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Blick hinter die Kulissen in Waldkraiburg

Hinter der glitzernden Volksfest-Welt: Den Schaustellern auf die Finger geschaut

Einen Blick hinter die Kulissen beim Volksfest in Waldkraiburg haben 20 Interessierte geworfen.
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Was macht den Schwanen-Flieger so besonders? Die Teilnehmer der Backstage-Führung beim Waldkraiburger Volksfest bekamen Informationen aus erster Hand.

Wer im Autoscooter sitzt, schaut mehr darauf, anderen Fahrzeugen auszuweichen, als sich über die Technik Gedanken zu machen. Dafür ist die Backstage-Führung über das Waldkraiburger Volksfest besser geeignet.

Waldkraiburg – Wie funktioniert die Technik eines Fahrgeschäfts? Wie werden die leckeren bunten Lebkuchenherzen mit ihren schönen Sprüchen hergestellt? Wie sieht das Leben der Schausteller aus und was für ein Aufwand ist es, ein riesiges Karussell auf- und abzubauen? Das sind nur einige interessante Fragen, die sich so mancher Volksfestbesucher insgeheim stellt. In Waldkraiburg hatten 20 Personen die Möglichkeit, ganz tief in die Welt der Aussteller einzutauchen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Möglich machte es Peter Mayer aus Neuötting, Inhaber der „Weinlaube“, des „Früchte-Paradies“ und des „Nuss-Paradies“. Seit 2017 bietet er in Zusammenarbeit mit der Stadt Waldkraiburg Führungen über das Waldkraiburger Volksfest an. Die teilnehmenden Kinder und Erwachsene durften Spaß, Spannung und geballtes Wissen erleben. Dazu noch eine Fahrt mit dem Autoscooter, Karussell und Co. Insgesamt 40 Schaustellerbetriebe sorgen aktuell während der Volksfesttage für Spaß und Unterhaltung.

Weltweit nur noch zwölf Stück

Den Start machte der „Super Skooter Rally 2000“ von Betreiberin Anna Menzel. Seit 1976 gibt es den 2-Säulen Skooter, von dem weltweit nur noch zwölf von diesem Typ existieren. Den ersten Autoscooter gab es im Jahr 1906 in den USA. 1926 kam er auch nach Deutschland. Seither darf er auf keinem Volksfest fehlen. Den Besuchern wurde bei den jeweiligen Fahrgeschäften die Technik erklärt, Interessantes zur Geschichte des Ausstellerbetriebs erzählt und sämtliche Fragen beantwortet.

Einen Blick hinter die Kulissen beim Volksfest in Waldkraiburg haben 20 Interessierte geworfen.

Die nächste Station war der „Schunkler“, der größte seiner Art in Deutschland. Betreiber Patrick Krumbach zeigte, wie es unter dem riesigen Fahrgeschäft aussieht. Eine Technik, die fasziniert und begeistert. Nicht nur Spaß zählt, sondern vor allem auch Sicherheit. Deshalb werden die Fahrgeschäfte vom TÜV geprüft.

Weiter ging es zum „Schwanenflieger“, Deutschlands einziger Wellenflieger mit Schwanen-Gondeln. Sein Ausflug liegt bei 22 Metern. Betreiberin ist Verena Krug. Schon Krugs Urgroßeltern waren mit ihren Fahrgeschäften auf Volksfesten in ganz Deutschland unterwegs. Die junge Frau setzt wie ihre Ausstellerkollegen diese Familientradition fort. Eine gemütliche Pause gibt es bei Mayers „Weinlaube“. Hier erzählt der Chef aus seinem Leben.

Seit 2017 bietet Peter Mayer in Zusammenarbeit mit der Stadt Waldkraiburg Führungen über das Waldkraiburger Volksfest an.

„In Waldkraiburg haben wir das große Glück, dass die Wohnwägen der Aussteller direkt beim Fahrgeschäft stehen. Das ist leider nicht überall so“, sagt Mayer. „Unser Sohn ist neun. Er geht in eine ganz normale Schule in Neuötting und spielt im Verein Fußball. Da fahren wir jeden Tag hin und her. Wir legen sehr großen Wert darauf, dass unsere Kinder das machen können. Es gibt auch Schaustellerschulen. Das sind fünf Wägen, die in Grund- und Mittelschule eingeteilt sind. Der Unterricht findet unmittelbar auf dem Festgelände statt“, setzt er fort.

Pandemie hinterließ Spuren

Während der Saison leben sie im Wohnwagen. Privat haben sie ein ganz normales zu Hause wie jedermann. Alle Aussteller, denen man begegnet, lieben ihre Arbeit, doch trotzdem haben auch sie ihre Sorgen. Der Grund: nicht nur die Pandemie war für alle eine Katastrophe, sondern auch die wirtschaftlichen Entwicklungen. Bei einer Sieben-Tage-Woche, zeitweise einem 20-Stunden-Arbeitstag, explodierenden Energiekosten und Versicherungsbeiträgen, teurer Ware und strengen Vorschriften sorgen die Aussteller dafür, dass die Besucher eine schöne Zeit auf dem Volksfest erleben. Die Festbesucher beklagen sich über die steigenden Preise, doch das liege nicht an den Ausstellern, sondern an der Politik und Wirtschaft. „Wir kennen das nicht anders. Entweder du liebst es oder du lässt es. Es gibt nur diese zwei Varianten“, sagt Mayer.

Schöne Abwechslung gibt es beim „Anpfiff“ von Betreiber Matthias Göhring. Die Gewinner dürfen ein Plüschtier mit nach Hause nehmen. Direkt neben dran steht Peter Mayers „Früchteparadies“. Den Verkaufswagen managt Schwiegermama Vera Malick. Familienzusammenhalt wird bei den Schaustellern großgeschrieben, denn ohne den würde alles nicht so einwandfrei funktionieren. Dazu kommt, dass der enge Zusammenhalt ein schöner Garant ist, um Traditionen fortzuführen. Die Lebkuchenherzen bei Mayers „Früchteparadies“ sind alle Handarbeit und werden nach dem Backen von Hand hübsch mit Zuckerguss verziert. Deutschlandweit gibt es nur noch zwei Firmen, die das produzieren.

Der Bayernbreaker gehört zum Volksfest in Waldkraiburg dazu. Hier endete die Backstage-Führung.

Letzte Station an diesem Nachmittag: der „Bayern Breaker“ von Betreiber Monty Lagerin. Das riesige Fahrgeschäft zählt zu den absoluten Höhepunkten des Volksfestes. Der „Bayern Breaker“ ist einmalig mit seiner Aufmachung und Thematisierung. Ein Unikat, das zum Waldkraiburger Volksfest einfach dazu gehört.

Mit viel neuem Wissen rund um das Volksfest ging die Führung für die Teilnehmer nach zwei Stunden zu Ende und dem Bewusstsein, so manches rund um das Volksfest mit anderen Augen zu sehen.

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