Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Besonderes Jubiläum beim Roten Kreuz

Seit 50 Jahren Helfer in der Not: Für den Waldkraiburger Sigi Hanesch ist das eine Lebensaufgabe

Für sein Engagement beim Roten Kreuz seit 50 Jahren hat Siegfried Hanesch die Goldene Ehrennadel bekommen.
+
Seit 50 Jahren beim Roten Kreuz. Dafür gab es für Siegfried Hanesch die Goldene Ehrennadel.

Jemandem zu helfen, ist für Sigi Hanesch eine schöne Sache. Da verwundert es nicht, dass er sich ehrenamtlich beim Bayerischen Roten Kreuz engagiert. Seit 50 Jahren.

Waldkraiburg - „Es ist eine Lebensaufgabe.“ Anders lässt es sich vermutlich auch gar nicht umschreiben, wenn man 50 Jahre beim Bayerischen Roten Kreuz ehrenamtlich seinen Dienst verrichtet. Sigi Hanesch war ein Teenager, grade einmal 16 Jahre alt, als er sich der Wasserwacht anschloss. Mit 67 Jahren ist er zwar mittlerweile in die zweite Reihe zurück gerückt, aber immer noch mit viel Eifer dabei.

Menschen in der Not unterstützen: Seit 50 Jahren lebt Sigi Hanesch diesen Gedanken. Auch nach einem halben Jahrhundert denkt er längst nicht daran, damit aufzuhören, Menschen zu helfen. Das Deutsche Rote Kreuz hat sein Engagement Ende vergangenen Jahres gewürdigt, mit der goldenen Ehrennadel, die ihm bei der Jahresabschlussfeier der BRK-Bereitschaft verliehen worden ist. Ein Jahr später als geplant, wegen Corona dauerte es länger.

Zehn Jahre Wehr-Ersatzdienst

Zwei Jahre nachdem er sich der Wasserwacht angeschlossen hat, kommt er zur BRK-Kolonne, die heutige Bereitschaft. Zehn Jahre leistet er hier seinen Wehr-Ersatzdienst ab und bleibt. Später wird er Bereitschaftsleiter, Einsatzleiter Rettungsdienst und war mehrfach im Vorstand des Kreisverbands aktiv.

„Ich war 22 Jahre Einsatzleiter Rettungsdienst“, blickt Hanesch zurück. Gerne hätte er die Aufgabe noch ein bisschen länger übernommen, aber durch eine Gesetzesänderung hätte er plötzlich eine Zusatzausbildung gebraucht. „Das wäre im Alter durchaus noch machbar gewesen, aber die Jungen sollen auch ran. Man muss wissen, wann man sich zurückzieht“, sagt Hanesch. Zurückziehen, ja, aber nicht vollständig. Den Rücken hat Hanesch dem BRK noch lange nicht zugekehrt: Jetzt ist er noch tätig im Blutspendedienst und bei der „Betreuung und Verpflegung“ von Einsatzkräften und Betroffenen bei größeren Einsätzen wie zum Beispiel nach dem Bombenfund in Mößling. Auch bei der Ukraine-Hilfe hat er mit angepackt. Im Rettungsdienst ist er nicht mehr so aktiv.

Mit der Frau gemeinsam auf Einsatz

Egal ob nachts, während der Arbeitszeiten oder am Wochenende: Sigi Hanesch war zur Stelle, wenn man ihn gebraucht hat. Als Angestellter bei der Stadt profitierte sein Ehrenamt davon, dass die Stadt großzügig ist im Umgang mit Einsätzen. Privat hingegen war ein solches Engagement aber „nicht immer einfach“, wenn ein Einsatz Priorität hat. Doch das ist mittlerweile auch einfacher geworden. „Meine zweite Frau ist ebenfalls beim BRK aktiv und gemeinsam sind wir auf Einsätzen.“

Wie geht es für ihn in Zukunft beim BRK weiter? „Ich mache das noch, was für meine körperliche Fitness geeignet ist“, sagt Hanesch. Er will auf jeden Fall aktiv bleiben, solange es seine körperliche und geistige Fitness zulassen. Denn anderen zu helfen, ist für ihn eine „Lebensaufgabe“. „Es hat immer Spaß gemacht und es ist schön, anderen zu helfen.“ Egal ob Rumänienhilfe, Italien nach dem Erdbeben, die Vorbereitungen für den Einsatz zum Schneechaos in Berchtesgaden oder nach einem Unfall: „Man sieht, dass man geholfen hat.“

Distanz bewahren

Aber das Ehrenamt im Rettungsdienst hat auch seine dunklen Seiten. Unfälle, Brände oder Katastrophen - manche Einsätze lassen einen Helfer nicht los. „Es hat mich im aktiven Rettungsdienst immer mitgenommen, wenn Kinder betroffen waren. Das ging mir an die Nieren.“ Auch nicht zu wissen, ob sich die Opfer nach einem Unfall wieder erholt haben, bringt einen manchmal ins Grübeln. „Da fragt man sich dann schon mal, ob man alles richtig gemacht hat“, sagt Hanesch. Dies könne zu einer Belastung werden, aber „die darf nicht Überhand nehmen“. Deshalb müsse man sich immer eine gewisse Distanz bewahren. Denn eins ist klar: „Wir machen, was wir können.“

Kommentare