Sie sind als Frontfrau bei der Couplet-AG und bei den BR Brettlspitzen unterwegs. Jetzt treten Sie mit einem Soloprogramm im Haus der Kultur auf. Haben Sie sich umorientiert?

Bianca Bachmann: Ich bin seit mittlerweile 15 Jahren bei der Couplet-AG und bei den BR Brettlspitzen fester Bestandteil seit der ersten Sendung. Es läuft nach wie vor wunderbar und macht mir viel Freude, da wird sich nichts ändern. Trotzdem hat sich nach dieser langen Zeit der Wunsch geformt, auch einmal wieder eigene Ideen auf die Bühne zu bringen. Es ist 20 Jahre her, dass ich mit meinem ersten Solo „Ich und meine Männer“ in Waldkraiburg zu Gast war, und ich freue mich sehr darauf, den Zuschauern erneut meine „anderen Seiten“ zu präsentieren.

Ihr Programm ist mit „TRIEBE“ betitelt. Was dürfen die Besucher erwarten? Wird es gar erotisch?

Bianca Bachmann: Da muss ich schmunzeln. Während der Arbeit an „TRIEBE“ habe ich viele, teils sehr unterschiedliche Geschichten, Texte und Lieder zu einer recht wilden Mischung vereint, die sehr persönlich ist. Ich musste erkennen, dass mich seit meiner Kindheit das Leben stets in witzige, absurde, schräge oder auch melancholische Eskapaden treibt, da kann schon einmal eine Häkelanleitung erotische Ekstasen auslösen oder ein echter Seemann das Blut in Wallung bringen. Es gibt aber noch viele weitere, universellere Themen, die Teil des Abenteuers sind, man darf auf jeden Fall gespannt sein.

Sie sind in Mühldorf geboren und in Aschau aufgewachsen. Ist der Abend vielleicht auch ein bisschen mit Heimatgefühlen gewürzt?

Bianca Bachmann: Das würde ich so nicht sagen, der Abend ist kein typisch bayerisches Programm, trotzdem lande ich beispielsweise auf meiner Reise einmal im Wallfahrsort Altötting, aber nur, um dort unfreiwillig einen Skandal auszulösen. Ich spiele sehr gern mit Sprache und Dialekten und finde es faszinierend, mit welch starken Gefühlen sie oft verknüpft sind.

Ihre Großeltern stammen aus dem Sudetenland. Hat diese Tatsache ein wenig auf Enkeltochter Bianca abgefärbt?

Bianca Bachmann: Meine Urgroßeltern mütterlicherseits betrieben damals in Nordböhmen eine Glasraffinerie und waren sehr kosmopolitisch eingestellt, sie belieferten die ganze Welt. Nach der Vertreibung war mein Großvater dann viele Jahre lang Vorstand eines Vertriebenenverbandes in Waldkraiburg. Ich würde sagen, dass ich von ihnen sowohl die weltoffene Einstellung als auch eine gewisse Sentimentalität geerbt habe.

Auf was freuen Sie sich bei ihrem heimatlichen Gastspiel in Waldkraiburg am meisten?

Bianca Bachmann: Ich komme immer gern nach Waldkraiburg, besuche meine Eltern und Freunde. Auch gastiert habe ich schon öfter im Haus der Kultur. Aber ganz besonders freue ich mich darauf, wieder einmal ein eigenes Programm auf denselben Brettern zu spielen, wo ich damals schon meine allerersten Erfahrungen mit dem Provtheater sammeln durfte. Letztendlich war das der erste Schritt auf meinem Weg, Schauspielerin zu werden.