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Waldkraiburg in Nöten

Kita-Angebot hinkt steigender Nachfrage hinterher: Das soll jetzt passieren

Mädchen in blau-gestreiftem Kleid steht mit dem Gesicht abgewandt auf einem gelben Roller allein in einem Kita-Flur mit vielen Fahrzeugen.
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Zu wenig Plätze: Die kindgerechte Betreuung ist in Gefahr.

Der Zuzug nach Waldkraiburg bleibt weiterhin groß, und das stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Zwar wurde in den vergangenen Jahren das Kinderbetreuungsangebot weiter ausgebaut, hinkt aber aufgrund des anhaltenden Zuzugs immer wieder hinterher.

Waldkraiburg – Weniger Trubel als in der Stadt, geringere Mieten und eine gute Betreuung der Kinder – ein Umzug aufs Land bringt so einige Annehmlichkeiten mit sich. Vielleicht mag das auch die Motivation der vielen Zuzügler sein. Die Hintergründe sind bei jedem anders, und doch zwingen sie die Stadt zum Handeln.

106 Kinder wartenauf Betreuungsplatz

„Die Herausforderung ist gestiegen“, sagt Michael Tulipan, der den Sachbereich „Kultur- und Generationenangebote“ leitet. Bereits im vergangenen Sommer hatte er bei der Vorstellung des Bedarfsplans auf die hohe Dynamik des Zuzugs hingewiesen.

Schon im Mai 2021 hatte der Haupt- und Finanzausschuss einem Zuschussantrag für den Umbau in der Kita Käthe-Luther zugestimmt, der Bau einer weiteren Einrichtung mit vier Gruppen neben der Christophorus-Kita ist in Planung. Und dennoch reichen die Plätze nicht aus. Standen im Juli 56 Kinder auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz, waren es im Oktober bereits 84. „Aktuell haben wir 106 Kinder auf der Warteliste“, erklärt Tulipan.

Mit dem Bau einer mobilen Lösung am Adalbert-Stifter-Weg hofft Tulipan, dann möglichst allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können. Nur an diesem Standort könne man mit einer mobilen Lösung schnell auf die lange Warteliste reagieren. „Unser Ziel ist es, dass wir die Grundversorgung sicherstellen.“

Vielleicht könne man dann zwar bei der Pädagogik nicht alle Ansprüche erfüllen, aber genügend Betreuungsplätze anzubieten, sei im Moment wichtiger. „Die Betreuung in Kitas ist wichtig und wertvoll für die Kinder.“ Es dürfe nicht sein, dass gerade Kinder mit Migrationshintergrund daheim und somit ohne Integration bleiben.

Auf dem städtischen Grundstück im Adalbert-Stifter-Weg plant die Stadt Waldkraiburg eine mobile Kindertagesstätte. Nur so lassen sich bis zum nächsten Kindergartenjahr ausreichend neue Betreuungsplätze realisieren.

Auf der städtischen Warteliste stehen 106 Kinder, das muss aber nicht unbedingt dem benötigten Betreuungsbedarf entsprechen. Denn bei einigen könnte es einen erhöhten Förderbedarf geben, für die dann ein höherer Betreuungsschlüssel gilt als 1,0. „Gerade durch die Pandemie ist der Förderbedarf gestiegen“, sagt Tulipan. Deshalb setzt er auf eine gute Arbeit in der Verwaltung, damit Eltern besser beraten werden können und gegebenenfalls Unterstützung bei Förderanträgen bekommen.

„Nur auf diese Weise können mögliche Probleme bei Kindern früh erkannt werden“, sagt Tulipan, für den das eine Herzensangelegenheit ist. Wohl wissend, dass damit die Zahl der benötigten Betreuungsplätze höher ist als die 106 Kinder auf der Warteliste.

Doch viel Zeit bleibt nicht. „Wir haben nur wenig Vorlaufzeit und können zudem nur auf den erhobenen Bedarf reagieren“, erklärt Tulipan. Der Zeithorizont für Krippenplätze betrage gerade einmal ein Jahr. Doch es gibt immer mehr „engagierte Eltern“, die sich schon während der Schwangerschaft wegen eines Betreuungsplatzes melden.

Mutig mit einer flexiblen Lösung

„Es werden immer mehr Münchner Verhältnisse, allerdings verknüpft mit einer ländlichen Erwartungshaltung.“ Das heißt, während es in München keine Diskussionen über die Größe einer Betreuungseinrichtung gebe, erwarte man in Waldkraiburg die „Überschaubarkeit der Einrichtung“.

Die Planungen für die mobile Lösung am Adalbert-Stifter-Weg laufen so, dass zu Beginn des neuen Betreuungsjahres zusätzliche Kinder zu den bestehenden Einrichtungen aufgenommen werden können. Doch wie viele Kinder bis dahin auf der Warteliste stehen, weil weitere neue Familien nach Waldkraiburg gezogen sind, darüber kann Tulipan nur spekulieren. „Ziel muss es sein, mutig mit einer flexiblen Lösung zu bauen.“ Man müsse jetzt die Weichen für die Zukunft stellen.

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