Bundesweites Projekt auch in Waldkraiburg
„Stromspar-Check“ – So bleibt Ihnen mehr Geld
Sparen ist ein Thema, das jeden interessiert. Je mehr Kosten man zum Beispiel im Energiebereich senken kann, umso mehr hat man für Anderes zur Verfügung. Das Ganze hilft auch der Umwelt.
Waldkraiburg – Die Lebenshaltungskosten steigen rasant: Heizung, Strom, Wasser, Gas und Benzin werden zusehends teurer. Vor allem für Menschen, die am Existenzminimum oder in Armut leben müssen, ist dies eine enorme Belastung.
Um finanzschwachen Haushalten zu helfen, wurde das bundesweite Projekt ‚Stromspar-Check‘ vom deutschen Caritasverband und vom Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands ins Leben gerufen.
Bezieher von Kinderzuschlag, Rentner mit geringem Einkommen, Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien, Personen mit einer Befreiung vom Rundfunkbeitrag, Inhaber eines Sozialpasses, Personen, deren Einkommen unter dem Pfändungsfreibetrag liegt und Bezieher von Kurzarbeitergeld sind besonders von finanziellen Problemen betroffen.
Wertvolle Tipps zum Energiesparen
Das ist auch die Zielgruppe des Projektes „Stromspar-Check“ des AWO-Projektehauses JAGUS. Diese Einrichtung der berufsbezogenen Jugendhilfe ist für den Landkreis Mühldorf zuständig. Sie macht keine Energieberatung, sondern gibt wertvolle Tipps zum Thema Stromsparen. Eine Stromsparberatung für jedermann gibt es bei JAGUS auch: die ´Stromsparfüchse`.
Sparen ist ein Thema, das jeden interessiert. Je mehr Kosten man senken kann, umso mehr steigt die Lebensqualität. Einrichtungsleiterin Carolina Damerau (44) und ihr Team sind vor allem für junge sozial schwache Menschen eine große Hilfe. Ihre Basis: die Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Ausbildungsstelle finden. Das Projekte-haus bietet fünf verschiedene Berufsausbildungen an: Maler, Schreiner, Fachkraft für Umzug, Möbel und Küche, Friseur und Verkauf. Bei JAGUS können sie ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. „Viele finden in der freien Wirtschaft Arbeit, wenn sie bei uns ihre Ausbildung absolviert haben“, sagt die Einrichtungsleiterin. „Die jungen Menschen, die zu uns kommen, haben ihre Geschichte. Sie brauchen Unterstützung, nicht nur indem sie ein Handwerk erlernen können, sondern in vielen persönlichen Bereichen. Dazu haben wir ganz viele Netzwerkpartner“, setzt sie fort.
Auch interessant: Nach fast 100 Jahren: Neue Brücke bei Au-Moos eingehoben
JAGUS kümmert sich auch um Menschen, die schon lange arbeitslos sind. In ihrem Stromspar-Check-Team ermöglichen sie diesen einen geregelten Tagesablauf. Selbst wer ohne Job ist, bekommt dadurch wieder Struktur und kann seinen Alltag sinnvoll füllen.
Die Berater des Stromspar-Checks erhalten eine spezielle Schulung und können dann wertvolle Spartipps an andere weitergeben. Seit Februar 2022 ist Florian Reiter (62) der Ansprechpartner, wenn es um das Thema ´Energiesparen` geht. Reiter ist Anleiter für den Stromspar-Check bei JAGUS. Um diesen Service in Anspruch nehmen zu können, muss man in folgende Zielgruppe fallen: Bezieher von ALG II (Hartz IV, inklusive Aufstockung) sein, Grundsicherung, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag, eine niedrige Rente oder Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze erhalten. Erfüllt man die Kriterien, erhält man über das Landratsamt oder über das Jobcenter einen Gutschein für die kostenlose Beratung. Bedürftige können sich auch direkt an JAGUS wenden. Dort wird abgeklärt, ob er Anspruch darauf hat.
Zwei Besuche, die bares Geld sparen
Bei einem ersten Besuch macht Reiter mit seinem Stromspar-Check-Team eine Bestandsaufnahme der Lampen und elektrischen Geräte in der Wohnung. Dann werden die Gebrauchsgewohnheiten ermittelt. Zudem werden der Wasser- Strom- und Heizenergieverbrauch besprochen. Bei einem zweiten Besuch erhält der Kunde einen genauen Auswertungsbericht, der ihm zeigt, wo und wie er Kosten sparen kann.
Weitere Meldungen aus dem Landkreis Mühldorf
Mit dem Energiesparen tut man nicht nur dem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch der Umwelt und der Gesundheit. „Wichtig ist, dass die Menschen mit allem bewusster umgehen“, sagt Damerau. Durch weniger Energieverbrauch kann man im Jahr bis zu 150 Euro im Jahr sparen und das bei einem Zwei-Personen-Haushalt. „Gerade am Ende des Jahres, wenn die ganzen Abrechnungen kommen, wird man sehen, dass es sich wirklich gelohnt hat, das Jahr über darauf geachtet zu haben“, sagt Reiter. Er ist ein echter Experte, was Energiesparen angeht. Dabei ist ihm eines noch wichtiger als Geld zu sparen: der Umweltgedanke.
Wertvolle Tipps, wie man mit Energiesparen den Geldbeutel und die Umwelt schonen kann.
Strom: Energiesparlampen benutzen. Nicht unnötig Licht oder Elektrogeräte angeschaltet lassen. Steckdosenleiste mit Kippschalter verwenden. Geräte im Stand-By Modus am besten ganz ausschalten. Bei Haushaltsgeräten und vor allem beim Kauf neuer Haushaltsgeräte auf die sparsamste Energieeffizienz achten. Wäsche Lufttrocknen statt im Wäschetrockner.
Wasser: Perlatoren an Wasserhähnen: Schraubt man an einen Wasserhahn einen Perlator mit nur 4,5 Litern Durchlauf pro Minute, können 38 Liter Wasser pro Tag und somit bis zu 13870 Liter im Jahr an Wasser eingespart werden. Nicht unnötig lange Wasser laufen lassen. Waschmaschinen- und Geschirrspülmaschinen nur laufen lassen, wenn sie komplett gefüllt sind. Duschen statt Baden. Tropfende Wasserhähne reparieren
Heizkosten: Heizung nicht ganz aufdrehen. Im Winter reichen 15 Grad (nicht kühler) in der Nacht und 22 Grad am Tag in den Räumen. Ein Thermometer zur Wärmekontrolle in Räumen ist hilfreich. Zu warme Räume können der Gesundheit schaden, da die Luft dadurch trockener wird. Zwei Mal am Tag Stoßlüften. Thermostateverwenden. Die Geräte sind mit einer Elektronik versehen, die genau bestimmt, wann die Temperatur steigt und wieder absinkt. Heizkörper in regelmäßigen Abständen entlüften. Fenster und Türen müssen dicht sein.
