Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Gerüchte wabern durch die Stadt

„Schwarzbau mit Tradition“: Droht dem Waldbad Waldkraiburg das endgültige Aus?

Der Eingangsbereich zum Waldbad in Waldkraiburg.
+
Der Eingangsbereich zum geschlossenen Waldbad in Waldkraiburg.

Was passiert mit dem Waldbad? Diese Frage treibt viele Bürger in Waldkraiburg um. Weil das nötige Kleingeld fehlt, ist das Projekt bis 2026 zurückgestellt. Doch im Hintergrund schafft die Stadt erste Tatsachen.

Waldkraiburg – Das Gelände liegt brach, der Plan für ein neues Waldbad vorerst auf Eis. Trotzdem bleibt das Waldbad Thema. Nicht nur in der Stadt, sondern auch in den städtischen Gremien. Denn nach dem Stadtentwicklungsausschuss hat sich nun auch der Stadtrat mit der Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans beschäftigt.

Bauleitverfahren sind in der Regel Angelegenheiten, die niemanden groß interessieren. Doch beim Waldbad hören und schauen die Bürger und Stadträte ganz genau hin. Denn in Gesprächen und Äußerungen von Bürgern zeigt sich ein Misstrauen, dass das Waldbad möglicherweise nicht mehr öffnen wird.

„Es ist kein Verkauf und keine andere Entwicklung des Waldbad-Geländes geplant. Die Fläche ist für das zukünftige Freibad vorgesehen“, räumte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) mit möglichen Gerüchte auf. Die Änderung des Flächennutzungsplans braucht es aus einem einfachen Grund: um das Gelände der geplanten Nutzung anzupassen.

Von der Grünfläche zur Sportanlage

Auf dem Areal ist nämlich auf den aktuellen Plänen kein Freibad vorgesehen. Die aktuelle Fassung aus dem Jahr 1985 stellt das Plangebiet als „Grünfläche mit der Zweckbestimmung Badeplatz/Waldbad vor“. Nur im nördlichen Bereich ist ein Parkplatz vorgesehen. Die neuen Pläne für das Waldbad sehen aber eine stärkere bauliche Entwicklung vor, die mit einer „Grünfläche“ nicht mehr zu vereinbaren ist. Statt „Grünfläche“ soll es also in ein „sonstiges Sondergebiet Sportanlagen“ umgewandelt werden. Den Beschluss dazu hat die Stadt bereits im Sommer 2022 auf den Weg gebrach, nun behandelte die Stadt die eingegangenen Stellungnahmen.

Bauamtsleiter Carsten Schwunck hatte es im Stadtentwicklungsausschuss schon zusammengefasst: „Da ist nichts Gravierendes dabei. Wir können das Verfahren weiterführen.“ Die Änderung des Flächennutzungsplans schafft einen „rechtssicheren Raum“, denn das Waldbad ist ein „Schwarzbau mit Tradition“.

Wegen ihrer finanziellen Haushaltslage hat die Stadt den Neubau des Waldbads bis 2026 zurückgestellt, was aber nicht heißen muss, dass bis dahin nichts passiert. „Die Maßnahme ist zwar verschoben, aber alle vorbereitenden Maßnahmen laufen weiter.“ Wie eben der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan.

Das hat auch einen triftigen Grund: Auf dem Waldbad-Areal ist zwar Stillstand, nicht aber drumherum. „Wir wollen uns beim Waldbad-Gelände nicht durch eine andere Bebauung einschränken lassen“, erklärte Bürgermeister Robert Pötzsch. Denn außerhalb des Areals könnte sich einiges ändern bei der Bebauung. „Wir wollen uns das Gelände sichern, dass dort ein neues Freibad entstehen kann“, verdeutlichte Pötzsch.

Ohne Einschränkungen. Nicht, dass mögliche Immissionswerte den Betrieb eines Freibads unmöglich machen. „Um das Gelände herum finden Maßnahmen statt. Diese könnten ein Waldbad an der Stelle ausschließen“, machte Schwunck klar.

Gelände sichern

Auf Nachfrage von Martina Arnusch-Haselwarter (SPD) bestätigte Carsten Schwunck im Stadtrat noch einmal: „Die Stadt will sich das Gelände sichern, sie will ein Waldbad.“ Daran ändert auch die Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer nichts, die für Martina Arnusch-Haselwarter auch in eine andere Richtung interpretiert werden könnte: „Es werden Flächen für Landwirtschaft entsprechend in Flächen für allgemeines Wohnen ausgewiesen. Die Fläche wird zukünftig als Fläche für Gemeinbedarf für Sportanlagen ausgewiesen.“ Von Seiten der Stadt nehme man diese Stellungnahme zur Kenntnis.

Was aber, wenn das Waldbad-Gelände im „Dornröschen-Schlaf“ liegen bleibt, wenn ein Freibad sich angesichts der Haushalts-Situation die Stadt vorerst kein Bad leisten kann. Eine Frage, die Martina Arnusch-Haselwarter umtreibt. So weit in die Zukunft geht Schwunck nicht. „Wir reden jetzt über die Entwicklung, die Stadt will das Waldbad.“

Mit den vier Gegenstimmen der SPD-Fraktion stimmte der Stadtrat für die Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans. Eine Abstimmung, die für Verwunderung sorgte. „Warum hat die SPD-Fraktion gegen den Flächennutzungsplan gestimmt. Damit stellt man die Fläche für das Waldbad sicher“, hakte Ulli Maier (UWG) später in der Sitzung nach.

Pro Waldbad denkt die SPD-Fraktion. „Wir wollen sicherstellen, dass das Waldbad dort bleibt“, erklärte Martina Arnusch-Haselwarter. Ihre Befürchtung: Mit einer Änderung des Flächennutzungsplans könnten andere Pläne für das Gelände umgesetzt werden, falls es mit dem Neubau des Bads nicht klappt. Ihrer Meinung brauche es keine Änderung des Flächennutzungsplans bei einem Umbau des Waldbads.

Kommentare