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Außergewöhnliche Sportarten

Von wegen Nachtclub: Beim Pole-Dance in Waldkraiburg trifft Schwerelosigkeit auf Muskelkraft

Abteilungsleiterin und Trainerin der Sparte Pole Dance Tanja Neumayer (im roten Sportdress) mit einer Pole Dance Gruppe des TSC Waldkraiburg. Der Sport beinhaltet viele Akrobatik-, Turn- und Tanzelemente.
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Abteilungsleiterin und Trainerin der Sparte Poledance Tanja Neumayer (im roten Sportdress) mit einer Poledance-Gruppe des TSC Waldkraiburg. Der Sport beinhaltet Akrobatik-, Turn- und Tanzelemente.

Viel Kraft ist nötig, um sich an der Pole-Dance-Stange zu halten: Doch die Tänzerinnen des TSC Waldkraiburg wirken fast, als würden sie schweben. Was ihren Sport auszeichnet – der weit mehr ist als das Nachtclub-Klischee.

Waldkraiburg – Fast schwerelos schweben die Tänzerinnen des TSC Weiß-Blau 70 e.V, Abteilung Poledance, in der Luft. Alles, was sie hält, ist eine dünne Stange aus Edelstahl. Was bei ihnen so leicht aussieht, ist in Wirklichkeit ein echter Kraftakt, der weitaus mehr fordert als sich „nur“ an einer Stange festzuhalten. Das Klischee, dass das Tanzen an der Stange aufreizend sei und eher etwas für Nachtclubs, ist fernab der Realität. Das Gegenteil ist der Fall. Poledance ist ein Leistungssport, der viele Akrobatik, Turn- und Tanzelemente beinhaltet.

Um diesen Sport sicher ausüben zu können, bedarf es gewisser Kenntnisse und Fertigkeiten. Viel Muskelkraft in den Armen, Beinen und Händen ist gefragt, um eine haltende Anpresskraft zu erzeugen. Von kopfüber bis hin zu heftigen Rotationen, mit denen die Tänzerin um die Stange herumwirbelt, kommt der ganze Körper in sämtlichen Positionen zum Einsatz. Am Ende ihrer Darbietung gleiten die Tänzerinnen federleicht zu Boden. Schon beim Zuschauen wird klar, dass diesen Sport eine ganz besondere Magie und Faszination umgibt.

Die ganze Kraft steckt in den Armen

Als Schreiberin dieses Artikels wollte ich selbst ausprobieren, ob auch ich zu so viel Grazie und Anmut an der Stange fähig bin und habe dazu die Waldkraiburger Pole-Dancerinnen in ihrem Studio in der Daimlerstraße besucht. Beim Training merkte ich schnell, dass alleine die Füße vom Boden abzuheben extrem schwierig ist. Schließlich steckt die ganze Kraft in den Armen, die den Körper nach oben ziehen müssen. Dass man den Sport durchaus erlernen kann, macht jedoch Hoffnung. Mit der richtigen Technik und natürlich hartem Training und Selbstdisziplin ist es möglich.

Dass es diesen ästhetischen und faszinierenden Sport in Waldkraiburg gibt, ist Abteilungsleiterin und Trainerin Tanja Neumayer zu verdanken. Sie ist leidenschaftliche Pole-Dancerin und tanzte selbst als sie hochschwanger war noch an der Stange. Kurz nach der Geburt ging sie wieder fleißig ins Training. Studien besagen, dass Sport während der Schwangerschaft sogar gut für das ungeborene Kind ist. Neumayers Kinder sind kerngesund und finden Mamas Sport klasse.

Von sechs zu 93 Tänzerinnen

Sie selbst kam einst durch Freunde dazu. „Ein paar Mädels von uns schenkten 2014 einer Freundin zum Geburtstag eine Poledance-Stunde. Natürlich machten wir da auch mit und hatten sehr viel Spaß. Als unsere Vorsitzende Anna Reinholz-Kebinger die Fotos von mir an der Stange sah, war sie total begeistert. Sie sagte darauf zu mir ‚Tanja, wir kaufen dir eine Stange, dann bringst du dir das selbst bei und dann wirst du Trainerin im Poledance bei uns‘. Für mich war das etwas völlig Neues, denn bis dahin tanzte ich nur Jazz und Modern Dance. Anna war jedoch absolut davon überzeugt, dass ich das kann“, erinnert sich Trainerin Tanja schmunzelnd.

Sie liebt diesen Sport und so ging im Mai 2015 die Sparte Poledance beim TSC Waldkraiburgh an den Start. Damals fingen sie zu sechst an. Heute sind es 93 Pole-Tänzerinnen, im Alter zwischen 18 und über 50 Jahren. Der Tanz an der Stange ist angesagt, was man auch an den begeisterten Mitgliedern sieht. Wer sich für den Sport interessiert, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Nach oben hin gibt es keine Altersgrenze, solange jemand noch fit und beweglich ist.

Selbst entwickelte Choreos und zahlreiche Auftritte

Wer den Sport mit großer Leidenschaft betreibt, so wie Trainerin Tanja, hat auch im eigenen zu Hause eine Poledance Stange. Diese lässt sich mit einer Leichtigkeit fast überall auf- und abbauen. In Waldkraiburg gibt es aktuell neun Gruppen, in denen jeweils etwa zehn Personen trainieren. Ganz neu sind die drei Anfänger-Gruppen, die es seit 2025 gibt. Außerdem gibt es drei Auftrittsgruppen für die Profis und drei Hobby-Gruppen für Leute, die einfach nur Spaß an dem Sport haben.

Das Training beginnt mit dem Aufwärmen. Dazu kommt Krafttraining, sowie Stretch- und Dehnübungen. Stehen Auftritte an, trainieren sie die Choreo. Wenn keine Auftritte anstehen, dann üben sie verschiedene Figuren, Drehungen und das Halten an der Stange. Zum Schluss kommt das Cool Down. Die Choreografien entwickeln die Trainerinnen selbst. Inspiration bekommen sie dazu auch durch die Musik. Seit es die Sparte Poledance gibt, traten sie unter anderem bei „Tanz durch die Stadt“, Fußballfesten, „Tanz trifft Kunst“ und im Haus der Kultur auf.

Die OVB Heimatzeitungen stellen in den nächsten Wochen die Waldkraiburger Sportvereine vor. Heute: Der Tanzsportclub TSC Weiß-Blau 70e.V. Waldkraiburg.

Ein vergleichsweise günstiger Sport

Die Kosten für diesen Sport sind günstig. Mitglieder des TSC Waldkraiburg zahlen einen Monatsbeitrag von je nach Alter 25 oder 30 Euro an den Hauptverein und können damit auch in sämtlichen anderen Sparten trainieren, die ihnen Spaß machen. Wer das Gefühl von Freiheit und Schwerelosigkeit erleben möchte, ist beim Poledance richtig. Dazu kommt, dass der Sport in der Region einzigartig ist, denn in Deutschland findet man diesen fast nur in großen Städten wie München, Ravensburg, Rosenheim, Bonn und Düsseldorf. Infos und Kontakt gibts im Internet unter www.tsc-waldkraiburg.de oder einfach persönlich im Verein vorbeischauen.

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