Deutscher Musiker mit Vergangenheit in Waldkaiburg
Viele Erinnerungen an den Rockstar: Wo Fans Peter Maffay besonders nah sein können
Peter Maffay ist nur noch selten in Waldkraiburg. Trotzdem gibt es dort einen Ort, wo ihm Fans besonders nah sein können. Welcher das ist und was es hier alles zu entdecken gibt.
Waldkraiburg – Der Weg zu Peter Maffay im Waldkraiburger Stadtmuseum ist lang. Er führt durch zahlreiche Gänge und über eine Treppe, vorbei an Bunkerbildern und Fotos von Landsmannschaften und endet vor einer großen Glasvitrine. Aus ihr schaut den Besucher ein fast lebensgroßer Peter Maffay an, wie ihn heute wohl nur noch wenige kennen: mit frisch geföhnter, langer und doch recht braver Frisur, heller Anzug, schwarzes Hemd.
Kein gerader Weg für Peter Maffay
Vielleicht ist der etwas verschlungene Weg ein gutes Symbol für Maffay, der am Freitag, 30. August, 75 geworden ist. Auch sein Weg war nicht gerade. Nach Zwangsausreise aus Rumänien 1963 und Ankunft in Waldkraiburg folgte eine eher schwächer verlaufenden Schulzeit und Lehrzeit als Chemigraf, es brauchte die Musik, die Peter Maffay auf die Spur brachte.
Nicht ohne Stolz zeigt Museumsleiterin Elke Keiper die Stücke in der Vitrine. Eine Lederjacke, wie sie bis heute Maffays Markenzeichen ist, Cowboystiefel und eine Gitarre des Musikers. Dazu Fotos aus seiner frühen Zeit mit den Dukes.
Und erste Auszeichnungen: zwei goldene Schlagerpreise „Europa“ und ein Gartenzwerk aus Bronze. Der zeigt, wie verbunden Waldkraiburg mit Maffay ist. In den 1970ern gab es die Kabarettgruppe „die Gartenzwerge“ rund um Friedl Stecher und den Redakteur der Waldkraiburger Nachrichten, Klaus Hallmann. Sie verliehen an wichtige Persönlichkeiten die Auszeichnung, „Gartenzwerk“. So auch 1974 an Peter Maffay.
Ein Gartenzwerg als Anerkennung
„Die Gartenzwerge“ spielten Kabarett im Gasthaus Zappe, erinnert sich Charly Ebenbichler, der heute mit dem „Saftladen“ Kabarett, sozusagen in der Nachfolge der Zwerge macht. Er erinnert sich an die 1990er Jahre, in denen die beiden Gruppen einen Abend gemeinsam gestalteten. „Eine Szene von uns hieß: Peter Maffay.“
Das größte Bild in der Vitrine zeigt Maffay als Schlagersänger in der ZDF Hitparade. Damals, erzählt Keiper, sind viele Waldkraiburger dorthin gefahren, um Maffay zu hören. Einer von ihnen hat das Foto gemacht.
Interviewfilm im Museum
Direkt neben der Vitrine befindet sich das kleine Kino des Stadtmuseums, in dem historische Filme und Zeitzeugeninterviews abgerufen werden können. 25 Minuten plaudert Peter Maffay auf einem dieser Videos aus dem Jahr 2007 über seine Zeit in Waldkraiburg, die Anfänge seiner Karriere und die Stadt Waldkraiburg. Es ist eine dieser maffay-typischen Auftritte, in denen sich freundliche Ironie und Zuneigung zu seinem Umfeld auf das Schönste mischen.
Für Keiper ist vor allem der Schluss des Zeitzeugeninterviews wichtig. „Maffay sagt, dass es damals in Waldkraiburg keine Rolle gespielt habe, wo man herkommt“, betont Keiper. Jeder sei freundlich aufgenommen worden, keiner habe nach der Nationalität gefragt. Maffay schließt den kurzen Film mit den Worten: „Gesellschaften, die das schaffen, sind am besten für die Zukunft gerüstet.“
