Für einen guten Zweck
Laufen und Leberkäs: So gelingt soziales Engagement am Gymnasium Waldkraiburg
Von der Planung bis zur Durchführung: Ein Sponsorenlauf will gut im Vorfeld organisiert sein. Was es dazu braucht, wo die Herausforderungen liegen, das erfahren gerade Waldkraiburger Gymnasiasten bei der Vorbereitung.
Waldkraiburg – Die Frage „Ja, wo laufen sie denn“, wie sie bei einem Loriot-Sketch vorkommt, müssen sich die Schüler des Gymnasiums nicht stellen, denn hier wissen alle haargenau, wo es lang geht. Das P-Seminar Wirtschaft und Recht von der stellvertretenden Schulleiterin Eva-Maria Deinböck richtet am Dienstag, 16. April, einen großen und bestens durchdachten Sponsorenlauf aus.
Den dafür zuständigen zehn Gymnasiasten (11. Klasse) rauchen manchmal die Köpfe, denn so einfach ist es nicht, einen Lauf zu organisieren, der zum Ziel hat, benachteiligten oder kranken Kindern und Erwachsenen zu helfen. Eva-Maria Deinböck steht fest an der Seite ihrer Schüler, wenngleich die Jugendlichen es sind, die sich um die komplette Organisation der Schulveranstaltung kümmern müssen.
Günstige Bedingungen aushandeln
„Wir sind quasi das Wettkampfbüro“, erklärt die Schulleiterin. Die Jugendlichen schreiben per Mail Firmen an und bitten diese um Gelder für den geplanten Lauf. Es kann sich dabei neben Geld auch um Sachspenden handeln. Außerdem obliegt es den Teilnehmern des Seminars, für die Bewirtung zu sorgen. Es sollen Brezen und Leberkäs-Semmeln verkauft werden, deren Erlös natürlich auch dem sozialen Zweck zugutekommt.
Bei den Snacks ist Samir Platovitic in seinem Element: „Ich bin momentan dabei, beim Bäcker und Metzger günstige Bedingungen auszuhandeln, damit am Ende mehr Geld für die ausgewählten Organisationen übrig bleibt.“ Jeder der zehn Seminar-Teilnehmer macht einfach das, was ihm am besten liegt.
Alessandra Werner kümmert sich ebenfalls um die Versorgung der Schüler und sagt: „Ich hake bei einer Drogerie nach, um Riegel und Getränkepulver zu organisieren“. Andere Schulkollegen erstellten eine Laufkarte und tüftelten den Streckenverlauf aus. Die Jugendlichen mussten zudem bei der Stadt eine entsprechende Genehmigung einholen, damit der Lauf einen offiziellen Charakter besitzt.
„Keine Halli-Galli-Veranstaltung“
Was Marko Bilan hervorhebt: „Der Sponsorenlauf ist alles andere als eine Halli-Galli-Veranstaltung.“ Die Projektgestalter sehen es für ihre spätere Berufswahl durchaus als sinnvoll an, selbstständig ein größeres Projekt auszuarbeiten. Außerdem würde Sport Spaß machen und erst recht wenn das Laufen mit sozialem Engagement gekoppelt ist. „Es soll für die ganze Schulfamilie ein schöner Tag werden“, verkünden die Elftklässler. Eva-Maria Deinböck weist darauf hin, dass ihre Schüler nicht nur im Vorfeld, sondern zusätzlich am Lauftag stark gefordert sind. Selber einige Runden zu drehen, ist daher eher nicht möglich.
Zu den Aufgaben der Jugendlichen gehört es auch, den 600 Meter langen Streckenverlauf exakt abzustecken. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit benötigt die Laufkarte. Darauf sind nämlich die Namen der Schüler, die Sponsoren, die gelaufenen Runden und die zu überweisende Summe vermerkt. Beim großen Lauftag gehen die Schüler der fünften bis elften Klasse an den Start – und zwar bei jedem Wetter. Einen Plan B gibt es nicht. Pro gelaufene Runde erhalten die Kinder einen Strich auf ihren Handrücken. Je mehr Runden gelaufen werden, desto höher ist der gesammelte Betrag.
Das sogenannte Wettkampfbüro geht von einigen Tausend Euros aus, die letztendlich auf den Konten der Hilfsorganisationen landen könnten. Das P-Seminar wünscht sich daher bereits im Vorfeld möglichst viele persönliche Sponsoren. Die einzelnen Schüler des Gymnasiums sollen dafür Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln, Nachbarn und Freunde der Familie anwerben.
„Eigentlich kommt jeder infrage“, sagt Eva-Maria Deinböck. Die „erlaufene“ Summe kann an folgende Organisationen gespendet werden: Balu Kinderkrebshilfe, Ärzte ohne Grenzen und Camargo-Hilfe für Bolivien e.V. Zu Bolivien besteht durch die Schulleiterin persönlicher Kontakt. Es erfährt dabei ein Waisenhaus Unterstützung.
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