So waren zur Eröffnung der Ausstellung „Das Waldbad Waldkraiburg Geschichte – Gegenwart – Zukunft“ in der Studiogalerie im Haus der Kultur die Zuhörerplätze im Nu vergriffen.

Und was vom Stadtmuseum zusammen mit den VfL Piranhas, dem Förderverein Waldbad, den Stadtwerken und Stadtarchivar Konrad Kern zusammengetragen und überaus anschaulich aufbereitet wurde, lässt das Herz eines jeden Waldbadliebhabers höherschlagen.

Zusammenhalt und Gemeinschaftsdenken

Bei der Eröffnung im Haus der Kultur: (von links) Bürgermeister Robert Pötzsch, Tabea Sethmann und Elke Keiper vom Stadtmuseum, Jürgen Zabelt und Gabi Röpke vom Förderverein Waldbad sowie Jan Hoffman von den Piranhas.

Mit schmissigen Melodien eröffnete Rosalyn Sabo mit ihrem Ensemble „Zitherrausch“ die kleine Feier. „Der einzig richtige Weg, in verfahrenen Situationen zu einem tragbaren Ergebnis zu kommen, ist sicher nicht, die Macht des Stärkeren zu demonstrieren. Das zeigt sich in der gegenwärtigen politischen Lage nur zu deutlich. Zusammenhalt und Gemeinschaftsdenken sind die Fundamente und allein Diplomatie führt zu einer wirklich brauchbaren Lösung“, sagte Bürgermeister Robert Pötzsch in seinen Begrüßungsworten.

Dieser Weg habe sich auch im kommunalen Bereich als richtig erwiesen, denn nur so habe man heute die vorletzte Station des „alten“ Waldbads erreichen können. „Jeder von uns hat seine ganz persönliche Beziehung zu diesem Erholungsort, und mein großer Dank gilt deshalb allen Mitwirkenden, die in einem breiten Bogen einen lebendigen Einblick in den Werdegang unseres Bads ermöglichen.“

Nach einer musikalisch untermalten Diaschau führte Museumsleiterin Elke Keiper in die Ausstellung ein: „Nach dem 50. Jubiläum im Vorjahr war diesmal das Besondere, dass wir sehr viel Material zu sichten hatten. Allein bei den 1300 Fotos war die Qual der Wahl groß, und wir entschieden uns für etwa zehn Prozent ‚Ausbeute‘, ergänzt von vielen schönen Objekten aus dem Bad selbst.“ Mit „Geschichte“ sei vor allem das erste Waldbad gemeint mit seinen DSC-Kühlteichen, denn welcher Ort mit ein paar Tausend Einwohnern konnte so kurz nach dem Krieg ein Freibad sein Eigen nennen – obwohl es im Sommer ziemlich lange dauerte, bis eine einigermaßen akzeptable Wassertemperatur erreicht war.

1971 präsentierte die Stadt Waldkraiburg mit einem großartigen Neubau das damals modernste Freibad im weiten Umkreis. Verschiedene Aktionsgruppen wie die Piranhas oder der Tauchclub Manta fanden dort ihre Heimat, und bereits im August war der erste internationale Schwimmwettkampf, das Training von Olympiamannschaften und Turmspringen folgten.

Dass diese attraktive Sportstätte aber nach knapp 50 Jahren gewaltige Alterserscheinungen zeigte, wurde zunächst recht kontrovers diskutiert. Schließlich gründete man 2016 einen Verein zur materiellen und ideellen Unterstützung des Waldbades und mischte auch mit, als es um seinen Standort ging.

Doch Bürger und Politik fanden eine gemeinsame Lösung: Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, und alle Entwürfe dazu sind in der Ausstellung zu sehen. Im Mittelpunkt steht natürlich der Siegerentwurf, der bis Ende 2025 verwirklicht sein soll und dem Waldbad an alter Stelle eine neue Note verleihen soll. Sehr detailliert, mit vielen historischen und persönlichen Einblicken, zeigt die Ausstellung die Initiative Josef Augstens mit dem Waldbadvorläufer aus dem Jahr 1948, wo schon Anfang der 1950er-Jahre die VfL-Schwimmsparte um die Brüder Peter und Fritz Schmidt als „Verein ohne Winterbad“ sogar an der Deutschen Meisterschaft in Essen teilnahm.

Details des Neubaus von 1971

Man sieht Details des Neubaus von 1971, von Architekt Wolf-Jürgen Elger konzipiert, mit seinem 50-Meter-Olympia-Sportbecken. Eng mit dem Bad verbunden sind alle Akteure rund um das Schwimmvergnügen, auf die die Ausstellung einen besonderen Blick wirft, von der VfL-Schwimmsparte der Piranhas und ihre tollen Erfolge, auf die früheren nationalen und internationalen Schwimmwettbewerbe, auf den engagierten Förderverein Waldbad ebenso wie auf ehemalige Mitarbeiter wie beispielsweise Bademeister Günter Bauer oder gemeinsame Feste auf das spektakuläre Turmblasen der Egerländer Trachtenkapelle vom Zehn-Meter-Sprungturm aus.

Kommentare